25. November 2024, 12:45 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sabrina Setlur schrieb einst Rap-Geschichte und ebnete vielen heutigen Rapperinnen mit ihrer Musik den Weg. Mittlerweile hat sie sich aus dem Musikbusiness zurückgezogen und scheint den Fokus auf die Schauspielerei gelegt zu haben. So entdeckten aufmerksame TV-Zuschauer die ehemalige Rapperin am Sonntagabend in der neuen „Tatort“-Folge „Siebte Etage“.
Mit 9,38 Mio. Zuschauern und einem Marktanteil von 32,3 Prozent war die „Tatort: Siebte Etage“-Folge rund um das Kölner Ermittlerduo Max Ballauf und Alfred Schenk ein voller Erfolg und konnte sich den Tagessieg sichern. Das Duo begab sich ins Rotlichtmilieu und traf dort u. a. auf die Nageldesignerin und ehemalige Prostituierte Chiara Passlak. Die dürfte aufmerksamen Zuschauern bekannt vorgekommen sein, denn gespielt wurde die Rolle von Rapperin Sabrina Setlur. Doch was macht „Schwester S.“ eigentlich heute?
Übersicht
Sabrina Setlur über ihr „Tatort“-Engagement
Für Sabrina Setlur war die Rolle in der „Tatort“-Folge „Siebte Etage“ ein Herzensprojekt. Auf Instagram schreibt sie: „Ein kleiner, aber großer Traum ist wahr geworden…“ Es war für sie jedoch nicht der erste Ausflug in die Schauspielerei. Bereits im Jahr 2000 wagte sie den Schritt vor die Kamera und spielte in dem deutschen Horrorfilm „Anatomie“ eine kleine Rolle. Auch danach war die 50-Jährige vereinzelt in Kinoproduktionen zu sehen, doch es sollte bei gelegentlichen Auftritten bleiben.
Mit ihrer „Tatort“-Rolle begab sich die Rapperin der ersten Stunde auf ganz neues Terrain und erklärt im Interview mit der „Berliner Morgenpost“: „Wenn ich auf die Bühne gehe, dann ist das nicht dieselbe Sabrina, die auf der Couch sitzt. Daher denke ich, dass jeder Künstler eine Art Schauspieler in sich trägt. Aber ich habe einen Riesenrespekt vor Menschen, die das wirklich gelernt haben. Ich habe langsam darauf hingearbeitet, indem ich mich bei früheren Auftritten als Darstellerin selbst gespielt habe.“
Sabrina Setlur schrieb Rap-Geschichte
Sabrina Setlur wurde in Frankfurt/Main geboren und wuchs in den Vororten Bad Soden am Taunus und Schwalbach am Taunus auf. An der Oberschule lernte sie Thomas Hofmann kennen, einer der späteren Gründer des Labels „Pelham Power Productions“. Dieser brachte sie dazu, der Hip-Hop-Band Rödelheim-Hartreim-Projekt einen Rap-Part beizusteuern. Kurze Zeit später brach sie ihr Studium ab und unterzeichnete einen Plattenvertrag.
Erste Erfolge konnte Sabrina unter dem Pseudonym Schwester S. Mitte der 90er-Jahre verbuchen. Ihr erstes Album mit dem Titel „S ist soweit“ erschien 1995. Das zweite Album „Die neue S-Klasse“ erschien 1997, erstmals unter ihrem richtigen Namen. Im Februar des gleichen Jahres veröffentlichte sie den Song „Du liebst mich nicht“ und schrieb damit Rap-Geschichte. In der bis dahin (und bis heute noch) männerdominierten Branche schaffte sie es als erste deutsche Rapperin auf Platz 1 der Charts. Sie gilt als eine der Vorreiterinnen für heute erfolgreiche Rapperinnen wie Loredana, Badmómzjay oder Shirin David. Letztere coverte 2015, gemeinsam mit dem Sänger Ado Kojo, Sabrinas Song „Du liebst mich nicht“, kam aber nicht an den damaligen Erfolg der Rapperin heran.
Keine Musik, aber viel TV
Um die Jahrtausendwende nahm die Karriere von Sabrina Setlur eine Wendung: Sie kam mit Boris Becker zusammen und füllte fortan mit ihrem Liebesleben die Unterhaltungsseiten. Ihre Musik rückte immer mehr in den Hintergrund und an frühere Erfolge konnte sie bis heute nicht anknüpfen. Ihr letztes Album und letzte Single erschienen im Jahr 2007.
Den Rückzug aus dem Musikgeschäft plante Setlur damals bewusst, wie sie in einem Interview mit „Prisma“ offenbarte: „Ich brauchte diese kreative Pause, weil es unwahrscheinlich viel Kraft kostete, viele Jahre auf der Bühne zu stehen und mehrere Alben aufzunehmen – körperlich wie psychisch. Auch lag das Interesse der Medien irgendwann nicht mehr an meiner Musik, sondern an Dingen, die mir nicht wichtig waren. Die Reißleine zog ich, bevor ich anfing, das zu hassen, was ich liebe, meinen Lebensinhalt. Deshalb kann ich jetzt wieder viel freier durchstarten.“
Nach dem Beziehungs-Aus mit Boris Becker, machte Sabrina mehr als TV-Gesicht von sich reden. Sie saß in der Jury der Castingshow „Popstars“, suchte in der Sendung „Die Promi-Singles – Traumfrau sucht Mann“ einen Partner oder schwang bei „Let’s Dance“ das Tanzbein.
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Neue TV-Rollen geplant
Beruflich hat Sabrina Setlur in den vergangenen Jahren viel ausprobiert, so soll sie u. a. als Event-Managerin, als DJane und als Model-Coachin gearbeitet haben. Aktuell scheint ihr Fokus jedoch auf der Schauspielerei zu liegen, denn sie arbeitet bereits an einem neuen Projekt.
Gemeinsam mit dem Schauspieler Florian Lukas steht sie für eine Joyn-Produktion vor der Kamera. Darin spielt Lukas einen ehemaligen Star, der sich an ein Comeback wagt. Sabrina Setlur spielt in der Comedyserie mit dem Arbeitstitel „Messiah“ seine Freundin.