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STYLEBOOK-Interview

Hip-Hop-Star Badmómzjay über ihren Signature-Look: „Meine Mama färbt mir die Haare“ 

Rapperin Badmómzjay ist nicht nur erfolgreich im Musik-Business, die erst 20-Jährige hat jetzt auch ihr eigenes Beauty-Unternehmen gegründet
Rapperin Badmómzjay ist nicht nur erfolgreich im Musik-Business, die erst 20-Jährige hat jetzt auch ihr eigenes Beauty-Unternehmen gegründet Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

10. Februar 2023, 10:45 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten

Die angesagteste Deutschrap-Künstlerin Badmómzjay reiht sich in die Liga der internationalen Superstars wie Ariane Grande und Selena Gomez ein – und launcht ihre erste eigene Kosmetikmarke: Bad Cosmetics. Das erste Produkt, ein Lipgloss, ist seit Ende Januar im Drogeriemarkt erhältlich. Im STYLEBOOK-Interview sprach sie über Beauty-Must-haves, rote Haare und Mobbing.

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Mit gerade einmal 20 Jahren revolutioniert Badmómzjay die deutsche Hip-Hop-Landschaft. Die Künstlerin macht sich seit Anbeginn durch ihre starke Positionierung für die Themen Body Positivity und Diversität stark – und hat dabei kein Blatt vor dem Mund! Denn Jordan Napieray, so heißt die Musikerin gebürtig, hat es geschafft, eine der erfolgreichsten Musikerinnen der Gegenwart zu werden. Genau genommen, ist sie die erste Frau, die mit 18 Jahren auf Platz eins der deutschen Charts stand. Obwohl ihr Debütalbum „badmómz“ erst 2021 erschien, ist die 20-Jährige schon seit einigen Jahren für tausende Teenager in Deutschland ein Vorbild.

Badmómzjay steigt nun auch ins Beauty-Business ein

Ihre Einstellung und ihr Einfluss motivierte sie auch dazu, mehr aus ihrer starken Stimme zu machen und so entstand die Idee zu ihrer ersten eigenen Kosmetikmarke. Außergewöhnlich dabei: Sie nennt ihre Marke „Bad Cosmetics“. Der Name ist einerseits abgeleitet von ihrem Namen, die Künstlerin möchte damit aber vor allem nach außen tragen, dass jeder für sich selbst bestimmt, was gut und was schlecht ist. Und es per se „kein Bad, kein gut oder böse gibt“, besonders nicht beim Aussehen einer Person. Jordy verriet im STYLEBOOK-Interview, dass sie eine Marke kreieren wollte, „die meine Werte vertritt. Eine Brand, bei der ich zu 100 Prozent dahinterstehe und sagen kann, dass ich was geschaffen habe, womit sich jeder wohlfühlt, jeder was für sich findet, jeder seinen eigenen Look kreieren kann und niemand ausgeschlossen ist“.

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Badmómzjay plant inklusives Make-up

Das erste Produkt aus Badmómzjays neuer Beauty-Brand, die es erstmals nur bei Rossmann geben wird, ist ein klarer Lipgloss mit Vanille-Kokos-Geruch (für 9,99 Euro). Doch warum eigentlich Lipgloss? Badmómzjay trägt und liebt Lipgloss schon seitdem sie ein Teenager war. Allerdings hat sie nie den perfekten Lipgloss für sich gefunden und hat daher schon lange den Traum, einen eigenen Lipgloss zu entwickeln, bei dem sowohl Packaging, Inhaltsstoffe als auch die Tragbarkeit stimmen. „Ich war überall dabei, ich habe mir alles angeguckt und wusste immer, was gerade passiert. Wir haben uns die Proben immer wieder Hin und Her geschickt und ich glaube insgesamt haben wir den Lipgloss wirklich zehn bis elf Monate entwickelt“.

STYLEBOOK: Wie kam es dazu, dass du mit einem Lipgloss gestartet bist? Das schließt deine männlichen Follower, die kein Make-up tragen, schon aus, oder?

Badmómzjay: Da hast du recht, wir arbeiten aber daran, dass alles noch größer wird und noch mehr Produkte hinzukommen. Es soll für jeden später etwas dabei sein – es ist eben nur ein Prozess! Ich darf euch leider noch nicht verraten, was als Nächstes in der Pipeline steht, aber da kommt auf jeden Fall noch etwas.

Auf dem ersten Inst-Post von „Bad Cosmetics“ steht geschrieben, dass du mit deiner Brand klar für Diversität, Inklusion, Female Empowerment und Body Positivity stehen willst. Findest du, dass es hier am Beauty-Markt noch nicht genug in der Richtung gibt?

