27. Juli 2018, 12:32 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Ein schöner Parkettboden veredelt jeden Raum und sorgt durch das wertvolle Vollholz für ein besonders gutes Raumklima. Auch wenn es etwas kostspielig ist, lohnt sich die Investition. STYLEBOOK kennt Vorteile und mögliche Kosten.
Leben wie im Schloss oder doch lieber wie auf einem Landhof? Dem Raum mehr Wärme schenken oder ihn bewusst wie ein Loft wirken lassen? All das lässt sich mit Parkett umsetzen. Ein Bodenbelag aus Naturholz ist besonders langlebig und richtig verlegt auch sehr dekorativ – wenn man es denn richtig macht.
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Welche Holzarten eignen sich zum Verlegen?
Bei der Auswahl von Parkett gibt es eine Vielzahl an Materialien. Traditionelles Hartholz wie Eiche überzeugt dabei durch seine Langlebigkeit und ein hochwertiges Aussehen. Neben den Hartholzböden gibt es zudem Bambusparkett, welches sehr widerstandsfähig und quell- sowie windbeständig ist. Den Einbau erleichtern hierbei Klicksysteme, die einfach ineinander gesteckt werden können. Als hochwertiges und nachhaltiges Bodenmaterial eignet sich zudem Korkeiche, dessen Struktur Schwingungen abfedert und Geräusche dämpft. Im Handel stehen eine Vielzahl an Holzsorten sowie zahlreiche Muster und Färbungen zur Auswahl.
Welche Muster können mit Parkett gelegt werden?
Nicht nur die Farbe oder Holzart gibt dem Boden einen ganz besonderen Charakter. Auch die Verlege-Art ist entscheidend. Diese Parkettarten sind besonders beliebt:
Fischgrätparkett
Lange galt es als altmodisch und uncool: der Holzboden, dessen Stäbe wie bei einer Fischgräte angeordnet sind. Dabei erzeugt er eine gewisse Weitläufigkeit und passt perfekt in Räume mit Möbel- und Mustermix. Beim Verlegen können die Gräten einzeln oder doppelt gelegt werden. Das Fischgrätenmuster kommt besonders in größeren Räumen ideal zu Geltung.
Schiffsboden
Wer beim Einrichten auf einen maritimen Charme setzen will, für den ist der Schiffsboden ideal. Natürlich soll er an die Planken großer Segelschiffe erinnern und wird deshalb oft mit besondern langen Parkettstäben umgesetzt. Wichtig dabei: Die Stäbe werden willkürlich verlegt, sodass die Fugen im ganzen Raum unregelmäßig verteilt sind. Um so größer die „Planken“, desto ruhiger wirkt das Muster.
Englisches Parkett
Wer auf einen symmetrischen Look setzen will, der sollte sich an das englische Parkett halten. So ordentlich wie ein englischer Garten, so regelmäßig wird auch das Parkett verlegt: Wie beim Schiffsboden werden die Stäbe hier in einzelnen Reihen verlegt, jedoch immer um die Hälfte des Parkettstabes versetzt. Dadurch wirkt der englische Verband viel ruhiger als das Schiffsboden-Parkett.
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Schachbrettmuster
Im Fachjargon wird es „Tafelparkett“ genannt, doch die würfelförmig angeordneten Parkettstäbe sehen im Raum eher wie ein großes Schachbrettmuster aus. Die quadratischen Flächen können mit jeder Stabgröße verlegt werden und sehen sowohl bei kurzen schmalen als auch bei größeren breiten Stäben sehr harmonisch aus.
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Mehrschichtparkett oder Einschichtparkett?
Bei der Wahl eines Bodens kommt neben Holzart, Farbe und Verlege-Art auch diese Frage auf: Mehrschichtparkett oder Einschichtparkett? Der Unterschied liegt vor allem im Aufbau der einzelnen Parkettstäbe und auf welche Art und Weise der Boden in Zukunft genutzt werden soll.
Einschichtparkett
Unter das Einschichtparkett fallen das Stabparkett, das Massivparkett und das Mosaikparkett. Soll Stabparkett verlegt werden, wird dieses verklebt und mit Nägeln am Boden befestigt. Mosaikparkett besticht hingegen mit einzelnen Vollholzlamellen, also kürzeren Stäben. Die einzelnen Teile lassen sich zu Mustern zusammensetzen. Möglich ist dabei ein Würfel- sowie Fischgrätmuster. Massivparkett wird gänzlich verklebt und ist daher besonders beständig. Einschichtparkett ist häufig sehr robust. Es kann mehrfach abgeschliffen werden und ist deshalb besonders langlebig. Auch Dielen, wie man sie aus Altbauten kennt, fallen unter das Einschichtparkett.
Mehrschichtparkett
Mehrschichtparkett lässt sich in Fertigparkett und Tafelparkett untergliedern. Fertigparkett wird als Dreischichtparkett produziert. Zudem gibt es Zweischichtparkett, dessen untere Hälfte aus querverleimtem Massivholz besteht, weshalb es sich besonders für den Gebrauch mit Fußbodenheizungen eignet. Tafelparkett kommt meist mit einem Muster daher, sodass beim Verlegen darauf geachtet werden muss, die einzelnen Bretter korrekt zu verlegen, damit sich ein ansprechendes Gesamtbild ergibt. Mehrschichtparkett kann meist nur zwei Mal abgeschliffen werden, ist dafür aber deutlich günstiger als Massivholz.
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So wird der Boden perfekt
Bevor Parkett gekauft wird, sollte die Menge genau geplant werden. Profis sprechen vom sogenannten „Verschnitt berechnen“. Die Gesamtmenge ist immer von der Raumgröße und den Ecken des Raumes abhängig. Zuerst wird die Grundfläche des Raumes berechnet. Hierbei sollte alles exakt bemessen werden, um Materialüberschüsse zu vermeiden. Zudem müssen fünf bis zehn Prozent Verschnitt zur Grundfläche addiert werden. Die Kosten für das Material liegen meist zwischen 20 und 80 Euro je Quadratmeter. Bei einer Schalldämmung kommen weitere 5 bis 10 Euro pro Quadratmeter hinzu. Oftmals muss außerdem der Boden bearbeitet werden. In diesem Fall sollte ein Profi zu Rate gezogen werden. Je nachdem, ob Klickparkett oder klassisches Parkett verlegt wird, variieren die Kosten, die Handwerker für ihre Dienste verlangen. Bei Musterparkett und einer vorhandenen Fußbodenheizung muss ebenfalls mit einer Steigerung der Kosten gerechnet werden.
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Übrigens: Vor dem Verlegen muss geklärt werden, ob das Parkett schwimmend oder vollständig verklebt werden soll. Trittschalldämmungen und Muster sind hierbei ebenfalls zu beachten. Zudem sollte die Raumtemperatur beim Verlegen zwischen 17 und 25 Grad betragen, um etwaiges Quell- und Schwindverhalten zu verhindern.