7. August 2024, 14:29 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die US-amerikanische Sängerin Billie Eilish hat sich im Frühling dieses Jahres als bisexuell geoutet. Seitdem alle wissen, dass sie nicht nur auf Männer steht, folgen große Wellen der Begeisterung – hauptsächlich seitens der queeren Community. Trotzdem werden auch immer wieder kritische Stimmen laut, die ihr sogenanntes Queerbaiting vorwerfen. Der Bruder von Billie Eilish, Finneas O’Connell, hat jetzt schlagfertig auf die Kritik geantwortet – STYLEBOOK fasst zusammen.
Online-Hass erleiden besonders Personen des öffentlichen Lebens. Und noch pikanter wird es, sobald ein Star sich zu seiner sexuellen Orientierung äußert. Die Reaktionen auf das Coming-out von „What Was I Made For“-Sängerin Billie Eilish waren zunächst positiv. Trotzdem werden Stimmen nicht leise, die sich am neuen Tonus ihrer Songtexte stören. Diese sind nämlich ungeniert und ehrlich über ihre sexuelle Anziehung Frauen gegenüber. Was Billie Eilishs Bruder zu den Vorwürfen zu sagen hat, führt uns die traurige Realität vieler nicht heterosexueller Menschen vor Augen.
Was bedeutet Queerbaiting?
„Queerbaiting“ wird Künstlern und Künstlerinnen vorgeworfen, die Anspielungen auf bestimme Inhalte, die queeres Leben widerspiegeln, liefern, ohne sie je zu konkretisieren. Die LGBTQIA+ Community deutet dies oft als Strategie, um an queeres Publikum zu gelangen, ohne selbst unter Diskriminierung leiden zu müssen. Stars wie Harry Styles, Taylor Swift und Nick Jonas werden immer wieder des „Queerbaitings“ bezichtigt.
Übersicht
Songtexte sorgen für Aufregung
Mit ihrem im Mai erschienen Album „Hit Me Hard and Soft“ bekannte sich Billie Eilish auch auf künstlerischer Ebene zu ihrer queeren sexuellen Orientierung. Im Song „Lunch“ singt sie davon, ein Mädchen zum Mittag vernaschen zu wollen. Etwa einen Monat vorher wurde ein Interview mit dem „Rolling Stone“ veröffentlicht, in dem sie gesteht, schon ihr ganzes Leben lang in Frauen verliebt gewesen zu sein – ohne es bemerkt zu haben.
In ihrer neuesten Veröffentlichung, dem Song „Guess featuring Billie Eilish“ von Charli XCX, singt sie: „Charli likes boys, but she knows I’d hit it“ (Deutsch etwa: „Charli mag Jungs, aber weiß, dass ich es drauf hätte“). Und genau dafür bekam die 22-Jährige nun ein bissiges Antwortvideo eines TikTok-Users. „Ihr seid alle geblendet von ihrem üblichen Queerbating“, heißt es unter anderem. Sie reduziere Frauen zu bloßen Objekten, um die Massen von ihrer tatsächlichen Zuneigung zu überzeugen, so der Text im Video.
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Finneas O’Connell – Billies Bruder – meldet sich zu Wort
Es dauerte nicht lange, bis Finneas O’Connell auf den Vorwurf reagierte. „Was für eine Aussage, du kleiner Clown. Ich musste zusehen, wie das gesamte Internet meine Schwester ein ganzes Jahr lang für ‚Queerbaiting‘ verurteilt hat, während ihr sie in Wirklichkeit dazu gezwungen habt, sich zu labeln und zu outen“, ordnete er den Eklat um Eilishs sexuelle Orientierung ein. Mittlerweile hat der User das Video, in dem er Billie Eilish kritisiert, von der Plattform genommen.
Der Fall erinnert an den des Schauspielers Kit Connor, der sich im November 2022 auf der Plattform X (ehemals Twitter), mit folgenden Worten outete: „Ich bin bi. Glückwunsch, dass ihr einen 18-Jährigen dazu gezwungen habt, sich zu outen. Ich denke, einige von euch haben den Punkt der Show nicht verstanden. Tschüss.“ Nach seiner Rolle in der Netflix-Show „Heartstopper“ wurde um seine sexuelle Orientierung spekuliert. Dort verkörpert er einen Jugendlichen, der versucht, seine eigene Queerness zu verstehen.
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Nach Unterhosen-Spende – muss der Bruder von Billie Eilish wieder für sie einstehen?
Man darf gespannt sein, ob Billie Eilishs Bruder demnächst wiederholt das Verhalten seiner kleinen Schwester rechtfertigen muss. Mit einer ungewöhnlichen Spendenaktion sorgte Billie Eilish vor wenigen Tagen für Aufruhr. Sie und die Britin Charli XCX unterstützten die Wohltätigkeitsorganisation „I Support The Girls“ mit ungefähr 10 000 Unterhosen und BHs, die sie im Musikvideo zu „Guess“ in Anspielung auf den Songtext „You wanna guess the color of my underwear“ wie einen Berg besteigen. Im Abspann des Musikvideos wurde klargestellt, dass rein ungetragene Unterwäsche zur Verfügung gestellt wurde. Kritik hagelte es aber auch hier …