Viele Marken geben sich Mühe, das sieht man auf jeden Fall. Aber da geht noch mehr! Und da will ich mich mit meinem Team noch mehr reinfuchsen und überlegen, was wir alles ausreizen und optimieren können.

Badmómzjay will den deutschen Beauty-Markt umkrempeln

Wie kam es eigentlich dazu, dass du direkt eine eigene Beauty-Brand gegründet hast, anstatt mit einer Kooperation mit einer bekannten Marke zu starten?

Ich mag keine halbherzigen Sachen – entweder ich mach’ es ganz oder gar nicht! Für mich ist es eine Herausforderung, ich bin noch ziemlich jung und das ist ziemlich groß. Aber ich wachse ganz klar daran, und ich liebe es zu wachsen. Und klar ist es ein Risiko, aber auch ein Ansporn einfach alles zu geben. Und ich will mich einfach weiter entfalten, anderen Leuten weiter dabei helfen und eine Message verbreiten.

Wie kommt es eigentlich dazu, dass ihr euch entschlossen habt alles in Deutschland zu machen? Eine reine Produktion in Deutschland ist doch echt schon teurer …

Das ist eigentlich genau dasselbe, wenn Leute mich fragen, warum ich auf Deutsch rappe und nicht auf Englisch, weil es ja mehr Klicks bringen würde. Aber es ist wichtig, da anzufangen, wo man lebt und wo man ist, und sich langsam etwas aufzubauen. Ich glaube, wenn man direkt auf den großen Markt geht, dann kann es ganz schnell untergehen. Die haben da ja auch einfach schon sehr viel. Und hier habe ich mir ja allgemein schon eine Fanbase aufgebaut. Bin ein Fan davon zu sehen, wie Sachen wachsen, anstatt direkt zu übertreiben.

Du meintest eben, du planst bei deiner Beauty-Brand noch allerlei andere Produkte. Aber wie sieht es gerade abseits davon in deiner Karriere aus?

Ich gehe in einem Monat auf Tour, mein zweites Album kommt noch dieses Jahr. Es ist noch super viel zu tun. Die ersten zwei Wochen im Januar waren noch recht ruhig, aber jetzt gehts richtig rund!

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Badmómzjay war erste Rapperin auf dem Cover der deutschen Vogue

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Gibt es noch etwas, was du erreichen möchtest? Du warst immerhin letztes Jahr schon auf dem Cover der deutschen Vogue.

Also, ich bin total gespannt, in welche Richtung sich Bad Cosmetics entwickeln wird und welche Leute wir damit erreichen können. Ansonsten bin ich immer jemand, der Sachen auf sich zukommen lässt. Aber natürlich bleibt der Fokus meine Musik: mich noch mehr weiterentwickeln, einfach die beste Version von mir werden.

Du hast ein Bild auf Instagram, wo du neckisch deinen Hintern in die Kamera hältst und erneut deutlich machst, dass jeder Körper schön ist und dass niemand andere aufgrund ihres Aussehens bewerten sollten. Du sprichst dich sowieso immer sehr stark für Body Positivity aus – warum ist dir das so ein wichtiges Anliegen?

Einfach täglich sehe ich, besonders bei Social Media – und bei Mädchen – dass es die kaputtmacht. Ich habe damals auch immer darunter gelitten. Ich musste Kommentare über mein Aussehen ertragen, was ich trage und noch viel mehr. Weil ich jetzt auch im Internet stattfinde, denkt jeder, er kann alles kommentieren. Inzwischen gehe ich sehr stark damit um, aber ich weiß, dass es viele sehr negativ belastet, die sich dann einfach nonstop einen Kopf machen. Mir ist echt darum immer wichtig daran zu erinnern: Mein Körper ist ein echter Körper, so sehe ich einfach aus. Ohne Filter. Und ich erinnere mit meinen Posts meine Follower daran, ihr Verhalten zu hinterfragen.

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Bei unserem Beauty Impact Report 2022 konnte man unter anderem sehen, dass der Wunsch nach minimalinvasiven Eingriffen ganz stark zugenommen hat. Besonders in der jungen Zielgruppe. Wie stehst du dazu?

Jeder soll machen, was er will, man sollte sich einfach nicht einmischen bei anderen Leuten. Ich selbst habe noch nie darüber nachgedacht, ich bin da einfach nicht der Typ für. Manchmal finde ich es ein wenig traurig, weil ich so viele Menschen kenne, die ich unfassbar schön und toll finde, die es machen. Aber ich würde nie so etwas sagen wie: ‘Du bist ja gemacht‘!

Badmómzjay macht sich gegen Mobbing stark

Du meintest eben, du wurdest schon früh wegen deines Aussehens gemobbt, bist aber heute bekannt für deinen Signature-Look mit den roten Haaren. Wie kam es dazu?

