9. Mai 2023, 14:18 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Aufräumen für den Seelenfrieden? Das geht. Ordnung und Systematik in unseren Schränken und Schubladen können tatsächlich positive Gefühle in uns hervorrufen und dafür sorgen, dass wir gelassener durch den Tag gehen und weniger Stresshormonen ausgesetzt werden. Wie es dazu kommt, lesen Sie auf STYLEBOOK.
Es gibt sie wirklich: Die Menschen, die man zu jeder Tageszeit besuchen kann und immer eine perfekte aufgeräumte Wohnung findet. Selbst die Schubladen sind immer gut sortiert, sie wissen immer genau, wo alles liegt. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass diese Menschen auch oft eine Zen-artige Ruhe ausstrahlen? Das hängt wohl zusammen, denn: Aufräumen kann sich positiv auf die Psyche und somit auf die mentale Verfassung auswirken.
Aufräumen für ein niedrigeres Stresslevel
„Zeig mir wie du wohnst und ich sage dir, wer du bist“, hat mal jemand gesagt. Da ist auch etwas dran, denn Chaos im Außen bewirkt Chaos im Innen. Das gilt auch viele Lebensbereiche, aber besonders für diejenigen, die sich oft überfordert fühlen und eine innere Unruhe verspüren, kann das Aufräumen und das Ausmisten, ein Segen und eine Wohltat sein. Und dabei geht es nicht nur um das schnelle Alles-in-die-Schublade-stopfen-bevor-der-Besuch-kommt, sondern vielmehr um grundlegende Ordnung, für Geist und Wohnung und somit einen klaren und fokussierten Blick im Alltag. Und den bekannten Frühjahrsputz können wir gleich als Startschuss nehmen.
Manch Chaos kann nicht vermieden werden: im Job, in der Partnerschaft, mit den Kindern. Da brauchen wir das nicht noch in der Wohnung. Denn das ist der Ort, an dem wir zur Ruhe kommen möchten. Besonders in Kleiderschränken und Beautyschränken horten wir gerne eine Menge – und das kann mal schnell zum Chaos werden. Auch der reine Besitz von zu vielen Produkten oder Kleidungsstücken kann in uns ein ungutes Gefühl auslösen. Um das zu vermeiden, hilft nur: Aufräumen und Ausmisten. Denn diese Tätigkeiten lindern auch schon gleich bei der Ausübung den Stress: Musik ins Ohr und ab an den Kleiderschrank! Denn auch die körperliche Betätigung kann Glücksgefühle auslösen und für ein besseres Wohlbefinden garantieren.
„Ich bin ein riesiger Fan von Ordnung für das eigene Wohlbefinden: Anhand meiner Wohnung kann man schnell und ungefiltert meinen Gemütszustand erkennen. Und da ich den positiven Gemütszustand bevorzuge, genieße ich Ordnung wie ein warmes Bad oder ein Wellness-Wochenende. Denn auch wenn das vielleicht übertrieben klingt: Mich entspannt kaum etwas so sehr wie das Wissen, in eine ordentliche Wohnung zurückzukehren. Und das gilt vor allem auch für meinen Kleiderschrank, den ich gerne ordentlich überblicke und der mich am Morgen bereichert, nicht stresst. Denn auch wenn die Unordnung nur hinter den Türen versteckt, löst es Stress in mir aus, wenn ich weiß, dass mich ein Haufen Kleidung angreift, wenn ich die Türen öffne. Aber natürlich ist es auch bei mir, nur durch den bloßen Wunsch nach Ordnung, nicht immer blitzeblank. Aber ich versuche mir immer wieder kurze Zeitfenster einzubauen, damit es gar nicht erst so weit kommt, dass ich in voller Unordnung verweile. Und als Tipp: Wer am Wochenende die Wohnung macht, kann sich am Sonntagabend die Kerzen anmachen und entspannen: So startet die Woche ganz klar: Mit frischem Geist.“– Desireé Oostland, STYLEBOOK
Kleiderschrank gezielt aufräumen
Jeden Morgen in einen sortierten Kleiderschrank blicken und genau wissen, wo alles liegt: Das klingt zeitsparend und erlaubt unserem Kopf mehr Platz für andere wichtige Dinge. Daher hilft es, den Kleiderschrank immer gut sortiert zu haben und stets den Überblick zu bewahren. Dabei kann es beispielsweise schon helfen, immer nur die Kleidung für die jeweilige Saison ordentlich im Kleiderschrank zu verstauen. Nach Farben und Kleidungsstück sortieren wäre dann das nächste Level an Wohltat für Geist und Schrank. Denn dann wissen wir, wo der graue Longsleeve liegt, auch ohne an unserem Kleiderschrank zu stehen.
