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Test an Mäusen

Studie findet erstmals heraus, warum Haare grau werden – und wie man dem vorbeugen kann

Eine schöne Frau im besten Alter mit langen, gewellten silbergrauen Haaren, dezentem Make-up und lilafarbener Bluse, die seitlich in die Kamera blickt
Forschende haben nun erstmals herausgefunden, wieso unsere Haare grau werden – und wie man den Vorgang stoppen kann
Carmen Dörfler
Redakteurin STYLEBOOK

26. April 2023, 14:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Auch wenn immer mehr Frauen zu ihren grauen Haaren stehen, sind sie vielen nach wie vor ein Dorn im Auge. Und ziehen teure und langwierige Färbeprozeduren nach sich. Nun haben Forschende in New York herausgefunden, wieso unsere Haare mit dem Alter grau werden – und wie man das Ergrauen stoppen kann.

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Laut einer im Wissenschaftsmagazin „Nature“ erschienenen Studie haben Forschende der Grossman School of Medicine in New York die Ursache für graue oder weiße Haare gefunden. Die Forschungen an Mäusen hat gezeigt, dass die Melanozyten-Stammzellen im Alter in der Follikelphase stecken bleiben bzw. wieder dorthin zurückkehren, wenn sie es nicht in die Haarwurzel schaffen. Dort würden sie in Pigmentzellen umgewandelt werden, die unseren Haaren Farbe verleihen. Diese Rückentwicklung der Stammzellen ist ein einzigartiges Vorgehen unter Stammzellen.

Laut Studie liegt die Ursache für graue Haare im Verlust der Mobilität

Im Idealfall produzieren die Pigmentzellen an unseren Haarwurzeln die Farbmoleküle, die unsere natürliche Haarfarbe bestimmen. Diese Pigmentzellen nennt man Melanozyten. Melanozyten sind übrigens neben der Haarfarbe auch für unsere Hautfarbe zuständig, da sie das Hautpigment Melanin bilden. Um unseren Haaren ihre blonde, braune, rote oder schwarze Farbe zu verleihen, sammeln sie sich an der Haarpapille und geben dort ihre Pigmente an das wachsende Haar ab.

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Die Zellen werden jedoch mit dem Alter unbeweglicher, so die Studie. Dadurch kommen weniger Melanozyten nach, die ihre Pigmente abgeben könnten. Sprich, die verbliebenen Zellen können den Arbeitsaufwand des natürlichen Haarefärbens nicht mehr so leicht bewältigen. Die Folge: Die Haare wachsen farblos nach. Denn graue Haare sind genau genommen nicht grau, sondern haben keine Farbe und wirken dadurch weiß. Sind jedoch noch pigmentierte Strähnen vorhanden, trübt das unsere Wahrnehmung und die Haare scheinen grau zu sein. Je weiter die Pigmentzellen abnehmen, umso farbloser werden unsere Haare und wirken irgendwann für das menschliche Auge weiß.

Studie zeigt außergewöhnliches Verhalten der Zellen

Wie lange das Ergrauen dauert bzw. wie früh dieser Prozess einsetzt, kann von genetischen Faktoren sowie von äußeren Einflüssen, wie Stress abhängen, die das Entstehen von Pigmentzellen einschränken. Warum das so ist, analysierte nun die Forscherin Qi Sun mit ihrem Team. Dazu verfolgten sie zwei Jahre lang das Verhalten und die Entwicklung von individuellen Haaren und Haarwurzeln an den Ohren von Mäusen. Um die Melanozyten-Stammzellen dabei besser beobachten zu können, wurden sie eingefärbt.

Im Zuge der Forschungen zeigten die Melanozyten-Stammzellen ein außergewöhnliches Verhalten für Stammzellen: Sie entwickelten sich zurück. Normalerweise wird aus den Melanozyten eine Pigmentzelle. Für diese Entwicklung benötigen die Stammzellen jedoch ein Protein, welches sich nur in der Haarwurzel findet. Mit zunehmendem Alter werden die Zellen jedoch weniger mobil und bleiben beim Übergang vom Haarfollikel zur Haarwurzel stecken, schaffen es also nicht bis zum benötigten Protein und kehren daher wieder in ihren vorherigen Zustand zurück.

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Genau hier setzt auch die Lösung des Problems an, wie die Wissenschaftlerin erklärt: „Unsere Studie dient dem grundlegenden Verständnis darüber, wie Melanozyten-Stammzellen funktionieren, die das Haar färben. Der neuentdeckte Mechanismus bringt die Möglichkeit auf, dass dieselbe starre Positionierung von Melanozyten-Stammzellen auch bei Menschen existieren könnte. Wenn dem so ist, stellt es einen möglichen Weg dar, um das Ergrauen von menschlichem Haar umzukehren oder dem vorzubeugen, indem man den verklemmten Zellen hilft, sich zwischen den sich entwickelnden Haarfollikelabteilen wieder zu bewegen.“

Quellen

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