24. Oktober 2018, 18:04 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Ziehen wir in eine neue Wohnung, gibt es mindestens einen Gast, der Brot und Salz zur Einweihungsparty mitbringt. Doch woher stammt dieser Brauch und was bedeutet er?
Man könnte meinen, dass es kaum etwas Selbstverständlicheres gibt, als Brot und Salz im Haus zu haben. Beides haben wir heute im Überfluss, kostet zudem kaum etwas. Das war nicht immer so. Vor allem galt das Salz bis weit nach dem Mittelalter als so wertvoll, dass es als „Weißes Gold“ bezeichnet wurde und deshalb für Menschen, die in salzarmen Regionen lebten, kaum bezahlbar war. Dabei sorgt Salz nicht nur dafür, dass unser Essen besser schmeckt, es ist bekanntermaßen lebensnotwendig. Genauso gilt Brot in vielen Kulturen seit jeher als Grundnahrungsmittel. Als man noch glaubte, dass für Missernten und Trockenheit ein zorniger Gott verantwortlich war, durfte sich demnach jeder gesegnet fühlen, der immer genug Brot und Salz im Haus hatte. Beides galt sprichwörtlich als ein Geschenk des Himmels. Brot steht daher auch symbolisch für das Leben und Salz für die nötige Würze. Davon zeugen übrigens auch zahlreiche Bibelstellen. Und über so manch historischer Dorf-Bäckerei steht immer noch über der Tür: „Brot und Salz, Gott erhalt’s“.
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Brot und Salz als Segenswunsch für das neue Heim
Obwohl sich mittlerweile jeder Brot und Salz leisten kann, hat es seine Symbolkraft behalten. Wer Brot und Salz als Geschenk zur Einweihungsparty mitbringt, wünscht den neuen Bewohnern, Glück, Gesundheit, Wohlstand und Frieden für das Leben im neuen Heim. Und handelt es sich bei den Beschenkten auch noch um ein frisch vermähltes Paar, soll die Gabe zusätzlich für viele gesunde und fröhliche Kinder sorgen. Eigentlich ein schöner Brauch, der uns wieder einmalmal daran erinnert, wie essentiell beide Lebensmittel für die Menschen sind. Zwar können wir ohne Brot einige Zeit ganz gut zurecht kommen, aber ohne Salz hielten wir es kaum einen Tag aus.