14. März 2024, 17:59 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Dating-Dschungel kann eine durchaus lebensfeindliche Umgebung sein und bringt häufig viel Stress, Traurigkeit und Tränen mit sich. Bevor Sie aber resigniert aufgeben und sich denken „Dann bleib’ ich eben allein“ – könnte Bodywork Ihnen weiterhelfen. Wie das funktioniert und worum es dabei genau geht, hat uns die Expertin im STYLEBOOK-Interview erklärt.
Singles kennen das: Sie swipen rechts, haben ein Match, treffen sich, es funkt und dann … passiert nichts mehr. Oder Sie sind immer mal wieder in Beziehungen und denken sich „Das ist es, die große Liebe“, doch letztlich läuft es mit dem Gegenüber wieder wie immer – die Trennung ist unausweichlich. Und damit auch der Herzschmerz. Bevor Sie das Daten enttäuscht aufgeben, versuchen Sie es doch mit Bodywork.
Übersicht
Was ist eigentlich Bodywork und was bringt es?
Cinderella Baksa-Soós ist Expertin für transformative Bodywork oder somatisches Coaching bei „Free The Qi“ in Berlin. Doch worum geht es dabei? „Im Grunde genommen ist es ein Körperaufmerksamkeitstraining. Ich arbeite mit Frauen, aber auch Männern, und übe, ihre eigene Körperwahrnehmung zu steigern, wenn sie in einem Zustand sind, der sie stört oder daran hindert, glücklich zu sein.“ Dabei kann die gesteigerte Wahrnehmung dafür sorgen, sich selbst besser kennenzulernen, zu wissen, was man möchte und was nicht und auch, warum man eben immer wieder mit derselben Art Mensch eine Beziehung eingeht.
Dabei können nicht nur aktuelle Problematiken thematisiert werden, sondern auch Traumata, die uns – bewusst oder unbewusst – beeinflussen. „Ich habe einige Klientinnen, die, insbesondere durch sexualisierte Gewalt, traumatisiert wurden und mit verschiedenen Ängsten bis hin zu Panikzuständen zu kämpfen haben.“ Auch andere körperliche Störungen und Irritationen, wie Schlaf- oder Appetitlosigkeit, können in Bodywork-Sitzungen angegangen werden.
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Durch Bodywork können mentale und körperliche Blockaden gelöst werden
Oft sind diese Traumata den Betroffenen gar nicht klar. „Wenn wir in einer Stresssituation sind und diese nicht aufhört oder wir den Stress zwar hinter uns gelassen, aber noch im Körper haben, kann Bodywork helfen“. Wie das funktioniert, erklärt Baksa-Soós anhand eines Beispiels aus der Tierwelt: „Tiere, die gejagt werden, erleben quasi eine Nahtoderfahrung. Haben sie den Verfolger abgehängt, schütteln sie den Stress ab“. Und das meint die Coachin wortwörtlich. „Tiere wie Zebras oder Antilopen zittern nach einer solchen Erfahrung den Stress ab. Das ist eine natürliche Reaktion des Körpers, die dazu dient, mit der im Körper festgesetzten Energie umzugehen. Bei uns Menschen passiert das oft nicht mehr. Die Energie kann nicht mehr frei fließen und kann dann zu Angstzuständen führen, wenn sich solche Situationen immer wieder wiederholen – selbst, wenn das nur in unserem Unterbewussten passiert.“
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So hilft Bodywork beim Dating
Dazu arbeitet Baksa-Soós mit ihren Klientinnen. Durch Atemübungen, gezieltes Nachfragen durch die Expertin und sanfte Berührungen können Blockaden gelöst werden, die uns unter anderem beim Dating im Weg stehen können. So habe die Coach für Bodywork viele Klientinnen, „die frustiert sind vom Dating. Sie haben festgestellt, dass sie immer wieder auf ähnliche Typen treffen und dass sie das unglücklich macht. Da arbeiten wir dann daran, wie diese Frauen ihre Haltung ändern können, um auf Dauer passendere Partner anzuziehen.“
Doch auch beim Single-Dasein kann Bodywork unterstützen, indem die Klientinnen sich vom „Single-Stigma“ befreien, wie es Baksa-Soós nennt. „Wir arbeiten an der inneren Einstellung, dass Frauen auch darüber stehen und glücklicher Single sein können. Dass sie nicht auf eine Partnerschaft angewiesen sind, um sich vollständig zu fühlen“.
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Meine Erfahrung mit Bodywork
Ich bin ein aufgeschlossener Mensch und interessiere mich sehr für Persönlichkeitsentwicklung. Ich meditiere, schreibe Tagebuch und habe vor einigen Jahren auch eine Gesprächstherapie absolviert. Dennoch konnte ich mir unter Bodywork nicht wirklich etwas vorstellen. Entsprechend unvoreingenommen und ohne große Erwartungen bin ich also zur Sitzung mit Cini – und war mehr als überrascht! Innerhalb von zehn Minuten hat sie mich analysiert und mir beigebracht, wie ich richtig atmen kann. Um den Stress des Alltags besser hinnehmen zu können, habe ich mir nämlich angewöhnt, nur in den Brustkorb zu atmen. Tief in den Bauch zu atmen, wie es auch oft bei Meditationen vorgeschlagen wird, ging bei mir nicht. Dachte ich.
Nach einem kurzen Gespräch und einer mentalen Übung legte ich mich auf die Liege und spürte schon nach einigen Minuten, wie mein Atem ganz natürlich bis in den Bauch fließt. Cini hat mit Berührungen an genau den richtigen Stellen – in meinem Fall dem Brustkorb sowie dem Nacken – geholfen. Und ich? Ich habe mich in einen meditativen Zustand geatmet, aus dem ich entspannt und absolut sprachlos wieder aufgetaucht bin.
Das beste Ergebnis folgte jedoch am nächsten Morgen! Nachdem ich seit rund 20 Monaten mit diffusen Schmerzen in den Beinen, den Schulterblättern sowie dem Kiefer zu kämpfen hatte und deswegen schon bei diversen ratlosen Fachärzten war, bin ich am Tag nach unserer Sitzung gänzlich schmerzfrei aufgewacht – das erste Mal seit gefühlt einer Ewigkeit. Und das noch deutlich vor meiner eigentlichen Zeit, ohne Wecker und superentspannt. Das ist jetzt zwei Wochen her und es funktioniert immer noch. Das somatische Coaching ist für mich also auf jeden Fall ein absoluter Geheimtipp, auf den ich nicht mehr verzichten möchte!