15. September 2019, 9:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Entscheidungen zu treffen kann überwältigend sein. Gleichzeitig kann es uns aber auch Angst machen, vielleicht entscheiden wir uns ja für den falschen Weg. Kennen Sie diese Gefühle auch? Oder überlassen sie das Entscheiden lieber anderen? STYLEBOOK-Autorin Anna Wengel schreibt über ihre persönlichen Erfahrungen und gibt wertvolle Tipps, die uns das Leben erleichtern.
Sie müssen nichts. Sie nicht, ich nicht und auch niemand anderes. Nie. Egal in welcher Situation und wie ausweglos diese auch erscheinen mag. Warum ich das schreibe? Weil viele Menschen das Gefühl haben, dass andere über ihre Köpfe entscheiden. Und weil auch ich in der Vergangenheit meine Entscheidungen von den Meinungen anderer abhängig gemacht und mich wie im Käfig gefühlt habe. Weil ich immer ein bisschen brechen möchte, wenn ich höre, was „man” alles nicht macht. Und das fühlt sich mehr als blöd an, eingeengt, unfrei, abhängig. Die Folge: Apathie, Frustration und manchmal auch Wut.
All diese Gefühle können dazu führen, dass uns das Entscheidungen treffen schwer fällt. Was ist also die Lösung? Erst einmal diese Erkenntnis: Alles im Leben ist eine Entscheidung. Selbst die, eine Entscheidung jemand anderem zu überlassen. Selbst dann, wenn eine Situation ausweglos erscheint. Es gibt immer eine zweite Option, die gewählt werden kann – egal, wie bescheuert die klingen mag. Jeder Mensch trifft in jedem Moment Entscheidungen. Bewusst oder unbewusst.
Wie entscheide ich leichter?
Nun macht das Wissen, dass jeder selbst seine Entscheidungen trifft, das Procedere selbst nicht einfacher. Im Gegenteil, Apathie ist deutlich bequemer. Ist man selbst verantwortlich, gibt es niemanden, der verantwortlich gemacht werden kann, wenn die Dinge nicht wie geplant laufen. Das neue Gefühl: Angst. Und die kommt vor allem dann, wenn große Dinge entschieden werden wollen, die die Komfortzone angreifen: Bleibe ich in meinem sicheren Job oder mache ich mich selbstständig? Will ich Kinder? Bleibe ich bei meinem Mann, obwohl ich eigentlich nicht mehr verliebt bin? Und so weiter. Manche Entscheidungen sind einfach, weil so klar, dass keine oder kaum Zweifel aufkommen. Was aber, wenn die Angst, die falsche Entscheidung zu treffen, einen fast lähmt? Diese Strategien können helfen:

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Klare Lebensvision erstellen
Das fühlt sich vielleicht im ersten Moment etwas komisch an, aber nehmen Sie sich Zeit und machen Sie sich klar, was Sie genau wollen. Wie soll Ihr Leben aussehen? Was wünschen Sie sich? Wo wollen Sie in einem Jahr sein? Wo in fünf? Natürlich kann sich das ändern, aber eine Lebensvision hilft, sich selbst eine Richtung vorzugeben. Entscheidungen treffen sich damit leichter, weil sie immer an einer Art Plan gemessen werden können. Die Frage dazu: Wenn ich xy tue, bringt mich das meinem Wunsch-Zustand näher oder führt es mich weiter davon weg? Nebenbei macht es Spaß, ein Lebensvision zu entwerfen und einfach mal ein bisschen zu träumen. Ein Limit gibt es dabei nicht.
Aufs Bauchgefühl hören
Ja, es ist eine abgedroschene Phrase. Wieso? Weil sie Sinn macht. Manche Dinge können wir uns vielleicht 100 Mal logisch zurecht- (und zer-) denken, wollen sie mit dem Kopf unbedingt so empfinden, tun es aber trotzdem nicht. Das passiert dann, wenn das Bauchgefühl es anders sieht. Intuition lässt sich nicht mit Logik bestechen, sie ist da und hat einfach Recht. Statt mit Ratio gegen das Bauchgefühl zu kämpfen, kann jeder die beiden verbinden. Wie das geht? Finden Sie logische Gedanken, die die Intuition unterstützen. So treffen Sie nicht nur Entscheidungen leichter, sondern fühlen sich auch gleich besser.
Was ich mit Bauchgefühl meine? Ganz einfach: Irgendetwas passiert, Sie fühlen tief drin entweder ein beruhigendes, positives Gefühl oder aber da ist plötzlich ein Enge bis hin zur Unruhe. Das ist Ihr Bauchgefühl.

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Tief durchatmen
Manchmal hören wir vor lauter Gedanken kein Bauchgefühl mehr. In diesen Momenten kann eine Sache helfen: durchatmen. Atmen Sie mehrere Male tief ein und langsam wieder aus. Wenn Sie Ihre Intuition trotzdem nicht spüren, könnten Sie auch einfach die Entscheidung treffen, jetzt keine Entscheidung zu treffen.
Im Moment leben
Noch eine Weisheit, die aus guten Gründen so bekannt ist. Wer im Moment lebt, lebt sehr viel intensiver, weil Zukunftssorgen und Vergangenheitsgroll keine Rolle spielen. Und: Niemand kann in die Zukunft gucken und entsprechend niemals genau wissen, wie die aussieht und ob eine Entscheidung das Gewünschte bewirkt. Fühlt sich aber eine Entscheidung im Moment richtig an, ist der erste Schritt dahingehend getan, dass diese auch weiterhin positiv behaftet bleibt.
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Wertung vergessen
Sie haben Angst, die falsche Entscheidung zu treffen? Wie wäre dieser Ansatz: Es gibt keine falsche Entscheidung. Denn – egal, ob mit Bauch, Herz oder Kopf getroffen – die Entscheidung, die Sie im Moment treffen, ist die richtige, wohin auch immer sie führt. Der Grund: Aus jeder Situation können Sie etwas lernen und das kann Sie nur weiterbringen. Egal, wie oft Sie die vermeintlich falsche Entscheidung treffen, irgendwann wird es die gefühlt richtige sein, einfach weil Sie aus den vorangegangenen Fehlschlägen gelernt haben.