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Stella Stegmann sucht Frau oder Mann

Zum Start der ersten gemischten Bachelorette-Staffel – was bedeutet es, bisexuell zu sein?

Die erste bisexuelle Bachelorette Stella Stegmann
Die erste bisexuelle Bachelorette Stella Stegmann Foto: RTL / Pascal Bünning
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

12. August 2024, 15:40 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Zum ersten Mal in der „Bachelorette“-Geschichte wird es eine bisexuelle Hauptprotagonistin geben! Stella Stegmann wird ab dem 28. August 2024 Rosen an Frauen UND Männer verteilen. Doch was bedeutet es eigentlich bisexuell zu sein? STYLEBOOK erklärt die sexuelle Ausrichtung.

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Stella Stegmann, gebürtige Frankfurterin, ist bisexuell und durch die deutsche Variante von „Too Hot To Handle“ bekannt geworden. Nach der Show datete sie auch Mitkandidatin Anna – jedoch ohne Happy End. Das sucht die 27-Jährige jetzt bei der Dating-Show von RTL Plus.

Erste bisexuelle Bachelorette

Stella Stegmann freut sich auf das Format und ist voller Vorfreude. „Ich liebe es, im Mittelpunkt zu stehen, und bin überzeugt, dass diese Erfahrung genau das Richtige für mich ist“, erklärt sie auf dem Bachelor-Instagram-Kanal begeistert. Die Wahl-Münchnerin wird als neue Bachelorette ab dem Spätsommer Rosen verteilen. In der idyllischen Kulisse Thailands werden 20 Kandidatinnen und Kandidaten um Stellas Herz kämpfen und sich auf eine aufregende Liebesreise begeben. Zum ersten Mal in der Geschichte der Sendung vergibt eine bisexuelle Frau die Rosen. „Ich finde, es ist an der Zeit, dass das Thema Bisexualität stärker ins Bewusstsein gerückt wird. Es ist ein sehr aktuelles Thema, und ich freue mich, als Vorbild dazu beitragen zu können, dass die Menschen offener werden und erkennen, dass Liebe keine Grenzen kennt“, unterstreicht Stella.

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Definition von Bisexualität

Die Bundeszentrale für politische Bildung nennt folgende Definition für Bisexualität: „Als Bisexuelle werden Männer und Frauen bezeichnet, die sich emotional und/oder sexuell sowohl zu Männern als auch zu Frauen hingezogen fühlen. Sie können mit den beiden Geschlechtern sexuelle oder nicht-sexuelle, emotionale Beziehungen eingehen oder sich dies wünschen.“

Laut der Ipsos Pride Studie 2023 zählt sich mehr als jeder zehnte Deutsche (11 Prozent) zur LGBT+-Community. Dabei geben drei Prozent an, dass sie sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen, während vier Prozent sich als bisexuell bezeichnen. Jeweils ein Prozent der Bevölkerung beschreibt sich selbst als pansexuell/omnisexuell oder asexuell.

Auch interessant: Was bedeutet es, demisexuell zu sein?

Worin unterscheidet sich Pansexualität von Bisexualität?

Pansexualität und Bisexualität sind beides sexuelle Orientierungen, die sich auf die Anziehung zu mehr als einem Geschlecht oder einer Geschlechtsidentität beziehen. Der Hauptunterschied zwischen den beiden liegt in der Art und Weise, wie sie die Geschlechter oder Geschlechtsidentitäten, zu denen man sich hingezogen fühlt, betrachten.

Bisexualität

  • Traditionell wird Bisexualität als Anziehung zu zwei oder mehr Geschlechtern verstanden, oft zu Männern und Frauen.
  • Menschen, die sich als bisexuell identifizieren, fühlen sich möglicherweise sowohl zu cisgender Männern als auch zu cisgender Frauen hingezogen, aber zudem auch zu non-binären Personen.

Pansexualität

  • Pansexualität hingegen wird oft als Anziehung zu Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer Geschlechtsidentität beschrieben.
  • Für pansexuelle Menschen spielt das Geschlecht oder die Geschlechtsidentität keine Rolle bei der Anziehung. Sie können sich zu Menschen jeglichen Geschlechts oder keiner spezifischen Geschlechtsidentität hingezogen fühlen.

Ein oft verwendeter Satz, der Pansexualität beschreibt, lautet: „Anziehung zu Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht oder Geschlechtsidentität“. Pansexualität wird manchmal als „gender-blind“ bezeichnet, während Bisexualität typischerweise eine Anerkennung der Existenz von zwei oder mehr Geschlechtern beinhaltet. Trotz dieser Unterscheidungen überschneiden sich die beiden Begriffe in vielerlei Hinsicht, und die Art, wie Menschen ihre eigene sexuelle Orientierung definieren, kann sehr persönlich und individuell sein.

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Bisexualität erhält oft Kritik aus der queeren Community

Bisexuelle Menschen erleben häufig Diskriminierung und Vorurteile sowohl von heterosexuellen als auch von homosexuellen Personen. Verschiedene Studien bestätigen, dass Bisexuelle sowohl von Heterosexuellen als auch – wenn auch in etwas geringerem Ausmaß – von Homosexuellen benachteiligt werden. Eine ähnliche Untersuchung zeigte durch eine qualitative Befragung von 35 bisexuellen Frauen, dass Monosexismus eine erhebliche psychische Belastung darstellt.

Monosexismus häufiger verbreitet als gedacht

Der Begriff Monosexismus erklärt einen Teil der Vorurteile und Diskriminierungen, denen Bisexuelle ausgesetzt sind. Er beschreibt, dass nur Hetero-, Schwul- oder Lesbischsein legitime sexuelle Orientierungen sind. Diese Einstellung führt dazu, dass Bisexuelle sowohl von der heterosexuellen als auch von der schwul-lesbischen Gemeinschaft ausgegrenzt und stigmatisiert werden.

Früher wurde diese Abneigung oft als „Biphobie“ bezeichnet, während Konzepte wie „Heterosexismus“ oder „Heteronormativität“ Heterosexualität als die einzig natürliche Form der Sexualität darstellen. Diese Konzepte werden jedoch auch gegen Bisexuelle verwendet. Oft wird ihnen vorgeworfen, sich aufgrund der Heteronormativität nicht zu ihrer Homosexualität zu bekennen.

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Die Fokussierung auf eine klare Trennung zwischen Homo- und Heterosexualität hat in den vergangenen Jahrzehnten der LGBT-Bewegung geholfen, sich politisch und gesellschaftlich zu organisieren. Diese Trennlinien tragen jedoch heute dazu bei, dass Vorurteile gegenüber Bisexuellen fortbestehen. Einige Studien zeigen, dass Bisexuelle häufig ungeoutet bleiben, was zu vermehrten psychologischen Problemen führt. Zudem neigen manche dazu, homophobes Verhalten zu zeigen, um sich vor Diskriminierung zu schützen.

Angesichts dieser Herausforderungen wird Bisexuellen empfohlen, sich mit Menschen zu umgeben, die ihre sexuelle Orientierung akzeptieren. Wenn dies im eigenen Freundes- oder Bekanntenkreis nicht möglich ist, kann die Unterstützung in Bi-Gruppen oder ähnlichen Netzwerken hilfreich sein.

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