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„Click & Meet“ im Check

Klamotten-Shopping mit Termin – Redakteurin hat’s ausprobiert

Frau im Klamottenladen
Fast ganz allein auf weiter Flur – beim „Click and Meet“-Shopping fühlte sich unsere Autorin ein bisschen wie eine VIP-Kundin Foto: STYLEBOOK, Getty Images; Collage: STYLEBOOK
Anna-Lena Osterburg
freie Autorin bei STYLEBOOK

11. März 2021, 4:32 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Nach den jüngsten Lockdown-Lockerungen ist „reales“ Shopping wieder begrenzt möglich, das Zauberwort lautet „Click and Meet“. Aber was genau steckt eigentlich hinter dem Konzept und was muss man beim Klamottenkauf auf Termin beachten? Unsere Autorin hat’s ausprobiert und berichtet, wie sie ihren „Click and Meet“-Einkauf bei H&M erlebte.

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„Click and Meet“ – was ist das eigentlich?

Ist mir langweilig, gehe ich shoppen – im Lockdown war das für 2,5 Monate ein absolutes Ding der Unmöglichkeit. Umso glücklicher machte mich die Nachricht, dass die Läden ab dem 8. März unter bestimmten Auflagen wieder öffnen dürfen und ich mein Langeweile-Hobby endlich wiederbeleben kann. Das Shopping-Gebot der Stunde lautet „Click and Meet“, also Einkauf mit vorheriger Terminbuchung. Das Ganze ist Teil der Öffnungsstrategie für den Einzelhandel, wobei das Prinzip dahinter denkbar einfach ist: Man meldet sich vorab online oder telefonisch an, hinterlässt seine Kontaktdaten zwecks Infektionsketten-Nachverfolgung und kann dann zum vereinbarten Termin und in einem festgelegten Zeitfenster vor Ort shoppen – mit medizinischer Maske, Abstand und ausreichend Desinfektionsspendern, versteht sich. Möglich ist das in Gegenden, in denen der 7-Tage-Inzidenzwert zwischen 50 und 100 liegt – Berlin fällt da glücklicherweise rein.

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Meine „Click and Meet“-Erfahrung bei H&M

Die Terminbuchung

Tatsächlich war das mit der Terminbuchung gar nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. Am Wochenende vor der Ladenöffnung fand ich zwar einen – relativ gut versteckten – Link im H&M-Onlineshop, der mich zur Buchung weiterleiten sollte. Das Problem: Er funktionierte nicht. Der Server war überlastet. Ich probierte es wieder und wieder und wieder – ohne Erfolg. Zwischenzeitlich war der Button aus dem Shop verschwunden, man solle sich telefonisch anmelden, hieß es da. Ich ging am Ende aber einfach auf Gut Glück zum Shop, fragte nach einem Termin und konnte 15 Minuten später zum ersten Mal seit Monaten wieder im echten Leben shoppen gehen. Mittlerweile kann man sich aber tatsächlich über einen Link im Onlineshop anmelden.

So lief der Shopping-Termin vor Ort ab

Da ich mich online nicht registrieren konnte, musste ich am Eingang eine Liste mit meinen Kontaktdaten ausfüllen, einen negativen Schnelltest brauchte ich nicht. Dann hieß es warten, bis der vorangehende Zeit-Slot abgelaufen war: Über eine Durchsage wurden alle Kund*innen im Laden darüber informiert, dass die gebuchten 30 Minuten verstrichen waren und sie den Shop verlassen sollten. Dann kam ich gemeinsam mit etwa fünf weiteren Shopping-Wütigen an die Reihe. In dem riesigen Shop lief ich kaum jemandem über den Weg, es waren (fast) mehr Verkäufer*innen auf der Fläche als zahlungswillige Kundschaft. Für mich fühlte sich der Einkauf auf Termin tatsächlich ein bisschen wie VIP-Shopping an: Ich konnte in Ruhe stöbern, eine halbe Stunde Shopping-Zeit fühlte sich viel länger an, als ich gedacht hätte. Alles war schön aufgeräumt, eine Schlange an der Kasse – Fehlanzeige. Beratung war problemlos machbar, auch die Mitarbeiter*innen trugen Maske. Auf Kund*innenseite gab es also jede Menge Vorteile, die Einzelhändler*innen dürften das wohl etwas anders sehen.

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Einziger Wermutstropfen: Die Umkleiden waren geschlossen, Anprobieren war vor Ort nicht drin – und das nicht nur in dieser Filiale, sondern zu dem Zeitpunkt auch in allen anderen geöffneten H&M-Stores, wie mir die Kassiererin bestätigte. Bedeutet: Es muss zu Hause anprobiert und im Fall wieder vor Ort umgetauscht werden – mit neuem Termin, versteht sich. Ein bisschen nervig, aber besser als nichts.

„Click and Meet“ – mein Fazit

Mein Shopping-Termin brachte ein Stückchen Normalität zurück – Normalität nach Wochen, in denen so wenig normal war. Und noch nie war ich so entspannt in einem extrem aufgeräumten H&M-Store einkaufen, so viel steht fest. Ich hatte dabei auch zu keiner Zeit Bedenken, mich anstecken zu können – Hygienekonzept sei Dank. Gleichzeitig ist mir aber auch klar, dass „Click and Meet“ kein Dauerzustand sein kann, wirklich lohnenswert ist das Prinzip „Shopping auf Termin“ sicherlich nicht. Für mich als Kundin war’s trotzdem eine angenehme Erfahrung und eine willkommene Abwechslung im langweiligen Lockdown-Einheitsbrei.

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Wo ist „Click and Meet“ möglich?

Shopping auf Termin ist nicht nur bei H&M möglich, neben großen Modeketten wie C&A und Zara bieten auch kleinere Läden das Privat-Shopping mit Voranmeldung an. Bei C&A und Zara sind im jeweiligen Onlineshop prominent die Links zu finden, die direkt zum Terminbuchungs-Formular weiterleiten, wo der entsprechende Standort ausgewählt werden kann. Manche Unternehmen bieten die Terminbuchung via Plattformen wie Eventbrite an, darunter etwa ein Nike-Store in Berlin. Das Prinzip beschränkt sich übrigens nicht nur auf den Modeeinzelhandel, auch der Einrichtungs-Gigant Ikea ist mit einigen Standorten beim Shopping auf Termin dabei, gleiches gilt für die Hornbach-Baumärkte und für Technik-Warenhäuser wie Media Markt oder Saturn. Da die Buchung bei den verschiedenen Unternehmen nicht einheitlich geregelt ist und nicht jeder Shop in jedem Bundesland an „Click and Meet“ teilnimmt, empfiehlt sich in jedem Fall die gezielte Online-Suche nach einem bestimmten Shop bzw. einer bestimmten Kette und deren „Click and Meet“-Bedingungen.

Haben Sie auch schon Click & Meet ausprobiert? Schicken Sie uns gerne eine Mail mit Ihren Erfahrungen an info@stylebook.de.

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