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Beim Experten nachgefragt

Helfen selbst gemachte Haarkuren wirklich bei trockenen Haaren?

Sind selbst gemachte Haarkuren genauso schlecht wie ihr Ruf – STYLEBOOK fragte beim Experten nach!
Sind selbst gemachte Haarkuren genauso schlecht wie ihr Ruf – STYLEBOOK fragte beim Experten nach! Foto: Getty Images

27. Oktober 2022, 17:30 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Struppig, glanzlos und fast unkämmbar: Trockene Haare sind störrisch, sehen ungesund aus – und sind, besonders im Herbst und Winter, leider nicht selten. Gegen strohiges und kraftloses Haar sollen selbst gemachte Haarkuren mit Olivenöl, Quark und Co. helfen. Angeblich. STYLEBOOK fragte nach.

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Von einer unausgewogenen Ernährung bis hin zum regelmäßigen Glätten: Trockene Haare können viele Ursachen haben. Und sind die Haare erst einmal richtig strohig, brauchen sie jede Menge Pflege. Feuchtigkeitsspendende Shampoos und Conditioner allein sind aber meistens nicht ausreichend, um trockenes Haar mit Feuchtigkeit zu versorgen. Wer regelmäßig seine Haare blondiert, viel Haarspray benutzt oder häufig zum Lockenstab oder anderen Styling Tools greift, weiß: Regelmäßig und zusätzlich zu Shampoo und Conditioner eine Pflegekur anzuwenden, um das Haar vor dem Austrocknen zu schützen, ist ein Muss. Welche selbst gemachten Haarkuren wirklich gegen trockene Haare helfen, hat ein Experte bei STYLEBOOK verraten.

Selbst gemachte Haarkuren gegen trockene Haare: Wie effektiv sind sie?

Haarkuren sind besonders reichhaltig und enthalten größere Mengen feuchtigkeitsspendender Inhaltsstoffe wie Aloe vera oder Kreatin. Weil sie, anders als Conditioner, meistens eine Einwirkzeit von zehn bis 15 Minuten haben, können die Inhaltsstoffe besonders tief in die Haarstruktur eindringen und intensiv wirken. Für extra viel Pflege kann man sie auch über Nacht einwirken lassen. Aber die intensive Feuchtigkeitspflege hat ihren Preis – oder etwa nicht?

Nicht unbedingt. Denn wer seine trockenen Haare mit Feuchtigkeit versorgen will, muss nicht immer tief in die Tasche greifen und in teure Pflegekuren investieren – man kann sie einfach selbst anrühren. Viele feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe haben wir auf Vorrat zu Hause oder können sie für wenig Geld im Supermarkt kaufen. Ein weiterer Vorteil selbst gemachter Haarkuren: Man weiß ganz genau, was in ihnen steckt – Silikone oder Parabene, die das Haar beschweren und weiter austrockenen können, sucht man hier vergeblich.

Aber wirken selbst gemachte Haarkuren auch effektiv gegen trockene Haare? Davon ist Steven Meth, Friseur und stellvertretender Art Director im Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks, überzeugt. Er betont: „Selbst gemachte Haarmasken können sicherlich bis zu einem gewissen Punkt etwas bringen.“ Besonders, wenn die Haare nicht blondiert wurden, können selbst gemachte Haarkuren mit Olivenöl, Quark und anderen feuchtigkeitsspendenden Zutaten aus dem heimischen Kühlschrank eine echte Alternative sein.

Der Experte betont aber auch: „Ein professionelles Produkt, das auf die Kundin abgestimmt ist, wird immer bessere Ergebnisse liefern.“ Wer keine Zeit für eine professionelle Beratung beim Friseur hat, dem liefern diese drei Haarkuren, -masken und -spülungen, die man ganz einfach selbst machen kann, Soforthilfe bei trockenen Haaren.

Selbst gemachte Haarmaske mit Olivenöl und Quark

Diese Haarmaske ist besonders einfach herzustellen, da sie nur zwei Zutaten enthält. Sie soll trockene Haare mit Feuchtigkeit versorgen und es reparieren. Wie man die Kur richtig anwendet, kann man auf dem YouTube-Kanal leben-und-so sehen.

