25. Juli 2024, 6:22 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Paddle Brush, Detangling Brush oder doch eine mit Wildschweinborsten? Die Auswahl im Dschungel der Haarbürsten fällt gar nicht so leicht. Sie sollen die Haare nicht nur entwirren, sondern Ihnen idealerweise auch einen seidenen Glanz verleihen. Welche Haarbürste die richtige für jeden Haartyp, von Kurzhaarfrisur bis hin zu wallenden Locken, ist – und wann es Zeit wird für einen Wechsel, erklärt Ihnen STYLEBOOK in Zusammenarbeit mit Friseur Patrick Ahrensdorf.
Grundsätzlich: Welche Haarbürste für Ihr Haar die richtige ist, kommt ganz auf Länge und Struktur an. Denn trockenes, sprödes Haar, das glänzend und gesund werden soll und die Kurzhaarfrisur, die nach Volumen schreit, brauchen nicht nur eine unterschiedliche Pflege, sondern auch die passende Bürste. Die Auswahl kann dabei mitunter überwältigend sein. Damit Sie die richtige finden, hat STYLEBOOK mit Friseur Patrick Ahrensdorf gesprochen, der Ihnen einen Überblick über die richtige Haarbürste für jedes Haar erstellt hat. Noch dazu haben wir dabei sogar ein paar Allrounder entdeckt!
Übersicht
Die richtige Haarbürste für Ihr Haar
1. Grobzinkiger Kamm
Diesen Klassiker kennen viele nur noch aus dem Badezimmer der Großeltern, doch das wird ihm absolut nicht gerecht. Denn der Kamm mit den groben Zinken ist ein wahrer Alleskönner. Er eignet sich für glattes, lockiges oder gewelltes Haar und entwirrt selbst im nassen Zustand. Noch dazu lassen sich damit Haarmasken oder Stylingprodukte, wie Schaumfestiger, bestens einarbeiten. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass der Kamm aus Holz – am besten Olivenholz oder Bambus – oder Horn ist. Das ist am schonendsten für die Haare.
2. Entwirrungsbürste
Soft, softer, Entwirrungsbürste! Gerne auch als Detangling Brush bezeichnet, eignen sich die Bürsten, wie von der Firma Tangle Teezer, für wirklich jeden Haartyp und -zustand. Ohne Ziepen wird auch nasses Haar problemlos entwirrt. Dafür sorgen die superflexiblen Borsten aus Synthetik, denn durch ihre Nachgiebigkeit verhindern sie das Ausreißen der Haare. Hinweis vom Friseur-Experten Patrick Ahrensdorf: „Wichtig ist, dass die Bürste abgerundete Borsten hat. Denn nur so verhindert man Haarbruch.“ Dennoch auch hier bitte vorsichtig kämmen und nicht an der Bürste reißen.
3. Rundbürste
Der Klassiker im Friseursalon bleibt oft im heimischen Bad unbeachtet. Dabei ist die Rundbürste besonders bei feinem Haar ideal, um einen voluminösen Look und Glanz zu zaubern. Kleine Rundbürsten sorgen für stärkere Locken, während solche mit größerem Durchmesser Volumen und Bewegung ins Styling bringen und auch zu Hause für den perfekten Blow-out sorgen.
4. Paddle Brush
Die Paddle Brush ist die beste Bürste für megaglattes Haar! „Da sie weniger Haftung im Haar bietet, baut sie auch kein Volumen im Ansatz auf“, so der Friseur. Den aalglatten Sleek Look erreicht man mit dieser Haarbürste optimal. Auf der breiten Fläche liegen auch die Spitzen an und so lassen sich die Haare Strähne für Strähne schon beim Föhnen glätten. Dazu verwendet man am besten eine Bürste mit einer Mischung aus Natur- und Nylonbürsten. Die Naturbürsten schenken sprödem Haar wieder Glanz und sind sanft zur Kopfhaut, während Nylonbürsten Abhilfe bei Frizz schaffen und gleichzeitig für bessere Kämmbarkeit sorgen. Für richtig dickes Haar empfiehlt sich eine Mischung aus Wildschwein- und Nylonborsten.
5. Skelettbürste
Die schmale Brush eignet sich zum Styling von Kurzhaarfrisuren, da hier die warme Föhnluft direkt den Ansatz erreicht. Dazu einfach einzelne Strähnen mit der Bürste aufnehmen und nach oben föhnen. Das sorgt im Handumdrehen für großartiges Volumen!
