6. September 2017, 4:38 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Marmortische, rosa Samtsofas oder Ananas-Lampen – die Trends im Interiorbereich wechseln schneller als so manche ihre Unterhosen. Braucht man eigentlich jeden Sch***? Ja! Letzteres auf jeden Fall. Die britische Design-Studentin Sanelisiwe Mafa fertigt aus Kuhfladen Möbel an, die nicht nur ungewöhnlich aussehen, sondern auch noch den Umweltschutz fördern.
Auf Kuhmist sitzen? Dank einer britischen Studentin kann man das jetzt ganz unbedenklich. Die angehende Produktdesignerin Sanelisiwe Mafa stellt aus Kuhfladen Mobiliar her, wie die Birmingham City University berichtet.
Hier für den STYLEBOOK-Newsletter anmelden!
„Ich wollte Möbel entwerfen, die Kuhmist als ein wunderschönes Material zum Designen zeigen“, erklärte Mafa. Ihre Hocker und Blumentöpfe lassen deutlich halbverdaute Futterreste im Kuhfladenbraun erkennen.
Eher unappetitlich war der Beschreibung nach der Beginn des Herstellungsprozesses: Sie habe den Kuhmist zunächst sterilisieren und in ihrem Zimmer trocknen lassen müssen, um ihn dann mit einem Bindemittel zu mischen und formen zu können, so Mafa. Nützlich sind die Mistmöbel demnach auch noch, wenn sie dem Besitzer nicht mehr gefallen – sie lassen sich als Dünger verwenden.
Und sie ist nicht die Einzige, die Möbel aus Kuhmist herstellt. Der landwirtschaftliche Unternehmer Gianantonio Locatelli stellt schon seit Jahren Töpfe und Möbelstücke aus Kuh-Kot her. Der Italiener erfand ein Material, welches optisch an Terrakotta erinnert: „Merdacotta“, eine Mischung aus getrockneten Kuhfladen, Stroh, Ton und weiteren Bio-Abfällen vom Bauernhof. Der Name ist nicht zufällig gewählt worden, „Merdacotta“ ist ein Mix aus dem italienischem Wort Merde (auf dt. Kot) und Terrakotta. Im Gegensatz zum letzteren Material, ist „Merdacotta“ äußerst frostresistent. Zu sehen sind die ungewöhnlichen Design-Kreationen von Locatelli, wie passend, im „The Shit Museum“ in der italienischen Lombardei.
Wir sind auch auf Flipboard: stylebook_de – hier folgen!