10. September 2022, 6:14 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Eine Neuigkeit, die um die Welt ging: Queen Elizabeth II. ist gestorben. 70 Jahre lang trug sie den Adelstitel im Namen und lebte so den größten Teil ihres Lebens als Königin. Bekannt war sie für ihren Humor und ihre farbenfrohen Outfits. Darüber hinaus hat die britische Königin in ihrer langen Karriere viel erreicht – besonders für die weibliche Bevölkerung.
Grün, Orange, Pink, Gelb, Türkis, Lila – es gibt wohl kaum eine Farbe, die Queen Elizabeth II. nicht getragen hat. Dabei übte sie sich, was ihr Styling betraf, nicht in vornehmer Zurückhaltung, ganz im Gegenteil. Die Farben waren leuchtend, knallig und ließen sie in der sonst oftmals grauen Masse hervorstechen. Doch nicht nur ihre Outfits, auch ihre Taten und ihr Durchsetzungsvermögen lassen die Königin im Gedächtnis bleiben. STYLEBOOK hat die Meilensteine von Queen Elizabeths Karriere zusammengefasst.
Die Queen im aktiven Militärdienst
Als erste und bisher einzige Frau war Queen Elizabeth II. im aktiven Militärdienst für ihr Land tätig. Während des Zweiten Weltkrieges meldete sich die damals 18-jährige Thronfolgerin freiwillig zum Dienst, obwohl ihr Vater dagegen war. Dort ließ sie sich zur Mechanikerin und Fahrerin ausbilden, lernte LKW und Krankenwagen fahren sowie Motorschäden zu beheben. Freie Kleiderwahl gab es hier nicht. Wie alle anderen zeigte sie sich hier im Overall. Ein schlauer Karriere-Move für Queen Elizabeth.
Prinzessin Elizabeth wird Queen Elizabeth II.
Am 2. Juni 1953 wurde Queen Elizabeth zur Königin gekrönt. Zu einer Zeit, in der Frauen nur wenig Macht hatten und ohne Zustimmung ihres Ehemannes keiner Erwerbstätigkeit nachgehen konnten, wurde die bis dato Prinzessin zu einer der mächtigsten Frauen der Zeit. Das Amt der Regentin hatte sie da bereits über ein Jahr inne, nachdem ihr Vater, König George VI., im Februar 1952 verstarb.
Die Trauerzeit und die Vorbereitungen des Spektakels dauerten jedoch an, sodass erst im Juni 1953 die offizielle Krönung stattfand. Es war die erste, die im Fernsehen übertragen wurde und auch die erste weltweite Live-Berichterstattung eines großen Ereignisses. Dagegen wehrte sich der damalige Premierminister Winston Churchill, doch die Queen bestand auf die mediale Öffentlichkeit.
Queen Elizabeth II. lädt ihr Volk nach Hause ein
Anfang der Neunziger begeht die Königin einen großen Traditionsbruch: Sie öffnet die Türen des Buckingham Palace für die Öffentlichkeit. Das Schloss ist seit 1837 Sitz der britischen Monarchen und diente auch Queen Elizabeth II. als Zuhause. Die privaten Gemächer sind von der Führung ausgeschlossen, doch in den Achtzigern schaffte es ein Eindringling sogar bis ins Schlafzimmer der Queen. Ob er dabei einen Blick in ihren Kleiderschrank erhaschen konnte, ist fraglich, doch mit Sicherheit hätte er darin eine bunte Auswahl an Kostümen gefunden.
Queen Elizabeth II. spricht vor dem US Kongress
Ein weiterer Meilenstein von Queen Elizabeths Karriere ist die Ansprache im amerikanischen Kongress am 16. Mai 1991, wo sie mit Standing Ovations empfangen wird. Über zwei Jahrhunderte nachdem Amerika seine Unabhängigkeit vom britischen Empire erlange, ist sie die erste Monarchin, die vor den Abgeordneten der amerikanischen Häuser spricht. Dafür trägt sie ein orangefarbenes Kostüm mit passendem Hut, der sie unter den überwiegend dunklen Anzügen der Abgeordneten herausstechen lässt. Ihr erster Satz mit typisch britischen Humor: „Ich hoffe, Sie können mich heute sehen von dort, wo Sie sind“.
Die Queen als Oberhaupt der anglikanischen Kirche akzeptiert Scheidung
Scheidungen hat es auch in königlichen Familien immer schon gegeben. Doch die anglikanische Kirche, deren Oberhaupt Queen Elizabeth II. war, hatte damit ihre Probleme. So verzichtete ihre Schwester, Prinzessin Margaret, auf eine Hochzeit mit ihrem geschiedenen Freund, da die anglikanische Kirche das zu Lebzeiten des Ex-Partners nicht vorsah. Dieser damals schon nicht mehr zeitgemäße Paragraf wurde 2002 geändert. Auch auf Drängen der Geistlichen hin, von denen viele selbst geschieden waren, aber auf Bischofsposten hofften. Bis heute kann jedoch ein Geistlicher ein Paar abweisen, wenn etwa die neue Partnerschaft Grund für den Niedergang der vorangegangenen Ehe war. So geschehen bei Prinz Charles und Camilla. Prinz Harry durfte seine Meghan Markle jedoch kirchlich heiraten, obwohl auch sie vorher bereits in einer Ehe war. Die Queen selbst hat diese Neuerung nie betroffen. Sie lebte 73 Jahre in der Ehe mit Prinz Philip.
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Die Queen verabschiedet den Crown Act
Hätte die Königin einen Bruder gehabt, wäre die Eilzabeth nicht Königin geworden, selbst wenn dieser nach ihr geboren worden wäre. Denn Männer hatten in der Thronfolge Vorrang. 2013 jedoch wurde dieses männliche Vorrecht gekippt und trat März 2015 in Kraft. Seitdem wird das jeweils älteste Kind, unabhängig vom Geschlecht, der oder die Erste in der Thronnachfolge.
Die Queen feiert 70. Thronjubiläum
Am 2. Juni 2022 hatte die britische Königin allen Grund zu feiern. 70 Jahre hielt sie die Regentschaft ihres Landes inne. Damit überholte sie nicht nur ihre Ur-Ur-Großmutter Queen Victoria, die 63 Jahre und 216 Tage im Amt war, sondern auch beinahe jeden Monarchen der Welt. Einzige Ausnahme: König Ludwig XIV. Laut Aufzeichnungen war der Sonnenkönig Frankreichs 72 Jahre und 110 Tage auf dem Thron.
Zu ihrem Platin-Jubiläum wurde das gesamte erste Juniwochenende gefeiert. So ausgelassen die Feierlichkeiten auch waren, lag ein Hauch Melancholie in der Luft. Viele mutmaßten bereits, dass das die letzte große öffentliche Party war, an der die Queen aktiv teilnehmen werde. Und damit sollten sie leider Recht behalten…