8. Oktober 2023, 16:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Spitzen sind ausgefranst, der Schnitt längst herausgewachsen – aber Abschneiden ist dennoch keine Option? STYLEBOOK hat mit Friseurin Kim Fischer gesprochen und verrät sieben Tipps, mit denen sich kaputte Haare oft noch retten lassen.
Übersicht
Welche Pflege kann kaputtes Haar retten?
Kim Fischer, Inhaberin des Friseursalons „Kim & ich“ in Münster: „Die richtige Pflege ist abhängig vom Haar, feines Haar braucht häufig mehr Proteine. Vor allem, wenn man viel glättet, mit Blondierungen oder sehr chemischen Prozeduren unterwegs ist. Dickes, festes Haar benötigt hingegen mehr Lipide und Feuchtigkeit, feine Haare würden dadurch nur schwer und matschig werden. Normales Haar braucht wahrscheinlich Lipide und Proteine. Das Haar besteht aus beidem und wenn es kaputt ist, fehlt meist eins davon.“
Kaputte Haare richtig waschen
Mit der richtigen Technik beim Haarewaschen kann man kaputte Haare zwar nicht retten, weitere Schäden lassen sich so allerdings vermeiden. Dazu das Shampoo nur auf den Ansatz auftragen und in die Kopfhaut einmassieren. Die Spitzen werden beim Auswaschen automatisch mit sauber. Zudem sollten sie auf Silikone im Shampoo verzichten. Diese beschweren die Haare und lassen sie schneller fettig wirken.
Vermeiden Sie eine tägliche Haarwäsche, um das eh schon kaputte Haar nicht noch zusätzlich zu strapazieren. Nach dem Shampoo sollte eine Pflegespülung aufgetragen werden, die sorgt für mehr Glanz und Spliss wird weniger sichtbar. Einmal in der Woche hilft eine Haarmaske, das kaputte Haar mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Die Maske kann gerne am Abend aufgetragen werden, damit sie über Nacht einwirken kann.
Worauf sollte ich verzichten, wenn mein Haar kaputt ist
Wenn das Haar kaputt ist, sollte man auf Hitze, etwa von Lockenstab und Glätteisen verzichten, rät die Expertin. Vom Föhnen müsse man aber nicht unbedingt absehen. Fischer: „Das wird oft negativ betitelt. Wenn Sie aber das richtige Produkt benutzen, das Pflegestoffe in Ihr Haar bringt, und wenn Sie mit einer hochwertigen Bürste arbeiten, kann das Föhnen fast wie eine Politur fürs Haar sein. Generell gilt: Föhnen nur mit Hitzeschutz.“
Hair-Styling – die richtigen Produkte
Sind die Haare gestylt, benutzen viele gerne Haarspray zum Fixieren. Das verklebt jedoch die Haare und trocknet sie aus. Auch Färben und Tönen greift die kaputten Haare an und fördert Spliss. Wer nicht aufs Färben verzichten will, sollte auf Naturprodukte achten, die das Haar weniger angreifen. Vermeiden Sie es, die Farbe in die Spitzen zu geben, oft reicht es, nur den Ansatz nachzufärben.
Langes Haar, das offen getragen wird, reibt durch die ständige Bewegung aneinander und kann spröde werden. Wer seine lange Mähne dennoch vor der Schere bewahren möchte, der sollte das Haar so oft wie möglich in einem Dutt oder einem locker geflochtenen Zopf zusammenbinden. Das gilt vor allem nachts.
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Olivenöl
Einfach anzuwenden und bestimmt in jedem Haushalt zu finden: Olivenöl. Einmal in der Woche das Öl in den Spitzen verteilen und sanft in die Kopfhaut einmassieren. Dann das Ganze am besten über Nacht einwirken lassen und am nächsten Morgen mit einem sanften Shampoo auswaschen.
DIY-Haarmaske
Masken müssen nicht immer gekauft sein, man kann sie auch ganz einfach selbst machen. Dazu zum Beispiel ein Eigelb mit drei Teelöffeln Honig und einem Teelöffel Olivenöl mischen und in die Haare einmassieren. Das Ganze mit Frischhaltefolie umwickeln und für zwei bis drei Stunden einwirken lassen.
Ein weiterer Tipp: Haare weniger waschen
Wer seine Haare weniger wäscht, schont deren Struktur und strapaziert kaputte Spitzen nicht noch zusätzlich. Gleichzeitig ist der produzierte Talg an der Kopfhaut die beste Kur für Glanz und kräftige Haare. Wer also krank ist oder weiß, dass er mehrere Tage nicht unter Leute muss, lässt seine Haare gut ausfetten. Den entstandenen Talg mit einem Kamm oder einer Bürste in den Haaren verteilen.
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Regelmäßig Spitzen schneiden!
Wer sich dauerhaft gesundes Haar wünscht, der kommt um einen regelmäßigen Friseurbesuch nicht herum. Das Gute daran: Wer in gewissen Abständen seine Spitzen schneiden lässt, der vermeidet so, dass zu viel Länge verloren geht, denn Haare wachsen gerade durch einen Friseurbesuch auf Dauer länger und kräftiger.
Die richtigen Haargummis
Um kaputte Haare vor weiteren Strapazen zu schützen, sollten Sie beim Frisieren darauf achten, die richtigen Haargummis zu verwenden. Gemeint sind damit Haargummis, die keinen Metallzug besitzen. Besser sind also Spiral-Haargummis oder Scrunchies – diese sind nämlich sanfter zu den Haaren und sorgen dafür, dass sie nicht weiter abbrechen.
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Hitzeschutz verwenden
Egal ob gesundes oder kaputtes Haar – auf Hitzeschutz sollten Sie niemals verzichten. Das gilt sowohl fürs Föhnen, als auch fürs Stylen der Haare mit Glätteisen oder Lockenstab.
Kopfhaut massieren
Eine wohltuende Massage kann zwar kaputte Haare nicht direkt retten, jedoch wird die Kopfhaut dadurch besser durchblutet. Das wiederum kann Haarausfall vorbeugen und sogar das Wachstum anregen. Am besten eignet sich dabei eine spezielle Massage-Bürste, eine normale Haarbürste tut’s jedoch auch!
Quelle
- mit fachlicher Beratung von Kim Fischer vom Friseursalon Kim & Ich