12. September 2023, 19:27 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Stumpf wirkende, strohige Haare, die sich kaum bändigen lassen: Trockene Haare plagen besonders im Herbst und Winter viele, können aber das ganze Jahr über auftreten und verschiedene Ursachen haben. Welche das sind, wie man trockenen Haaren am besten vorbeugt und wie man sie am besten pflegt, weiß ein Experte.
Wenn die Temperaturen im Herbst sinken, strapaziert jeder Wechsel von draußen nach drinnen die Haare. Die kalte Luft macht die Haare anfälliger für äußere Umwelteinflüsse. Auch der Temperaturunterschied zwischen warmen, beheizten Innenräumen und der kalten Luft draußen belastet die Haare und sorgt dafür, dass sie schneller austrocknen. Es gibt aber noch viele weitere mögliche Ursachen für trockene Haare.
Übersicht
Spröde, trockene Haare: Das sind die Ursachen
„Von Umwelteinflüssen über die Tatsache, dass man zu wenig getrunken hat und zu heißes Föhnen bis hin zur falschen Haarpflege: Trockene Haare können mehrere Ursachen haben“, bestätigt Haarexperte Antonio Weinitschke, Friseurmeister aus Aachen. Das sind zum Beispiel:
- hormonelle Umstellungen, zum Beispiel in den Wechseljahren1
- ein Flüssigkeits- oder ein Vitaminmangel aufgrund einer unausgewogenen Ernährung2
- zu viel Hitze beim Föhnen, Glätten oder die Verwendung eines Lockenstabs3
- häufiges Blondieren der Haare
Der Experte fügt hinzu: „Auch Produkte, die viel Alkohol enthalten, wie es zum Beispiel bei einigen Festigern oder Haarsprays der Fall ist, sind für trockene Haare nicht geeignet.“
Zusätzlich beeinflusst auch die Struktur, ob das Haar zu Trockenheit neigt oder nicht: So sollten Locken besonders intensiv mit Feuchtigkeit versorgt werden, da sie schneller austrocknen als glatte Haare. Damit es gar nicht erst so weit kommt und die Haare strohig und trocken werden, gibt es zum Glück Möglichkeiten, mit denen man trockenen Haaren vorbeugen kann.
Auch interessant: Friseurmeister verrät Pflegetipps für mehr Spannkraft bei lockigen Haaren
Trockenen Haaren vorbeugen: Pflegetipps vom Experten
Friseurmeister Weinitschke betont: „Ein zu trockenes Haar braucht viel Feuchtigkeit, die man ihm durch Haarshampoos, Pflegeconditioner und Haarkuren zuführen kann. Diese Inhaltsstoffe werden aus synthetischen oder pflanzlichen Materialien gewonnen. Bei der Produktwahl sollte man auf Begriffe wie ‚hydro‘ oder ‚feuchtigkeitsspendend‘ achten“. Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe, die man in Haarpflege- und Styling-Produkten findet, sind zum Beispiel Jojobaöl oder Aloe Vera.
Es übertreiben und sämtliche Produkte, die das Haar mit Feuchtigkeit versorgen, auf einmal und in großen Mengen anwenden, sollte man laut Friseurmeister Weinitschke aber nicht. „Eine Überpflege der Haare oder gar der Einsatz von zu viel Haarölen kann das Haar beschweren, sodass die Frisur nicht hält und meist zusammenfällt. Man sollte die richtigen Anwendungsmengen verwenden, um die Balance eines guten Haargefühls zu erhalten.“
Auch mit diesen Pflegetipps kann man trockenen Haaren vorbeugen:
- Haare nur so oft wie nötig waschen – zu häufiges Waschen entzieht der Kopfhaut und den Haaren Feuchtigkeit
- nicht zu heiß waschen
- Haare auf einer niedrigen Hitzestufe föhnen
- Leave-in-Haarmaske über Nacht einwirken lassen für besonders viel Pflege über Nacht
- Das Kopfkissen mit einem Bezug aus Seide beziehen und darauf schlafen oder eine Schlafhaube oder ein Tuch aus Seide zum Schlafen tragen – das Material raut die Haarfaser nicht zusätzlich an und lässt es geschmeidig wirken.
