10. Juli 2020, 19:28 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Um Geld anzulegen, muss man viel verdienen? Falsch gedacht! Wer es richtig angeht und langfristig investieren möchte, kann bereits mit 25 Euro im Monat starten. STYLEBOOK erklärt, wie man mit geringem Budget einen Sparplan anlegt.
Sparpläne sind eine einfache Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen. Schon mit 25 Euro monatlich können Anleger Anteile an Fonds und ETFs kaufen. Dazu müssen sie nur die Sparrate festlegen, wie es in dem neuen Ratgeber Geldanlage für Anfänger der Stiftung Warentest heißt. Die Bank kauft für diese Rate jeweils Anteile, die dann in das Depot der Sparer gebucht werden.
Mit Sparplänen flexibel in jeder Lebenslage
Der Vorteil von Sparplänen: Sie haben keine feste Laufzeit und sind flexibel. Beispielsweise kann nach einer Gehaltserhöhung die monatliche Rate angehoben werden, ist das Geld mal knapp, kann sie auch gesenkt oder komplett ausgesetzt werden. Ein weiterer Vorteil: Durch die feste Sparrate kaufen Sie auch bei sinkenden Kursen und erhalten damit mehr Fondsanteile als bei steigenden Kursen. Damit verhalten Sie sich automatisch antizyklisch.
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Risikoprofil muss stimmen
Je nach Risikoneigung können Anleger ihre Sparrate aufteilen: Ein Teil fließt in einen sicheren Baustein, zum Beispiel ein Renten-ETF oder auch auf ein Tagesgeldkonto, der andere Teil wird in einen Aktien-ETF investiert. Wichtig dabei: Die einmal festgelegte Aufteilung zwischen dem Sicherheitsbaustein und dem Aktienbaustein sollte immer wieder angepasst werden. Andernfalls kann Risiko im Depot im Laufe der Zeit zunehmen, wenn zum Beispiel der Aktienanteil überproportional wächst.
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Die Anpassung – auch Rebalancing genannt – ist einfach. Ein Beispiel: Ein Anleger hat sich für eine Aufteilung von 50 Prozent Sicherheit und 50 Prozent Aktien entschieden. Wächst der Aktienanteil nun auf 60 Prozent, können die Zahlungen in den Aktien-ETF zum Beispiel in den Sicherheitsbaustein umgeleitet werden, bis das ursprüngliche Verhältnis wieder hergestellt ist. Eine andere Möglichkeit ist es, die Aktien-Sparrate eine Zeit lang auszusetzen.
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Sparpläne – Zeit ist der entscheidende Faktor
Wer schnell sein Geld vermehren möchte, der ist mit Sparplänen falsch beraten. Die Zeit spielt dabei nämlich eine große Rolle, wie eine Berechnung der Aktion Finanzwissen für alle der im BVI organisierten Fondsgesellschaften zeigt. Wer demnach 1989 begonnen hat, 100 Euro pro Monat in Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland einzuzahlen, konnte bis Ende Dezember 2019 im Durchschnitt über ein Vermögen von knapp 102 548 Euro verfügen. Eingezahlt wurden in dem Zeitraum 36 000 Euro. Im Mittel entspricht das einer Rendite von 6,2 Prozent pro Jahr. Dabei sind alle Fondskosten inklusive des Ausgabeaufschlags berücksichtigt.
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Mit einem Sparplan-Rechner kann man auch selbst ausrechnen, wie viel Geld man nach einer bestimmten Zeit angesammelt hat. Hier spielt die jährliche Rendite eine wichtige Rolle, die für den Zinseszinseffekt verantwortlich ist. Der bedeutet, dass die Erträge durch die jährlichen Zinsen automatisch bei der Sparsumme mit angelegt werden und die Summe dadurch ganz von selbst weiter ansteigt. Betrachtet man die Wertentwicklung der letzten 50 Jahre, so lässt sich ein deutlicher Aufwärts-Trend feststellen, mit einer jährlichen Wertentwicklung von durchschnittlich sechs bis elf Prozent. Deswegen gelten Sparpläne in ETFs und Fonds auch als besonders lohnenswert und stabil. Und auch wenn die Zeit hier der entscheidende Faktor ist, können Frauen in jedem Alter mit einem Sparplan beginnen, um das Risiko der Altersarmut zu minimieren.
Mit Material von dpa.