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Im Interview verraten

Collien Ulmen-Fernandes: »Ich bekam Hauptrollen aufgrund meines Migrationshintergrunds nicht!

Collien Ulmen-Fernandes über Rassismus in der Filmbranche
Collien Ulmen-Fernandes wurde eine Hauptrolle aufgrund ihres Migrationshintergrunds verwehrt Foto: Getty Images
Redakteurin bei STYLEBOOK

21. November 2022, 11:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Vor über 20 Jahren startete Collien Ulmen-Fernandes ihre TV- und Filmkarriere – und berichtet nun in einem neuen Interview, welche Erfahrungen sie in der Vergangenheit machen musste. Denn aufgrund ihres Migrationshintergrunds wurden ihr sogar schon Film-Hauptrollen verwehrt. STYLEBOOK fasst alle Details zusammen.

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Bekanntheit erlangte Collien Ulmen-Fernandes in den frühen 2000er als VIVA-Moderatorin, machte sich danach aber auch als Schauspielerin einen Namen. So spielte sie bereits in Kinoproduktionen wie „Macho Man“ oder war erst jüngst in der beliebten Fernsehreihe „Das Traumschiff“ zu sehen. Natürlich gab es in der Vergangenheit auch Rollen-Absagen und wie Collien nun in einem neuen Interview mit T-Online berichtet, auch schon aufgrund ihres Migrationshintergrunds.

Collien Ulmen-Fernandes wurde Hauptrolle verwehrt

Väterlicherseits hat Collien indische und portugiesische Wurzeln, ihre Mutter stammt aus Ungarn. Sie selbst wuchs in der Großstadt Hamburg auf und sagt: „In meiner Kindheit hatte ich kaum mit Rassisten zu tun. Aber gerade in den letzten Jahren hat das enorm zugenommen.“ Am eigenen Leib musste sie es spüren, als ihr eine Hauptrolle verwehrt wurde. „Vor einiger Zeit hat ein Sender mir eine Rolle angeboten. Ich hätte die beste Freundin der Hauptrolle spielen sollen. Die Hauptdarstellerin und ich hätten genauso viele Drehtage gehabt. Man bot mir darüber hinaus einen festen Vertrag an, über mehrere Filme, aber eben immer nur als beste Freundin der Hauptrolle oder ähnlich. Als ich fragte, warum nie die Hauptrolle selbst, wurde mir gesagt, dass man Leute mit Migrationshintergrund nicht in einer Hauptrolle besetzen könne“, berichtet die Mutter einer Tochter.

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Collien war „zutiefst schockiert“

Obwohl ihr damit sicherlich eine große Chance entgangen ist, hat Collien das Rollen-Angebot selbstverständlich abgelehnt. „Ich war zutiefst schockiert. Es ist eben leider so, dass meist nur Weiße als sogenanntes „Love Interest“, also die Frau, in die sich der männliche Darsteller verliebt, besetzt werden. Es sei denn der Migrationshintergrund spielt inhaltlich eine Rolle und man braucht aus Handlungsgründen jemanden Nicht-Deutsches“, sagt sie. Leider kein Einzelfall, wie sie feststellen musste. „Als ich darüber mit anderen Schauspielerinnen mit Migrationshintergrund sprach, erzählten die mir, dass sie so etwas auch schon erlebt haben.“

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Für Collien ist Rassismus ein wichtiges Thema

Weil das Thema Rassismus bis heute allgegenwärtig ist, ist es der Kinderbuch-Autorin wichtig, diese Themen auch in ihren Büchern aufzugreifen. Denn bereits bei den Jüngsten muss das Bewusstsein geschärft werden. „In dem Alter wird gesetzt, was Kinder als Norm empfinden und was nicht. Mir ist es daher wichtig, da schon früh anzusetzen. Es gibt Studien, die belegen, dass die Angst vor Immigranten dort am größten ist, wo es die wenigsten Einwanderer gibt. Das Unbekannte, das Fremde macht vielen erst mal Angst. Ein Thema, das wir im zweiten Teil von „Lotti und Otto“ bereits ausführlich behandelt haben und nun wieder. Kinder müssen nicht die gleiche Sprache sprechen, um miteinander befreundet sein zu können.“ Und weiter: „Es war mir damals und auch jetzt wichtig, an diesem Punkt anzusetzen und zu zeigen, dass eine andere Herkunft etwas völlig Normales ist.“

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