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Identitätsdiebstahl

Lola Weippert: „Es gibt Deep Fake Pornos von mir, von denen ich nichts wusste“

Immer mehr Frauen werden Opfer von Deepfake-Pornos – auch die beliebte Moderatorin Lola Weippert gehört dazu!
Immer mehr Frauen werden Opfer von Deepfake-Pornos – auch die beliebte Moderatorin Lola Weippert gehört dazu! Foto: picture alliance / Eventpress | Eventpress Kochan
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

13. Dezember 2024, 11:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Tausende Frauen sind betroffen – darunter Moderatorinnen, Politikerinnen und Sportlerinnen. Sie alle finden sich in täuschend echt wirkenden, aber gefälschten Pornos wieder. Die sogenannte Deepfake-Pornografie ist längst kein Nischenproblem mehr, sondern eine wachsende Bedrohung, die dank Künstlicher Intelligenz nahezu jede Frau treffen kann. Prominente wie Lola Weippert oder Collien Ulmen-Fernandes sprechen jetzt offen darüber und fordern mehr rechtlichen Schutz.

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Doch was sind Deepfake-Pornos eigentlich genau? Das sind Videos, in denen mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) das Gesicht einer Person täuschend echt in existierendes pornografisches Material montiert wird. Dazu werden meist frei zugängliche Fotos oder Videos aus sozialen Medien verwendet. Die Technologie dahinter ist nicht neu, aber in den vergangenen Jahren immer einfacher zugänglich geworden. Und auch die beliebte Moderatorin Lola Weippert ist Opfer von Deepfake-Pornos.

Immer mehr Frauen Opfer von Deepfake-Pornos – auch Lola Weippert

Laut Studien sind mehr als 90 Prozent aller Deepfake-Inhalte pornografischer Natur – und fast ausschließlich sind die Opfer Frauen. Besonders betroffen sind Personen des öffentlichen Lebens, wie Schauspielerinnen, Moderatorinnen oder Influencerinnen, aber zunehmend auch Privatpersonen.

Lola Weippert: »Ich wusste nichts von den Pornos

Auch Lola Weippert zählt zu den prominenten Frauen, deren Gesicht in Deepfake-Pornos verwendet wurde. Erst durch die ZDF-Dokumentation „Die Spur“ erfuhr sie davon: „Es gibt Deepfake-Pornos von mir, von denen ich nichts wusste“, schreibt die Moderatorin erschüttert auf Instagram. Gemeinsam mit Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes und der Journalistin Marie Bröckling ging sie in der Doku der Frage nach, wer hinter diesen Videos steckt und wie Betroffene sich schützen können.

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Auch Mareile Höppner und andere Prominente haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Viele Frauen berichten, dass sie sich durch solche Fälschungen beschämt, gedemütigt und hilflos fühlen. Die psychischen Folgen reichen von Angstzuständen bis zu Depressionen.

Wer steckt hinter den Deepfake-Pornos?

Die Täter sind oft schwer zu identifizieren. Viele verstecken sich hinter der Anonymität des Internets. Eine Recherche des SWR-Investigativformats „Vollbild“ zeigte, dass Täter oft Männer aus dem privaten Umfeld der Opfer sind. Manche wollen ihre Fantasien ausleben, andere gezielt Frauen erniedrigen – etwa nach gescheiterten Beziehungen.

Besonders erschreckend: Ganze Online-Communitys tauschen dort Bilder und Videos aus oder fordern andere User auf, sie zu manipulieren. Die Konsequenzen für die Betroffenen sind enorm – nicht nur psychisch, sondern auch gesellschaftlich. Denn einmal im Netz veröffentlichte Inhalte lassen sich nur schwer wieder vollständig löschen.

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Die aktuelle Rechtslage in Deutschland

Deepfake-Pornografie ist in Deutschland derzeit kein eigener Straftatbestand. Das bedeutet, dass Betroffene oft nur auf allgemeine Gesetze zurückgreifen können, wie das Kunsturheberrechtsgesetz oder Persönlichkeitsrechte. Zwar können auch Tatbestände wie Beleidigung oder Verleumdung infrage kommen, doch viele Verfahren verlaufen im Sande.

Der Bundesrat hat inzwischen einen Gesetzentwurf eingebracht, um digitale Gewalt und Deepfake-Pornos gezielt strafbar zu machen. Dieser soll ein Signal setzen, dass solche Handlungen keine Bagatelldelikte sind. Bis dahin müssen sich Betroffene weiterhin mit teils langwierigen zivilrechtlichen Verfahren begnügen, um gegen Täter vorzugehen.

Ein Aufruf zu mehr Schutz

Lola Weippert und andere betroffene Frauen fordern mehr Sensibilisierung rund um das Thema Deepfake-Pornos und eine klare rechtliche Handhabe. „Es geht nicht nur um mich, sondern um tausende Frauen, die täglich Opfer solcher Manipulationen werden“, sagt sie in einem bewegenden Statement.

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Was Betroffene machen können

Für Frauen, die Opfer von Deepfake-Pornografie werden, gibt es verschiedene Anlaufstellen:

  1. Beratung suchen: Organisationen wie HateAid oder Frauenhäuser bieten Unterstützung und juristische Beratung.
  2. Inhalte melden und löschen lassen: Plattformen wie Google oder Social-Media-Dienste haben Meldeverfahren für solche Fälle. Geduld ist hier leider angesagt.
  3. Anzeige erstatten: Auch wenn die Rechtslage schwierig ist, sollten Betroffene die Täter unbedingt anzeigen, um weitere Schritte einzuleiten.
Themen Mental Health Sexualität
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