8. Oktober 2023, 8:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Überschüssiges Wasser nach dem Reiskochen einfach in den Ausguss schütten, war gestern. Genau dieses vermeintliche Abfallprodukt soll besonders bei Haaren wahre Wunder vollbringen – bei TikTok und Kim Kardashian ist die spezielle Haarpflege schon Trend. Woher der kommt, wie Reiswasser angewendet wird und ob es tatsächlich schöner macht – STYLEBOOK ist der Sache auf den Grund gegangen.
Reis ist fester Bestandteil der asiatischen Küche. Daher ist es auch wenig überraschend, dass die Beauty-Behandlung mit Reiswasser ihren Ursprung in Fernost hat. Um den Einsatz der trüben Flüssigkeit ranken sich viele Geschichten: Einem Bericht des indischen Reiseportals „Outlook Traveler“ zufolge leben beispielsweise in Huangluo Yao, einem kleinen Dorf in China, Frauen mit Rapunzel-gleichem Haar. Mehr als anderthalb Meter sollen die Mähnen messen, dank ihrer Haarpracht bekamen die Bewohnerinnen sogar einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde. Ihr Beauty-Geheimnis geht angeblich auf eine jahrhundertealte Rezeptur zurück, wobei die Hauptzutat Reiswasser ist.
Übersicht
Woraus besteht Reiswasser?
STYLEBOOK fragte bei der zertifizierten Ökotrophologin Katrin Kleinesper nach. „Reis enthält mit Ausnahme von B12 alle B-Vitamine. Sie spielen eine entscheidende Rolle für schöne Haut, kraftvolles Haar und starke Fingernägel“, erklärt die Expertin. Die meisten Nährstoffe stecken dabei in der Schale, weshalb Vollkorn- oder Naturreis weißem Reis vorzuziehen sei. Aber was passiert mit den Wirkstoffen, wenn der Reis gekocht wird? „B-Vitamine sind wasserlöslich, am Ende sind also genauso viele Nährstoffe im Wasser enthalten wie im Reis selbst“, so Kleinesper.
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Die Rezeptur für das perfekte Reiswasser
Es gibt im Wesentlichen zwei Varianten, Reiswasser herzustellen: Rohen Reis in kaltem Wasser einige Stunden einweichen oder Reis in einer größeren Menge Wasser kochen. In beiden Fällen wird das überschüssige Wasser anschließend aufgefangen und kann als Gesichtswasser oder Haarkur verwendet werden. Für die Behandlung der Haare sei es noch wirkungsvoller, wenn die gewonnene Flüssigkeit fermentiert wird, also ca. einen Tag lang an einem warmen Ort aufbewahrt wird. „Das Fermentieren ist ein zusätzlicher Vitamin-Booster“, so Katrin Kleinesper. „Durch den Vergärungsprozess entstehen mehr Vitamine und Vitamin B12.“ Auch bei unreiner Haut kann Reiswasser reinigend und klärend eingesetzt werden.
Wirklich schöneres Haar dank Reis?
STYLEBOOK fragte beim Zürcher Dermatologen Dr. Martin Kägi nach. „Die Theorie besagt, dass sich die Wirkstoffe im Reiswasser wie ein Schutzfilm ums Haar legen und Feuchtigkeit spenden“, so der Mediziner. „Bei sehr trockenem und strohigem Haar soll fermentiertes Reiswasser besonders gut helfen, wissenschaftlich erwiesen ist das aber nicht. Letztendlich hilft nur eins: Ausprobieren.“
So verwenden Sie Reiswasser in Ihrer Haarpflege
Um einen wirksamen Effekt zu erzielen, sollten Sie Reiswasser regelmäßig in Ihre Haarpflegeroutine mit einbinden. Für die Anwendung waschen Sie Ihr Haar zunächst ganz normal mit Shampoo. Das Reiswasser geben Sie im Anschluss als Ersatz für Ihre Spülung in Ihre Haare und lassen es etwa 5 bis 10 Minuten einwirken. Danach gründlich ausspülen.
Alternativ können Sie das Reiswasser auch wie einen Leave-in-Conditioner verwenden. Dafür geben Sie das Wasser nach dem Haarewaschen einfach über das Haar (vor allem über Längen und Spitzen) und lassen es lufttrocknen. So können sich die Nährstoffe ideal wie ein Schutzfilm über die Haut legen.
Kleiner Tipp: Das Reiswasser lässt sich auch gut in eine kleine Sprühflasche umfüllen und bei Bedarf auf die Haare aufsprühen. So sorgen Sie auch zwischendurch für das kleine bisschen extra Pflege.
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Auch Kim Kardashian schwört darauf
Kourtney Kardashian hat auf ihrem Lifestyle-Portal Poosh verraten, dass Schwester Kim Kardashian seit Jahren auch auf Reiswasser für ihre lange, gesunde Mähne schwört. Diese verwende das Wasser ein bis zweimal die Woche.
Quellen
- DIY: How to Use Rice Water to help your hair grown naturally, Poosh
- mit fachlicher Beratung von der Ökotrophologin Kathrin Kleinesper
- mit fachlicher Beratung von Dermatologe Dr. Martin Kägi