26. Februar 2024, 13:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nach den Vorwürfen und Anklage wegen unlauteren Wettbewerbs scheint nun auch die Ehe der Influencerin Chiara Ferragni vor dem Aus zu sein. Wie italienische Medien berichten, sei ihr Mann, Rapper Fedez, bereits aus der gemeinsamen Wohnung in Mailand ausgezogen. Der Skandal um veruntreute Spenden in Millionenhöhe hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf Ferragnis Leben, sondern auch alle anderen Werbetreibenden in Italien.
Chiara Ferragni steckt mitten in den vermutlich turbulentesten Monaten ihres bisherigen öffentlichen Lebens. Nach schwerwiegenden Vorwürfen wegen unlauterer Geschäftspraktiken soll Chiara Ferragni und ihrem Noch-Ehemann, Rapper Fedez, nun eine Trennung ins Haus stehen, wie italienische Medien berichteten. Ein offizielles Statement der Influencerin der ersten Stunde gab es dazu bisher nicht.
Chiara Ferragni äußert sich im Interview zu Trennung
Jedoch hat sich die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ am 20. Februar zu einem exklusiven Interview mit der 36-Jährigen getroffen. Auf die Frage, warum ihr Mann die letzten Wochenenden ohne sie verbracht habe, anstatt ihr in dieser schwierigen Zeit beizustehen, blickte die Italienerin auf ihre Schuhe und gab zu, ihr Mann sei an vielen Wochenenden nicht da gewesen, bevor sie den Kopf hob und sagte: „Wie auch immer, er ist mein Mann. Und meiner Meinung nach ist es in bestimmten Situationen des äußeren Chaos besser, andere Dinge zwischen einem Paar zu behalten.“
Was sie mit „anderen Dingen“ meine, will die „Corriere della Sera“ wissen. „Dass die Priorität darin besteht, die Familie und die Kinder zu schützen.“ Dennoch spreche die Welt darüber, was sie macht, ob mit oder ohne Fedez und „jeder auf der Welt kann dazu seine Meinung äußern.“ Sie wolle dennoch tun, was sie für richtig halte: „Probleme innerhalb der Familienmauern zu belassen.“ Ihren Ehering habe sie zum Zeitpunkt des Gesprächs getragen.
Weiteren Medienberichten zufolge sei der 34-Jährige jedoch bereits am Wochenende aus dem gemeinsamen Apartment in Mailand ausgezogen und mit seiner Assistentin Richtung Miami aufgebrochen.
Italien erließ das „Ferragni-Gesetz“
Vorrangig sei es in diesem Interview auch nicht um die Ehe oder eine Trennung von Chiara Ferragni, sondern um die Vorwürfe gegen sie gegangen. „Manchmal fällt es mir schwer, meine Zerbrechlichkeit in dem Moment zu zeigen, in dem ich sie erlebe“, wird die Influencerin zitiert. Und Zerbrechlichkeit ist hierbei das richtige Wort. Zerbrochen scheint nicht nur ihre Ehe, sondern auch ihre Karriere und ihr Ruf. Mit deutlich weiter reichenden Konsequenzen.
Denn auch die Politik in Italien hatte sich eingeschaltet und das sogenannte „Ferragni-Gesetz“ erlassen. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wollte ein Transparenzgesetz für den Bereich Wohltätigkeit entwickeln, das Regeln insbesondere für Werbeauftritte von Influencern in den sozialen Medien regulieren sollte und „das grundsätzlich diejenigen, die sich als wohltätig erweisen, verpflichtet, diese Zahlen offenzulegen.“ So zitiert die L‘ Unione Sarda. Dazu gehörten „vor allem Unternehmen und Vereine, die durch die unterstützte gemeinnützige Sache ihren Umsatz steigern könnten.“
Das bedeuten die neuen gesetzlichen Richtlinien für Influencer
Ende Januar 2024 trat dieses Gesetz in Kraft. Demnach muss nun auf der Verpackung der für einen karitativen Zweck verkauften Produkte ersichtlich sein, wer der Empfänger der Spenden ist, für welchen Zweck sie gedacht sind und welchen Anteil die Spenden am Verkaufspreis haben.
Weiterhin muss der Wettbewerbsaufsicht in Italien der Zeitpunkt übermittelt werden, zu dem der gespendete Betrag ausgezahlt wird. Wer gegen das Gesetz verstößt, riskiert eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 50.000 Euro sowie öffentliche Demütigung. Denn: Wird ein Influencer oder Hersteller des Betrugs überführt, müssen die gegen sie verhängten Strafen künftig auf den digitalen Plattformen publik gemacht werden.
Die Hintergründe und Vorwürfe gegen Chiara Ferragni lesen Sie in unserem Artikel hier nach: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Star-Influencerin Chiara Ferragni
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Chiara Ferragni blieb den Fashion Weeks fern
Ob das Gesetz für Ferragni noch groß von Interesse sein wird, sei dahin gestellt. Mehrere große Werbepartner, wie Coca-Cola, kündigten die Zusammenarbeit bereits an. Auch auf der Fashion Week in Paris war die Influencerin nicht anzutreffen, während sie im vergangenen Jahr noch medienwirksam das „Shameless Dress“ von Dior präsentierte. Ein durchsichtiges Kleid, das „die Illusion von Nacktheit“ erzeuge, wie ihr Instagram-Post verlauten lässt. Diesen hat sie angepinnt, sodass er direkt als einer der ersten Postings erscheint, klickt man auf das Profil der Italienerin. Ansonsten gibt sich die 36-Jährige betont nahbar. Zeigt Fotos, auf denen sie Gesichtsmaske trägt, mit ihren Kindern oder ihrer Familie kuschelt. Jedoch stets ohne Ehemann Fedez.
Auffällig sind weiterhin die Kommentare unter den Posts. Überschwänglich liebevoll, unterstützend und mit vielen Herzchen lesen sich die Kommentar-Spalten, als wäre nichts passiert. Unter älteren Fotos sieht das noch ganz anders aus. Sieht man genauer hin, wird angezeigt, dass Ferragni die Kommentare limitiert hat. So können nur Menschen kommentieren, die dafür von der Influencerin freigeschaltet sind. Es ist also wenig überraschend, dass sich kein Wort zur Veruntreuung oder einer möglichen Trennung der „Ferragnez“ darin findet.