„Wer seine Lockenpracht erhalten will, der sollte seine Haare vorab im feuchten Zustand mit einem grobzinkigem Kamm entwirren“, so Ahrensdorf. Bei trockenem Haar sorgt eine Skelettbürste, auch bekannt als Ventbürste, für den Erhalt der Wellen. Die Skelettbürste ist lang, schmal und die einzeln stehenden Kunststoffborsten sorgen für genügend Spielraum bei dicken und lockigeren Haaren. Allerdings lohnt auch hier der Griff zu einem teuren Modell, da die billigen Varianten oftmals scharfkantige Borsten haben. Zumindest Noppen sollten sich daher auf den Borstenenden befinden.
6. Sculp Brush
Diese eher spezielle Bürste dient vor allem dafür, die Haare gesund zu halten. Ihre Noppen massieren die Kopfhaut, wodurch abgestorbene Hautschüppchen entfernt werden sollen und so für gesundes, dickes Haar sorgen sollen. Nicht zu empfehlen ist diese Bürste bei juckender Kopfhaut, da diese sonst zusätzlich strapaziert werden könnte.
7. Flachbürste
„Wer auf eine normale Flachbürste, der Alleskönner unter den Bürsten, setzt, ist auf der sicheren Seite“, sagt Friseur Patrick Ahrensdorf. Unbedingt in eine qualitativ hochwertige Haarbürste investieren, die vielleicht etwas teurer ist. Bürsten von minderwertiger Qualität können scharfkantige (Kunststoff- oder Metall-)Borsten haben, die das Haar dauerhaft schädigen. „Am besten sind Modelle, die sowohl kürzere Naturhaarborsten als auch längere Kunststoffborsten besitzen“, erklärt Ahrensdorf. Die längeren Borsten massieren die Kopfhaut, während die Naturhaare die Haare entwirren, glätten und für Glanz sorgen. Haarbürsten mit Wildschweinborsten lassen die Mähnen sogar noch mehr glänzen.
Wie lange kann ich meine Haarbürste benutzen?
Unabhängig davon, welche die richtige Haarbürste für Sie ist, wichtig ist es, sie auch entsprechend zu pflegen und regelmäßig zu wechseln. Da sich Schmutz und Talg zwischen den Borsten ablagern können, wird ein Wechsel alle sechs Monate empfohlen. Hochwertige Bürsten halten, insbesondere bei entsprechender Pflege, auch länger, jedoch maximal ein Jahr. Zur Pflege können die meisten Naturborsten mit mildem Shampoo, Kunststoffborsten mit Wasser und Seife gereinigt werden. Auch das Entfernen der Haare nach Benutzung dient der Langlebigkeit Ihrer Haarbürste.
Gadgets im Check Die 7 besten Bürsten für dickes Haar
Beauty-Tools im Vergleich Die 9 besten Bürsten fürs Haar mit Naturborsten
Tools im Vergleich Für mehr Volumen und Schwung! Die 7 besten Bürsten für feines Haar
Welche Haarbürste oder Kamm brauche ich für Locken?
Locken sind oft wartungsaufwendiger als glatte Haare. Daher sollten Frauen mit lockigem Haar auch bei der Wahl der Bürste bzw. des Kamms aufmerksam sein. Denn der Trick für die richtige Kämmhilfe bei Locken liegt im Material und der Struktur der Bürste oder des Kamms. Für lockiges Haar eignen sich insbesondere Kämme mit breiten Zinken aus Holz oder Kunststoff, da sie die Locken sanft entwirren, ohne die natürliche Struktur zu zerstören oder Frizz zu verursachen. Eine Alternative sind Bürsten mit weichen, flexiblen Borsten, die ebenfalls dafür sorgen, dass die Locken geschont werden. Entscheidend ist, dass Sie auf Produkte setzen, die speziell für Locken entwickelt wurden und Ihre Haarstruktur respektieren.
Beim Kämmen selbst sollten Sie einige Punkte beachten, um Ihre Lockenpracht optimal zur Geltung zu bringen. Kämmen Sie die Haare am besten, wenn sie noch feucht sind und nutzen Sie dabei einen Conditioner oder ein Leave-in-Produkt, um die Kämmbarkeit zu verbessern und Haarbruch zu vermeiden. Arbeiten Sie sich sanft von den Spitzen nach oben vor, um Knoten zu lösen, ohne an den Haaren zu ziehen.
Darauf, Ihre Locken im trockenen Zustand zu kämmen, sollten Sie hingegen lieber verzichten. Das kann zu Frizz und dem Verlust der natürlichen Lockendefinition führen, wodurch die Locken ausgehangen und fransig aussehen können. Gehen Sie also mit Geduld und der richtigen Technik an Ihre Haarpflege – Ihre Locken werden es Ihnen danken!