30. März 2020, 6:40 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Spröde Haare, kratzender Hals, trockene Haut – ist das Raumklima nicht richtig eingestellt, kann das unangenehme Folgen haben. Gerade jetzt, wo wir extrem viel Zeit in Haus und Wohnung verbringen und die Temperaturen draußen noch frisch sind, sollten wir deswegen einige Kniffe auf dem Schirm haben.
Zu trockene Raumluft kann zu Müdigkeit, Augenbrennen, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit führen, die Nase fühlt sich ausgetrocknet an, im Extremfall kann es zu Nasenbluten kommen. Zu Hause besonders betroffen: das Schlafzimmer – hier verbringen wir viele Stunden, wachen morgens mit verquollenen Augen und einem rauen Hals auf. Dr. Heinz-Jörn Moriske, Direktor und Professor im Umweltbundesamt, erklärt: „Zu trockene Luft (unter 20 Prozent) ist per se gesundheitlich nicht schädlich. Sie wird aber als unangenehm empfunden, weil immer auch Staub in der Luft ist, der bei sehr trockener Luft zu Halskratzen oder Augenbrennen führen kann.“ Der ideale Luftfeuchtigkeitsbereich liege zwischen 30 und 60 Prozent, ist er höher, steige das Risiko für Schimmelbefall, „was gesundheitlich gravierender als zu trockene Luft ist“, so der Experte.
Was Abhilfe verschaffen kann? 5 nützliche Tipps!
1. Wasser aufstellen
„Ein altes Mittel, das nach wie vor wirksam ist, ist bei zu trockener Luft eine Tonschale an die Heizkörper zu hängen. Das Wasser verdunstet daraus über die Luft und auch über das Tongefäß selbst. Wichtig ist, das Wasser regelmäßig zu erneuern, da es sonst mit Bakterien verkeimen kann“, erklärt Dr. Moriske den wahrscheinlich simpelsten Tipp. Eine vergleichbare Wirkung hat ein Wäscheständer im Zimmer – in diesem Fall übernimmt die noch leicht nasse Wäsche die Raumbefeuchung. Der Wasserdampf beim Duschen und Baden sorgt ebenfalls für eine angenehme Luftfeuchtigkeit. Also einfach mal die Badezimmertür auflassen!
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2. Wasser trinken
Warum wir im Flugzeug ständig mit Wasser versorgt werden wollen? Über den Wolken ist das (Raum-)Klima extrem trocken und die Befeuchtung der Luft ist nicht so einfach möglich. Generell empfiehlt es sich immer, viel zu trinken und optimalerweise auf dem Schreibtisch ein bis zwei Flaschen Wasser stehen zu haben. Dadurch wird quasi von innen der Flüssigkeitsverlust der Haut und der Schleimhäute ausgeglichen.
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3. Stoßlüftung
„Stoßlüften ist immer gut und auch wichtig, um chemische Stoffe, Staub und Ausdünstungen aus der Wohnung zu entfernen. Aber auch zu viel Feuchtigkeit im Raum nach Waschen, Duschen oder Kochen sollte durch Lüften unbedingt aus der Wohnung entfernt werden. Das gilt auch im Winter“, so Moriske. Und weiter: „Eine Anreicherung der relativen Innenraumluftfeuchtigkeit durch die Außenluft findet an kalten und trockenen Wintertagen allerdings nicht statt. Lüften ist also kein Element, um die Innenraumluft mit Feuchtigkeit anzureichern, sondern um zu viel feuchte Luft aus dem Innenraum nach außen abzutransportieren.“ Ideal sei es trotzdem, die Räume regelmäßig mit Frischluft zu versorgen. Im Winter sollten die Fenster deswegen regelmäßig für fünf bis zehn Minuten geöffnet werden, um eine ausreichende Luftzirkulation zu erreichen.
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4. Pflanzen
Als natürlicher Luftbefeuchter gilt die Zimmerpflanze, die mit ihren Poren an der Blattunterseite die Raumluft optimal mit Feuchtigkeit versorgt. Diese natürlichen Luftbefeuchter — Bambuspalmen, Goldfruchtpalmen oder Farne — sollten in kleinen Gruppen arrangiert werden, denn so profitieren sie gegenseitig voneinander. Regelmäßig wässern und ggf. die Blätter besprühen und schon dürften sich Haut, Nase und Augen trotz laufender Heizung merklich entspannten.
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5. Luftbefeuchter
Eine weitere Option: künstlich erzeugte Luftfeuchtigkeit durch einen so genannten Verdampfer, der Wasser zum Kochen bringt, das in der Folge den Raum bedampft. Das ist zwar effektiv, allerdings kann zu selten gewechseltes Wasser auch zur Brutstätte für Bakterien werden. „Beim Einsatz von Luftbefeuchtern ist unbedingt darauf zu achten, dass die relative Luftfeuchte nicht zu sehr ansteigt. Am besten mit einfachen Hygrometern (Anm.d.Red.: Messgeräten zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit) aus dem Baumarkt prüfen“, rät der Experte.