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14. Februar 2025, 16:50 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat eine Studie veröffentlicht, die erschreckende Zahlen offenlegt: 53 Prozent der Frauen in Deutschland können langfristig nicht auf eigenen Beinen stehen – trotz Erwerbstätigkeit. Das liegt unter anderem an der Gender-Pay-Gap. STYLEBOOK hat sich die Gründe genauer angeschaut.
Gleichberechtigung ist nicht erreicht, solange die Gender-Pay-Gap in Deutschland nicht beglichen ist. Dabei handelt es sich um Lohnlücke, die sich auf verschiedene Faktoren zurückführen lässt. Frauendominierte Branchen haben allgemein ein niedrigeres Lohnniveau, mehr Erwerbsunterbrechungen durch Schwangerschaft und Kinderpflege finden statt und weniger Frauen sind in Führungspostionen. Doch auch bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit entsteht oft noch eine Lohnlücke.
Übersicht
Gender-Pay-Gap in Deutschland – 53 Prozent der Frauen sind an Partner gebunden
Die Gender-Pay-Gap in Deutschland kann gemessen werden: Zahlen der DGB zeigen, dass Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger verdienen. Damit belegt die Bundesrepublik den drittletzten Platz unter den EU-Staaten. Der Deutsche Gewerkschaftsbund führt als Gründe dafür neben strukturellen Tendenzen auch direkte Diskriminierung auf, da eine sogenannte bereinigte Lohnlücke von sechs Prozent festgestellt wurde.
Die ungleiche Bezahlung hat reelle Auswirkungen auf den Alltag von Frauen. Aus der Studie, die sich auf das Jahr 2023 bezieht, geht hervor, dass 53 Prozent der erwerbstätigen Frauen in Deutschland nicht genug Geld zur Verfügung haben, um eigenständig ihre Existenz zu sichern. Bei erwerbstätigen Frauen mit Kindern sind ganze 70 Prozent finanziell unselbstständig. Das bedeutet, eine Abhängigkeit vom Partner oder anderweitiger finanzieller Unterstützung muss zum Überleben bestehen.
Beauty Impact Report zeigt ebenfalls, dass Frauen finanzielle Sorgen haben
Bei der dritten großen, repräsentativen Umfrage von STYLEBOOK, dem Beauty Impact Report 2023, gab fast ein Viertel der kinderlosen Frauen an, dass finanzielle Aspekte ein Hindernis für ihre Familienplanung darstellten. Diese Sorge um die nicht vorhandene, finanzielle Unabhängigkeit scheint berechtigt, wirft man einen Blick auf die DGB-Untersuchung.
Auch die Erwerbsunterbrechungen durch Familienplanung sorgen laut Beauty Impact Report für Ängste bei vielen Frauen. 45,1 Prozent der Befragten gaben bei STYLEBOOK an, dass sich Kinder negativ auf ihre berufliche Laufbahn auswirken könnten. Ebenfalls erschreckend: 12,5 Prozent haben kein eigenes Bankkonto und 13 Prozent trennen sich aufgrund von finanziellen Ängsten nicht vom Partner.
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Das will der Deutsche Gewerkschaftsbund gegen die Gender-Pay-Gap machen
Um das Ziel der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen zu erreichen, muss einiges passieren. Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert die Aufwertung und bessere Bezahlung frauendominierter Berufe wie im Gesundheitswesen oder Erziehungsbereich. Außerdem müssen sich die Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten verbessern, damit mehr Frauen in Führungspositionen tätig sind. Prüfverfahren in Unternehmen sollen dafür sorgen, dass Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts erkannt werden und bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten sollen erwerbstätige Frauen unterstützen.
Diese konkreten Schritte schlägt der DGB vor, damit Frauen einer finanziellen Unabhängigkeit näher kommen, die besonders im Alter wichtig ist! Im Beauty Impact Report gaben 55,9 Prozent der Frauen an, sie würden keine ausreichende Altersvorsorge haben. Und 44,2 Prozent seien überhaupt nicht in der Lage, für die Altersvorsorge zu sparen.