Tatsächlich war das damals ein Zufall. Meine Haare sind von Natur aus blond-braun und ich habe die immer dunkelbraun gefärbt. Und dann gab es eines Tages keine andere Farbe außer Rot im Laden. Aber ich wollte unbedingt meine Haare färben und nahm dann einfach das rot. Und dann habe ich gemerkt: Rot ist so richtig meine Farbe. Es macht mich aus, es steht mir. Dann wurde es über die Jahre immer heller und jetzt sind wir bei dem perfekten Farbton.

Rot gefärbte Haare sind ja schon super aufwendig – kannst du hier Tipps und Tricks verraten?

Gar keine Ahnung! Ich weiß nicht einmal, warum es bei mir so gut hält und so ein krasser Rotton ist. Ich glaube über all die Jahre sind meine Haare so voll mit Haarfarbe, ich glaube deswegen gehen die Haarpigmente einfach nicht mehr raus. Aber ich mache tatsächlich nichts Besonderes, außer sie zu färben.

„Meine Mama färbt mir meine Haare“

Kannst du denn einen Salon oder Friseur in Berlin empfehlen?

Auf die Frage hin musste Badmómzjay kurz lachen. „Nein, meine Mama färbt mir meine Haare. Schon immer, seit ich 11 Jahre alt bin“, so die 20-Jährige weiter.

Kommt die Mama dann mit auf Tour, wenn die Haare nachgefärbt werden müssen? Und ist dir wichtig, dass jemand aus deiner Familie mit dabei ist? Um die Bodenhaftung zu bewahren?

Mama ist immer mit dabei und ja, das ist mir sehr wichtig. Aber tatsächlich nicht nur Familie, denn mit jedem aus meinem Team habe ich eine ganz besondere Beziehung. In deren Umgebung fühle ich mich dann auch immer sehr wohl.

Eine Frage, die alle brennend interessiert: Was darf in deiner Beauty-Bag nie fehlen?

Keine Überraschung jetzt, aber Lipgloss. Sonst immer noch einen Lippenbalsam, und einen einzelnen random Pinsel, der immer rumfliegt. Den ich dann schnell durch mein Gesicht jagen kann, falls etwas zu wild aussieht. Sonst vertraue ich meiner Make-up-Artistin sehr.

Was ist denn sonst so deine Skincare-Routine, deine Haut ist ja super rein?

Puh, eigentlich nicht so viel. Ich versuche so gut es geht Stress zu vermeiden, das sieht man meiner Haut nämlich sofort an. Ich trinke super viel Wasser. Bei Produkten hingegen bin ich immer super vorsichtig, ich empfehle nie Skincare-Produkte, weil jeder hat eine andere Haut. Und das ist auch gut so! Ach und mein Geheimtipp: Immer auf einem Seidenkissen schlafen. In normalen Kissenbezügen sammelt sich immer so viel Staub, und wenn ich mal meinen Bezug vergesse, ist die Seite, auf der ich schlafe, schneller unrein. Deswegen sind ich und mein Seidenkissen unzertrennlich und auch im Tourbus ein Must. Und wenn man von tollen Dingen umgeben ist: Sonne, Wasser, positiven Menschen, dann strahlt auch deine Haut. Weil Schönheit von Innen kommt.

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Der Lipgloss im STYLEBOOK-Test

Natürlich konnten wir es nicht lassen und mussten den Lipgloss, der besonders auf TikTok von Badmómzjay-Fans gefeiert wird, auch einmal testen. Das Produkt kommt in einer schwarzen, undurchsichtigen Quetschtube. So kann man laut Jordy den Lipgloss auch als Topper verwenden und verunreinigt nicht die anderen Lippen-Produkte. Guter Ansatz – uns stört es jedoch ein wenig, dass man das Produkt so nicht präzise portionieren kann. Aber ein Pinsel kann flotte Abhilfe erschaffen. Aufgetragen auf den Lippen, einzeln oder als Topper, pflegt er gut und hat dabei einen sehr intensiven Glanz. Der Geruch nach Vanille und Kokos ist für uns ein wenig zu süß, aber spricht damit die jüngere Zielgruppe bestimmt bestens an. Pluspunkte gibt es auf jeden Fall für die vegane Formulierung, dass es Made in Germany ist und für die Verwendung des pflegenden Jojobaöls. Insagesamt also ein sehr solides Produkt, dass Lust auf mehr von „Bad Cosmetics“ macht. Extra-Credits gibt es zudem für den Preis: Für unter 10 Euro können auch die jüngeren Fans zugreifen, ohne ihr ganzes Taschengeld auf den Kopf zu hauen. Hier könnten sich andere deutsche Musiker und Musikerinnen eine Scheibe von abschneiden.

Quellen

Themen Body Positive Female Empowerment Frisuren Make-up
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