11. September 2024, 15:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Dem Erfolg der Serie „Hercules“ haben wir den Ableger „Xena – Die Kriegerprinzessin“ zu verdanken, der ebenfalls große Erfolge feierte. Star von „Hercules“ war der Schauspieler Kevin Sorbo, für den die Rolle der weltweite Durchbruch markierte. Aber was macht er eigentlich heute?
Overacting, seltsame Kostümierungen und eine trashige Umsetzung – die Serie „Hercules“ musste sich von Beginn an mit zahlreichen kritischen Stimmen herumschlagen. Entwickelte sich dennoch oder vielleicht auch gerade deswegen, schnell zur absoluten Kultserie mit einer großen Fangemeinde. Der Schauspieler Kevin Sorbo schlüpfte in die Titelrolle des Halbgott „Hercules“ und avancierte damit zum Frauenschwarm der 90er-Jahre.
Übersicht
„Hercules“ war der Durchbruch von Kevin Sorbo
Um sein Studium an der Minnesota State University Moorhead finanzieren zu können, begann Kevin Sorbo in den Achtzigern als Model zu arbeiten und wurde schnell zu einem gut gebuchten Darsteller für Werbespots. So gut, dass es ihn für Jobs sogar nach Europa und Australien zog. Durch seine Modeljobs gelangte er auch an seine ersten, kleineren Schauspielrollen.
Bevor Kevin Sorbo seinen Durchbruch mit „Hercules“ feierte, verlor er jedoch zwei große Engagements an andere Schauspieler. So war er in der engeren Auswahl für die Titelrollen in „Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark“ und „Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI“, musste sich aber den Schauspielern Dean Cain und David Duchovny geschlagen geben. Mitte der 90er-Jahre spielte Kevin Sorbo vorerst in fünf „Hercules“-Spielfilmen mit, aus der sich die gleichnamige Serie entwickelte.
So ging es nach „Hercules“ weiter
111 Folgen von „Hercules“ mit Kevin Sorbo in der Hauptrolle wurden zwischen 1995 und 1999 produziert. Trotz des großen Erfolgs wurde die Serie ziemlich überraschend, mitten in den Dreharbeiten zur sechsten Staffel, abgesetzt. Zu den Gründen findet man verschiedene Angaben, u. a. hieß es, dass sich Kevin Sorbo anderen Projekten widmen wollte, aber auch, dass er die körperlich anstrengenden Dreharbeiten aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr absolvieren konnte, denn 1997 erlitt der Schauspieler drei Schlaganfälle. Von denen er sich erst Jahre später erholte.
Andere Projekte sollten nach dem „Hercules“-Aus für Kevin Sorbo folgen, so war er ab 2000 für fünf Jahre in der Actionserie „Andromeda“ zu sehen. Ab Mitte der 2000er flachte seine Karriere jedoch ab. Es folgten mäßig erfolgreiche Filme, die es nie ins Kino schafften, sogenannte Direct-to-Video-Produktionen oder auch Gastauftritte in bekannten Serien, wie „Immer wieder Jim“ oder „Two and a Half Men“. Eine große Relevanz hat er in Hollywood mittlerweile nicht mehr.
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„Hercules“-Kinofilm ohne Kevin Sorbo
2014 wurde ein „Hercules“-Kinofilm mit Dwayne Johnson in der Hauptrolle produziert. Kevin Sorbo hätte darin, quasi als Ur-Hercules, gerne einen Cameo-Auftritt gehabt. Dass es dazu nie gekommen ist, schien dem Schauspieler nicht gepasst zu haben. So wetterte er in der Sendung „Dish Nation“: „Ich denke, das ist etwas blöd. Mir keinen Auftritt zu geben, ist als würde man das ‚Business‘ aus ‚Show-Business‘ herausnehmen. Wir haben den Regisseur auf das Thema angesprochen. Ich weiß nicht, was seine Gründe sind. Ich weiß nicht, ob es politische Gründe sind oder ob es Stolz ist oder was auch immer. Warum lässt man mich nicht in einer kleinen Rolle auftreten? Das Publikum hätte es geliebt.“
Was macht Kevin Sorbo heute?
Als „Hercules“ präsentierte Kevin Sorbo seine stählernen Muskeln und das imposante Brusthaar in Lederhosen, rustikalen Accessoires, mal mit und mal ohne Wildlederhemdchen. Kein Wunder, dass ihm reihenweise Frauenherzen zuflogen, wenn bei den actiongeladenen Kampfszenen das schulterlange Haar im Wind wehte.
Am Set der Actionserie lernte er auch seine Frau Sam Jenkins kennen, die die Rolle der Serena spielte. Das Paar heiratete 1998 und bekam drei Kinder. Sohn Braeden Sorbo ist in die schauspielerischen Fußstapfen seiner Eltern getreten und war bis jetzt in einigen Produktionen zu sehen.
Bis heute sind Sam und Kevin ein Paar und besuchen regelmäßig gemeinsam Red-Carpet-Events. Ähnlich treu blieb Sorbo lange Zeit seiner Frisur. Erst seit wenigen Jahren setzt er auf deutlich kürzeres Nackenhaar. Die Leder-Kluft hat der passionierte Golfer mittlerweile gegen Polohemd und Golf-Bermuda getauscht.
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Kontroverse Aussagen
Kevin Sorbo entstammt einer Familie mit lutherischer Konfession. Und auch die Öffentlichkeit ließ er in der Vergangenheit an seiner Überzeugung und seinem erzkonservativen Weltbild teilhaben. So nannte er unter anderem die Schauspieler Timothée Chalamet und Billy Porter in einem Essay für „Fox News“, aufgrund ihres androgynen Erscheinungsbildes als ein „Missverständnis von Männlichkeit“. Berechtigterweise erhielt er danach viel Kritik!
Trotz wiederholt schwieriger und kontroverser Aussagen, scheint der Schauspieler sich nach wie vor über sein jähes Karriere-Ende zu wundern. Er nennt seinen konservativen Glauben als Grund, von Hollywood „gecanceld“ worden zu sein. „Und darüber muss ich fast lachen, denn es ist eine Branche, die nach Toleranz schreit, und doch ist sie eine Einbahnstraße. Sie schreit nach Meinungsfreiheit. Und das ist einfach schade“, so Sorbo gegenüber „Fox News“.