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Zutaten

  • zwei bis vier Esslöffel Quark
  • ein bis zwei Esslöffel Olivenöl

Expertencheck

Steven Meth betont: „Olivenöl und Quark können gegen trockenes Haar helfen. Wobei ich Quark und Öl eher separat verwenden würde. Quark enthält Milcheiweiß, das dem haareigenen Keratin ähnlich ist. Olivenöl versorgt das Haar mit Feuchtigkeit und kann auch gut als Overnight-Treatment verwendet werden.“

Anwendung

Die beiden Zutaten in einer Schüssel miteinander vermischen. Haare mit Shampoo waschen und mit einem Handtuch antrocknen. Anschließend die Maske auf das handtuchtrockene Haar auftragen. Optional zusätzlich eine Plastikhaube und ein Handtuch auf den Kopf setzen, da die Wärmeentwicklung dafür sorgt, dass die pflegenden Inhaltsstoffe noch besser in das Haar eindringen können. Die Maske mindestens eine Stunde einwirken lassen und die Haare anschließend gut auswaschen.

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Haarspülung mit Apfelessig und Wasser

Eine Apfelessig-Spülung soll strohigem, trockenem Haar neuen Glanz verleihen. Zusätzlich soll sie gegen juckende Kopfhaut, Schuppen und Haarausfall helfen. Die Wirkung stellt IamAniva auf ihrem YouTube-Kanal unter Beweis.

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Steven Meth hierzu: „Apfelessig als Spülung ist ein bewährtes Hausmittel. Die Säure im Essig glättet die Haarfaser. Auch kann der Essig den pH-Wert von Haaren und Kopfhaut positiv beeinflussen. Somit kann Apfelessig auch gegen Kopfhautjucken und Irritationen helfen.“

Zutaten

  • drei bis vier Esslöffel Apfelessig
  • ein Liter lauwarmes Wasser

Anmerkung: Ein Liter Wasser wird bei mehr als schulterlangem Haar benötigt. Bei kürzeren Haaren reicht weniger Wasser aus. Wird weniger Wasser verwendet, sollte die Apfelessig-Menge dementsprechend reduziert werden.

Anwendung

Apfelessig und Wasser vermischen und in eine Sprühflasche umfüllen. Haare mit einer Klammer abteilen und die Spülung zunächst auf eine Haarhälfte und insbesondere auf die Kopfhaut sprühen und einmassieren. Die Mischung anschließend auf die Längen sprühen. Dann zur anderen Haarhälfte übergehen. Fünf Minuten einwirken lassen. Anschließend mit lauwarmem Wasser auswaschen.

Haarkur mit Olivenöl, Eiern und Zitrone
Eine Olivenöl-Ei-Zitronen-Haarkur soll den Haaransatz pflegen, das Haar mit Feuchtigkeit versorgen und es zum Glänzen bringen. Zusätzlich soll sie vor Spliss und Haarausfall schützen. Wie man die intensive Pflege für trockenes Haar richtig anwendet, zeigt Fashion- und Beauty-Bloggerin Janina Loves auf ihrem YouTube-Kanal.

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Friseur Steven Meth sagt über diese selbst gemachte Haarkur: „Eier enthalten Proteine und Vitamine und können sich so positiv auf Kopfhaut und Haar auswirken. Die Zitrone hat ähnlich wie Apfelessig eine adstringierende Wirkung und sorgt dadurch dafür, dass die Schuppenschicht der Haare geschlossen wird. Das macht die Haare geschmeidiger und glänzender.

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Abgerundet mit dem Allrounder Olivenöl, der hauptsächlich für mehr Feuchtigkeit sorgt, taugt die Kombination durchaus als gutes Treatment zwischendurch. Aber Vorsicht bei zu heißem Wasser – beim Abspülen kann das Ei gerinnen und lässt sich dann schwer entfernen.“

Zutaten

  • ein bis zwei Eier, je nach Haarlänge
  • 80 bis 100 Milliliter Milch, je nach Haarlänge
  • zwei Esslöffel Olivenöl
  • ein Esslöffel Zitronensaft

Anwendung

Eigelb vom Eiweiß trennen. Zutaten vermengen, bis eine homogene Masse entsteht. Haare waschen und mit einem Handtuch antrocknen. Die Maske mit den Händen oder mit einem Haarpinsel auf die Längen und Spitzen auftragen. Anschließend den Rest der Maske in die Kopfhaut einmassieren. Wer Flecken vermeiden will, sollte sich vor dem Auftragen ein Handtuch um die Schultern legen, da die Maske sehr flüssig ist.

Alternativ kann man die Maske nach dem Haarewaschen in der Dusche auf das handtuchtrockene Haar auftragen. 20 Minuten einwirken lassen und zunächst mit lauwarmem Wasser und anschließend mit  Shampoo auswaschen.

Quellen

  • mit fachlicher Beratung von Steven Meth, Friseur und stellvertretender Art Director im Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks
Themen DIY
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