17. Mai 2023, 13:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die einen sagen, man solle bloß niemals die Haare im nassen Zustand kämmen. Die anderen verkaufen sogenannte Wet-Brushes, die auf die Bedürfnisse nasser, sensibler Haare abgestimmt wurden. Was stimmt denn nun? Das lesen Sie bei STYLEBOOK.
Seidenhaube im Schlaf, Gummibärchen voller Haarvitamine, schonende Haargummis: All das sind Mittel, von denen wir uns gesundes und glänzendes Haar versprechen. Dabei können wir bereits bei den simplen Schritten unserer Haarroutine große Fehler begehen. Beispielsweise, wenn wir unsere Haare im nassen Zustand falsch kämmen. Denn dann sind die Haare am empfindlichsten, die Folgen sind Spliss und Haarbruch. Aber was ist mit den Wet-Brushes, die speziell für nasses Haar entwickelt wurden? Funktionieren die wirklich oder ist das einfach ein nichtiges Verkaufsargument? Wir haben uns das einmal genauer angeschaut!
Weshalb man die Haare (eigentlich) nicht im nassen Zustand kämmen soll
Vorab ist es wichtig, zu erfahren, weshalb nasses Haar nicht einfach gekämmt werden sollte. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Fasern im nassen Zustand wesentlich elastischer werden. Das heißt, sie können schneller reißen. Daher kann das Kämmen im nassen Zustand Haarbruch begünstigen und die Haarstruktur nachhaltig schädigen. Im nassen Zustand öffnet sich die Schuppenschicht der Haare leicht, was sie besonders anfällig für Schädigungen jeglicher Art machen. Sobald das Haar getrocknet ist, wird auch die Haarstruktur wieder kräftiger. Doch wie soll man nasses Haar dann bändigen?
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Diese Tools eignen sich für nasses Haar
Es gibt allerdings Bürsten, die speziell auf die Bedürfnisse von nassen Haaren angepasst wurden. Die sogenannten Wet-Brushes sind schonender und besser, wenn es um das Styling von nassen Haaren geht. Aber auch ein breit gezahnter Kamm oder eine Paddelbürste sind im nassen Zustand unter folgender Bedingung verwendbar: Beginne Sie beim Kämmen der nassen Haare nicht am Ansatz, sondern an den Spitzen und arbeiteten Sie sich langsam zum Haaransatz hoch. Dabei ist es unerlässlich, stärkende Pflegeprodukte zu verwenden. Das können sowohl Leave-in-Conditioner, Haaröle für samtiges Haar oder ein stärkendes Serum sein. All diese Produkte sollten vor dem Vorgang vorsichtig in das Haar eingearbeitet werden. Und niemals vergessen: Im Anschluss Hitzeschutz auftragen!
Auch, wenn es Tools gibt, die etwas schonender für die nassen Haare sind, ist die schonendste Möglichkeit das Vermeiden vom Kämmen im nassen Zustand. Daher empfehlen Experten, die Haare erst zu pflegen, dann zu föhnen und lieber im Anschluss durchzukämmen.
Diese Fehler bei nassen Haaren vermeiden
Um die Haare gesund zu erhalten, gibt es nach der Haarwäsche häufige Fehler, die vermieden werden sollten. Direkt nach der Haarwäsche sollte das Haar auf keinen Fall wild im Handtuch abgerubbelt werden. Durch den fragilen Zustand brechen die Haare ab und werden extrem strapaziert. Wenn Sie dann zu einer passenden (!) Bürste greifen, achten Sie darauf, nicht vom Ansatz zu den Spitzen zu bürsten, auch wenn das verlockend ist. Denn sobald die Bürste die Knoten, die durch das Haarewaschen entstanden sind, erreichen, können die Haare dort einfach abbrechen.
Lieber das Haar von unten nach oben kämmen und mittig festhalten, damit Sie sich keine Haare vom Kopf ziehen. Ebenfalls sollten Sie es vermeiden, Ihre Haare im nassen Zustand zu einem strengen Zopf zusammenzubinden. Der empfindliche Zustand gepaart mit einem festen Zopf führt nur zu weiterer Beschädigung der Haarstruktur.
Ein häufiger, jedoch zuerst gut gemeinter Fehler ist das Zubettgehen mit nassen Haaren. Denn im Vordergrund steht eigentlich die Schonung der Haare, da die Hitze durch den Föhn vermieden werden soll. Allerdings erfolgt in der Nacht eine erhebliche Reibung am Kopfkissen und im nassen Zustand ist das eher kontraproduktiv und führt zu weiteren abgebrochenen Haarspitzen. Besser ist es, die Haare zu föhnen und dann in einen lockeren geflochtenem Zopf zu binden.
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Die einzige Ausnahme
Es gibt jedoch eine einzige Ausnahme, die vom Kämmen im nassen Zustand eher profitiert: das lockige Haar! Denn die Haarstruktur lässt sich im nassen Zustand besser bürsten als im trockenen. Der Vorteil am nassen Bürsten liegt darin, dass die Form der Lockenstruktur beibehalten wird – im trockenen Zustand führt das Durchkämmen eher zu Frizz und ungehemmtem Volumen. Auch beim lockigen Haar ist es ratsam, passende Produkte für lockiges Haar zu verwenden, bevor der Kamm zum Einsatz kommt.