24. November 2022, 17:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Spielerfrauen – von einigen werden sie bewundert, von anderen belächelt. Das kennt auch Christina Ginter, die Frau von Nationalspieler Matthias Ginter, der aktuell in Katar um den WM-Titel spielt. In einem neuen Interview spricht die junge Mutter über ihre klischeebehaftete Rolle als Spielerfrau, über das Familienleben und ihre Fashion-Vorlieben im Stadion.
„Diese Klischees stimmen schon lange nicht mehr“, stellt Christina Ginter, Frau von Profi-Fußballer Matthias Ginter, im Interview mit dem Magazin „Bunte“ klar. Sie will mit dem negativen Image der Spielerfrau aufräumen und erklärt weiter: „Der Begriff ist mit etwas Negativem behaftet. Viele denken, da hat sich eine junge Frau einen reichen Mann geangelt und ruht sich den ganzen Tag aus. So was mag es früher gegeben haben.“
Christina Ginter über Familienzeit mit ihrem Mann
Seit Mai 2018 sind Christina und Matthias Ginter verheiratet. An seiner Seite erlebte sie, neben den Bundesligaspielen, auch die WM 2018 in Russland und die EM 2021 aus nächster Nähe und ist auch aktuell in Katar vor Ort. „Eine WM ist immer etwas Besonderes, aber es schwingt bei mir auch etwas Unmut mit, der Austragungsort Katar hat viele Fragezeichen in mir ausgelöst. Ich bin nicht so euphorisch, wie ich es vielleicht in der Vergangenheit war. Dennoch, Matthias ist dort im DFB-Quartier lange von der Familie getrennt, da komme ich ihn gern unterstützen.“
Ein weiteres Klischee, mit dem Christina aufräumen will: Ein paar Trainingseinheiten und ansonsten viel Freizeit mit der Familie? Das stimmt nicht, wie sie weiter sagt: „Der Spielplan ist wahnsinnig voll, mein Mann ist ja nicht erst am Spieltag weg, sondern schon am Tag vorher. Und am Tag danach muss er regenerieren. Im Prinzip haben wir bei zwei Spielen in einer Woche nur einen freien gemeinsamen Wochentag für die Familie. Ich fühle mich nicht alleinerziehend, aber oft mit meinem Sohn alleine.“
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„Die Tribüne ist für mich kein Laufsteg“
Viele (Ex)-Spielerfrauen sind heute genauso berühmt wie ihre sportlichen Männer, z.B. Cathy Hummels, Victoria Beckham oder auch Ann-Kathrin Götze. Neben den Männern auf dem Platz bekommen auch die Damen auf der Zuschauertribüne wahnsinnig viel Aufmerksamkeit. Da wird der Besuch im Stadion schnell zur Modenschau. Doch nicht für Christina, die es lieber pragmatisch mag: „In der Bundesliga trage ich sportliche Freizeitkleidung. Aber ich muss mich nicht inszenieren. Die Zeit der großen Sonnenbrillen und Luxustaschen ist vorbei. Die Spielerfrauen waren früher extrovertierter. Die Tribüne ist für mich kein Laufsteg.“
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Christina Ginter mag den Begriff Spielerfrau nicht
Mit dem Begriff Spielerfrau kann Christina sich nicht identifizieren und erklärt: „Mir würde es schon reichen, wenn man mich mit vollem Namen anspricht. Und nicht nur als Frau von. Das Schubladendenken muss aufhören.“ Ihr ist es auch wichtig zu betonen, dass sie nicht den ganzen Tag zu Hause sitzt und sich die Nägel lackiert. „Ich habe Abitur und einige Semester BWL studiert, bevor ich schwanger wurde. Als Leiterin der Stiftung meines Mannes habe ich einen Vollzeitjob. Und organisiere das Familienleben. Nebenbei unterrichte ich Kinder in der Ballettschule, das ist meine Passion. Manchmal bin ich abends sehr erschöpft – so wie viele Mütter. Nur weil mein Mann mehr verdient als andere, hört das Kind in der Nacht ja nicht auf zu schreien.“