9. November 2024, 10:46 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Zitronensäure hört sich nach ätzender Flüssigkeit an, von der wir lieber die Finger lassen sollten. Doch das Pulver – aufgelöst oder in fester Form – ist ein echter Alleskönner und dabei alles andere als ungenießbar.
Ob als selbst gemachtes Hausmittelchen gegen Flecken, zum Baden oder sogar zum Naschen: Zitronensäure kann viel mehr als einfach nur sauer sein. STYLEBOOK hat die sieben besten DIY-Tipps mit dem Wunderpulver.
Übersicht
1. Badekugeln formen
Mit einigen Zutaten lassen sich Badekugeln einfach selbst herstellen: 200 Gramm Natron (in Pulverform im Supermarkt erhältlich), 100 Gramm Zitronensäure und 50 Gramm Speisestärke bilden die Basis für die Blubbermischung. Angereichert mit 70 bis 100 Gramm Kokosfett, ätherischen Ölen und wahlweise getrockneten Blüten erhält die Kugel ihre pflegende, duftende Wirkung. Durch die Zitronensäure löst sich die Badebombe im Wasser auf und sorgt dafür, dass wir uns nach dem Bad nicht nur erholt, sondern auch sauber fühlen.
2. Als Küchenhilfe
Klar, der frische Saft einer Zitrone ist fürs Kochen und Backen immer noch am beste. Trotzdem kann man mit Zitronensäure in Pulverform auch in der Küche arbeiten. Zum Beispiel, um spritzigen Sirup einzukochen oder Fruchtgelees zu verfeinern.
3. Zum Marmelade veredeln
Mit Zitronensäure kann die Süße von Marmelade neutralisiert werden! Ein Kilo Ananasfleisch mit halb so viel Gelierzucker und 250 Millilitern Kokosmilch klingen zum Beispiel nach einem gehörigen Zuckerschock. Der wird abgemildert, wenn man die Masse nach kurzer Einkochzeit mit einer Tüte Zitronensäure und Vanillezucker versieht, um den Geschmack abzurunden.
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4. Brausepulver selber machen
Wer erinnert sich noch an die kultige Ahoj-Brause? Aus fünf Esslöffeln Zucker, drei Esslöffeln Zitronensäure, zwei Esslöffeln Speisenatron, etwas Vanille- und Orangenzucker kann man ohne Weiteres Brausepulver selbst mischen und sich auf der Zunge zergehen lassen. Noch besser: Kinder können sich das Pulver unter Aufsicht sogar selbst zusammenmischen!
5. Zum Flecken entfernen
Zitronensäure hilft, lästige Deo-Spuren, die sich oft im Achselbereich von weißen Shirts und Blusen bilden, zu entfernen. Das Pulver einfach in heißem Wasser auflösen, das Kleidungsstück dazulegen und etwas einweichen lassen. Nach einer Wäsche sollten die Flecken verschwunden und auch das Weiß wieder etwas aufgehellt sein. In diesem Fall dient die in Wasser aufgelöste Säure auch als Weichspüler: Die Säure entfernt nicht nur Flecken, sondern löst auch Kalk auf.
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6. Geräte und Armaturen entkalken
Das günstige Pulver kann auch der perfekte Helfer in Bad und Küche sein. Aufgelöst in Wasser kann Zitronensäure den Wasserkocher, die Kaffeemaschine, die Spülmaschine, Wasserhähne, Duschköpfe und Waschmaschinen entkalken. Achtung: Zu heißes Wasser kann in den Geräten zu ungewünschten Ablagerungen führen, mit lauwarmem Wasser setzt genau die richtige Art von Reinigung ein und verlängert die Lebensdauer der Geräte.
7. Zum Putzen
Die Reinigungskraft der Zitronensäure lässt sich auch bei eingetrockneten Resten in Töpfen, bei Fettrückständen, in der Dusche und im WC einsetzen. Auch hier entfaltet die Säure ihre Wirkung mit Wasser und man kann den Schmutz nach kurzer Einwirkzeit leicht entfernen. Bei der WC-Reinigung können ein paar Tropfen ätherischer Öle für einen angenehmen Duft sorgen. Zitronensäure ist übrigens auch für Natursteine wie Marmor oder Granit geeignet.
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Vorsicht bei Kosmetik-Experimenten mit Zitronensäure!
DIY-Rezepten, mit denen man Tagescremes und Masken aus Zitronensäure herstellen kann, sollten mit Vorsicht genossen werden. Grundsätzlich ist Zitronensäure nicht schädlich für die Haut, da sie natürlich in den Zellen vorkommt und in reinen, größeren Mengen den pH-Wert einer Creme auf einen neutralen Wert von 5,5 absenken kann, so Forscher Christoph Arenz vom Institut für Chemie von der Humboldt-Universität Berlin.
Aber: „Von selbst gemachten Kosmetika mit Zitronensäure würde ich abraten, primär wegen des Risikos für die Augen.“ Also lieber auf Experimente mit Zitronensäure verzichten, wenn es um die Gesichtshaut geht. Bei Kosmetik-Produkten aus der Drogerie sollten wir uns aber keine Sorgen machen. „Schwere Verätzungen auf der normalen Haut sind wohl bei den in Kosmetika vorhandenen Mengen eher unwahrscheinlich bis ausgeschlossen“, gibt Arenz Entwarnung.