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US-Schauspielerin im „People“-Interview

Anna Kendrick: »Ich erlebte emotionalen Missbrauch in einer Beziehung!

Anna Kendrick erlebte emotionalen Missbrauch
Anna Kendrick erholt sich bis heute von den Folgen einer früheren emotional missbräuchlichen Beziehung Foto: Getty Images
Laura Pomer freie Autorin bei STYLEBOOK

12. September 2022, 11:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

In ihrem aktuellen Film verkörpert Anna Kendrick das Opfer einer toxischen Beziehung. Ein Leid, das sie offenbar auch jenseits der Schauspielerei kennt. In einem Interview spricht Kendrick über ihre eigenen Erfahrungen mit emotionalem und psychischem Missbrauch durch einen Ex-Freund.

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Im Thriller „Alice, Darling“ (2022) spielt Anna Kendrick die Protagonistin Alice, die in einer missbräuchlichen Beziehung mit Simon (gespielt von Charlie Carrick) feststeckt. Die Figur weist darin verschiedene Verhaltensmerkmale von Opfern einer toxischen Beziehung auf – beispielsweise zieht sie sich aus ihrem Freundeskreis zurück, um die ungesunden Mechanismen ihrer Partnerschaft zu verstecken. Ähnliches habe Anna Kendrick auch privat schon erfahren, wie sie im Interview mit „People“ berichtet. Sie ist demnach von ihrem Ex-Freund emotional missbraucht worden.

Filmrolle half ihr, den selbst erlebten emotionalen Missbrauch zu verarbeiten

Sie habe schon einige Filme über toxische und missbräuchliche Beziehungen gesehen. Doch in keinem davon habe sie sich und ihre eigenen Erfahrungen wiedergefunden. Umso mehr habe es Anna Kendrick bedeutet, nun einen Fall von emotionalem Missbrauch darstellen. „Es hat mir dabei geholfen, das, was mir widerfahren ist, zu verarbeiten“, so die Schauspielerin zu „People“. Denn für den Job musste sie ihren Schmerz quasi vergegenständlichen, das habe ihn kleiner und harmloser erscheinen lassen.

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Das Engagement sei nicht zufällig auf ihrem Schreibtisch gelandet. Ihr Manager, mit dem Kendrick über ihr Erlebtes gesprochen habe, soll sich dabei etwas gedacht haben. „Er sagte zu mir: ‚Das hier entspricht allem, wovon du mir erzählt hast‘.“ Sie selbst habe zunächst Bedenken gehabt, denn ihre toxische Beziehung sei nicht all zu lange her gewesen. Doch einige Monate zwischen dem Erstgespräch mit der Regisseurin und der tatsächlichen Aufnahme der Dreharbeiten hatten gereicht, um sie zu überzeugen. Heute spricht sie von einer „kathartischen“ Erfahrung. Das bedeutet in der Psychologie, dass die gezielte Konfrontation verdrängter Konflikte die damit verbundenen Gefühle reduzieren kann.

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Was Anna Kendrick in ihrer früheren Beziehung erlebte

Wer ihr damaliger Partner war, verrät Anna Kendrick nicht. Doch sie beschreibt sehr offen, wie sie den emotionalen Missbrauch erlebt hat. „Ich habe diese Person mehr geliebt als mich selbst und ihr mehr vertraut als mir selbst“, schildert sie – ein Machtungleichgewicht, wie es ganz typisch für toxische Beziehungen ist. „Wenn diese Person dir dann weismachen will, dass du eine verkehrte Wahrnehmung der Realität hast, dass du unmöglich bist und all diese Dinge, von denen du glaubst, dass sie passieren, gar nicht wirklich passieren“, so Kendrick weiter, „dann wird das ganze Leben sehr schnell sehr verwirrend.“

Zum Glück sei es irgendwann zu einer Situation gekommen, in der ihr klarwurde, dass ihre Wahrnehmung sie nicht getäuscht hatte. Das habe sich angefühlt wie „eine Art Sprungbrett für Gefühle und Genesung“; obgleich sie bis heute nicht ganz mit den alten Eindrücken abschließen kann. Ihr Körper täusche Anna Kendrick immer noch vor, damals selbst an ihrem eigenen emotionalen Missbrauch schuld gewesen zu sein. Aus dieser Verbindung und den damit verbundenen Gefühlen herauszukommen, sei die schwerste Aufgabe ihres gesamten Erwachsenenlebens.

Opfer toxischer Beziehungen brauchen oft Therapie

Menschen, die zum Opfer einer missbräuchlichen oder toxischen Beziehungen werden, bringen oft eine entsprechende Anfälligkeit mit. Das erklärt auf STYLEBOOK-Nachfrage Paartherapeutin Susanne Brümmerhoff. Sie rät Betroffenen daher zu einer intensiven Aufarbeitung ihrer Erfahrungen, „sonst passiert ihnen das womöglich in Zukunft wieder und wieder. Und sie brauchen eine Stärkung ihres verletzten Selbstwertgefühls.“  Mehr über toxische Beziehungen lesen Sie hier.

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Quelle

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