- Eine kleine Menge Haaröl in die Spitzen geben
- Möglichst ganz auf Haarspray verzichten oder nur eine kleine Menge verwenden
- Glätteisen selten, auf der niedrigsten Hitzestufe und vor dem Glätten einen Hitzeschutz, der das Haar vor dem Austrocknen schützt, verwenden
- Haare regelmäßig schneiden lassen, um ein Verknoten und Spliss zu vermeiden
- Auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung achten
https://oembed/stylebook/affiliate/0af5b1470230eac86e2468c1873cf05a69d5db8b49b232fd5b05b299d0513321/92ee3db2-ba2f-4066-bd22-caa265de5edb/embed
Vorbeugung und Pflege Expertin verrät, wie man fettige Haare in den Griff bekommt
Haarpflege Friseurmeister verrät Pflegetipps für mehr Spannkraft bei lockigen Haaren
Beim Experten nachgefragt Helfen selbst gemachte Haarkuren wirklich bei trockenen Haaren?
Hilfe bei trockenen Haaren: Pflege-Routine für eine glänzende Mähne
Welche feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukte bei trockenen Haaren am besten geeignet sind, hängt zum Beispiel von der Haarmenge, ob die Haare dünn oder dick sind und der Haarstruktur ab. So kann eine reichhaltige feuchtigkeitsspende Haarmaske dickes, krauses Haar mit Feuchtigkeit versorgen, dünnes, glattes Haar aber fettig machen. Diese Haarpflege-Routine ist für strapaziertes Haar, das häufig gestylt wird, geeignet.
Schritt eins: Haare waschen
Maximal zwei bis drei Mal pro Woche die Haare mit feuchtigkeitsspendendem Shampoo, das zum Beispiel Arganöl enthält, waschen. Das Shampoo sollte nur am Oberkopf verwendet werden, um die Längen nicht unnötig zu belasten. Shampoo mit lauwarmen Wasser auswaschen und die Haare mit einem Handtuch trocknen.
Schritt zwei: Kur verwenden
Eine Kur oder Maske öffnet die Schuppenschicht der Haare und spendet Feuchtigkeit, sodass alle Produkte, die im Anschluss auftragen werden, noch tiefer in das Haar eindringen können. Die Kur in die Längen einmassieren, die Haare in ein Handtuch einschlagen und das Produkt nach Herstellerangaben einwirken lassen. Die Haare anschließend erst mit lauwarmen und dann mit kaltem Wasser ausspülen, um die Haarstruktur zu glätten und dem Haar Glanz zu schenken.
Schritt drei: Conditioner verwenden
Ein Conditioner schließt die Schuppenschicht der Haare und sorgt dafür, dass die in der Kur enthaltenden feuchtigkeitsspendenden und pflegenden Inhaltsstoffe nicht entweichen können. Die Haare erneut mit einem Handtuch antrocknen, eine kleine Menge Conditioner in die Längen und Spitzen geben, einwirken lassen und im Anschluss erst mit lauwarmem und dann mit kaltem Wasser ausspülen.
Schritt vier: Haare trocknen lassen
Die Haare nach dem Waschen sanft abtupfen – nicht rubbeln – und am besten lufttrocknen lassen. Falls das nicht möglich ist, sollten die Haare auf der niedrigsten oder mittleren Stufe trockengeföhnt werden. Zum Bürsten sollte eine Bürste mit Naturhaarborsten verwendet werden. Zum Glätteisen sollte man möglichst selten greifen. Vor dem Föhnen, und optional dem Glätten, einen Hitzeschutz auftragen.
Schritt fünf: Haaröl verwenden
Bei trockenen Spitzen eine kleine Menge Haaröl in die Spitzen einmassieren – am besten abends, damit die Haare das Öl aufnehmen können und am nächsten Morgen glänzen, ohne fettig auszusehen.
Quellen
- mit fachlicher Beratung von Antonio Weinitschke, Friseurmeister aus Aachen