19. August 2024, 6:21 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Für fast 40 Millionen Dollar hat sich angeblich Pop-Star Taylor Swift ihre Beine versichern lassen. J.Los Hintern ist 300 Millionen wert, Madonnas Brüste 2 Millionen. Einzelne Körperteile versichern zu lassen, ist scheinbar längst Trend unter den VIPs. Doch funktioniert das auch für uns Normalos? Zwei Versicherungs-Experten haben die Antworten.
Also ganz von vorn: Wie kommt es eigentlich zu diesen astronomischen Summen und kann das wirklich jeder machen? „Körperteile, Körperfunktionen, z. B. die Zunge von Testessern, oder die Fähigkeit zu sportlichen Leistungen“ sind für eine Versicherung wie bei den Stars geeignet, erklärt der Versicherer Lloyd’s in Deutschland. Entscheidend sei aber, dass mit dieser Körperfunktion oder mit diesem Körperteil ein wirtschaftliches Interesse verbunden, man damit also angewiesen ist, Geld zu verdienen so der Experte. Heißt: sinnvoll bei Schauspielern, Künstlern generell und Sportlern.
Übersicht
Was kann man an seinem Körper überhaupt versichern lassen?
Oft lassen sich die Promis ihren Körper auch nur für einzelne Jobs versichern. Zum Beispiel ließ sich Pop-Diva Mariah Carey vor einem großen Werbedeal mit „Gilette“ ihre Beine für eine Milliarde Dollar versichern, um bei eventuellen Unfällen gegen Schadensansprüche des Kunden und Gagen-Ausfall abgesichert zu sein.
Eine Sprecherin von „Die Deutschen Versicherer“ (GDV) sagte STYLEBOOK hierzu: „Auch die deutschen Fußballnationalspieler haben sich während der Fußballweltmeisterschaft 2014 umfangreich versichert. Der gemeinsame Versicherungswert lag bei 803,6 Millionen Euro.“
Wie lasse ich mir meine Beine, Brüste und Haare à la Hollywood versichern?
Der Lloyd’s-Experte: „Wenn eine Person bestimmte Körperfunktionen oder Körperteile versichern möchte, muss sie sich nur an ihren Versicherungsmakler wenden. Dieser wird das Risiko abklären und gegebenenfalls Prämienangebote einholen“. Die meisten Promis und Profis lassen sich übrigens beim britischen Versicher Lloyd’s versichern, der sich darauf spezialisiert hat.
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Wie setzen sich die hohen Versicherungen der Stars zusammen?
„Der jeweilige Versicherungswert basiert auf einem komplizierten Rechenmodel“, so die GDV-Sprecherin. „Das Beispiel der Fußballer macht es deutlich. Im Auftrag von Lloyd’s ermittelten die Wirtschaftswissenschaftler des ‚Centre for Economics and Business Research‘ das Einkommen der Spieler bis zum Ruhestand. Dabei flossen nicht nur das momentane Gehalt der Spieler bei ihren Vereinen, sondern auch Werbeverträge, das Alter, ihre Position und Nationalität ein. Daraus ergibt sich die Versicherungssumme. Also der fiktive Verdienstausfall sollte der Spieler aufgrund einer Verletzung seinen Beruf als Profi-Fußballer nicht mehr ausüben können.“
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Kann ich mich auch als „Normalo“ derart versichern lassen?
Die GDV-Sprecherin: „Ja, jeder kann sein individuelles Risiko absichern. Aber nicht mit derart hohen Versicherungssummen. Eine Versicherung und die entsprechende Versicherungssumme sollte grundsätzlich in einem gesunden Verhältnis zum abgesicherten Risiko stehen. So wird kein Versicherer ein Haus gegen Feuer mit einer Summe von mehreren Millionen Euro versichern, wenn das Haus tatsächlich nur hunderttausend Euro wert ist. Genauso verhält es sich beim Versichern von Körperteilen oder -funktionen“.
Die Expertin empfiehlt ganz normalen Menschen, die sich für Unfälle oder gegen den Verlust der Arbeitskraft absichern möchten, eine klassische Unfallversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Und was zahlt man in etwa für solch eine Versicherung? Jan Blumenthal von Lloyd’s: „Ab 1000 Euro! Die Skala nach oben ist offen und extrem individuell je nach Risiko und versichertem Kapital.“