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Platz für Beauty machen
Die Beautyroutine, ob morgens oder abends, sollte eines sein: Entspannend. Denn das ist die Zeit, die wir für uns selbst haben. Vielleicht mit ein paar Affirmationen, die man sich für den Tag oder für die Nacht bereithält, einfach um etwas herunterzukommen, so entspannen und zu genießen, dass die Haut mit unserer großzügigen Ansammlung an Produkten genährt wird. Also im Großen und Ganzen bedeutet es: Entspannung und Selfcare, Zeit für einen selbst. Wenn wir aber in einen unordentlichen, überfüllten Schrank voller Produkte blicken, und keine geschmeidige Handbewegung ausüben können, um nach den Produkten zu greifen, ist die Entspannung hinüber. Daher hilft auch hier, nur das Nötigste beisammen zuhaben. Denn Hand aufs Herz: Wie viele Produkte stehen in diesem Schrank, die wirklich niemals zum Einsatz kommen?
Das sagen Studien zum Thema Aufräumen
Auch Studien beweisen, dass die Lebensqualität leidet, sobald Unordnung herrscht. Kein Wunder also, dass Minimalismus mit dem Wohlergehen Hand in Hand geht. Unordnung kann Faktoren wie Konzentrationsschwächen, einen schlechteren Schlaf und Stimmungsschwankungen begünstigen und intensivieren. Dabei beziehen sich die Studien nicht nur auf das reine Wohlbefinden, wenn die Wohnung und die Schränke ordentlich sind, sondern vor allem die körperliche Aktivität, die unternommen werden muss, um diese Ordnung zu erschaffen. Das Aufräumen erfordert Fokus – auf nur eine Sache. Und diese Aktivität kann Glücksgefühle hervorrufen. Es gibt also die Möglichkeit, den physischen Raum zu verändern, um die psychische Gesundheit zu verbessern.
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Tipps um immer Ordnung zu halten
An das Ausmisten kommen wir – egal, wie ordentlich wir auch sind – nie herum. Aus einem bestimmten Grund sammelt sich immer wieder etwas an. Doch wir können das Überwuchern der Schubladen und Kommoden vermeiden, in dem wir kleine aber behilfliche Tipps beachten. Diese gelten sowohl für Beautyprodukte, als auch für Kleidungsstücke:
- Wenn das Limit an Platz erreicht wurde, dann gilt: Für jedes neue Teil, kommt ein altes Teil weg!
- Jedes Produkt und jedes Kleidungsstück sollte einen festen Platz haben, an dem es immer wieder zurückkehren kann.
- Jeden Abend, bevor es ins Bett geht, den Timer auf 10 Minuten stellen und einmal durch die Wohnung huschen: Alles, was nicht auf dem ursprünglichen Platz steht, einfach dahin räumen: Die Kleidung zurück in den Kleiderschrank falten, die leeren Cremedosen entsorgen, usw. Diese Methode verhindert es, dass wir den ganzen Sonntag mit Haushalt verbringen müssen.
Quellen
- An exploratory study on the lived experiences of hoarding in Singapore, Agency for Integrated Care (AIC), Housing & Development Board (HDB) and Ministry of National Development (MND
- Tidier homes, fitter bodies?, Indiana University