3. August 2022, 12:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Im Teenager-Alter wurde bei Marie Nasemann eine Skoliose festgestellt, also eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule. Ihrer Model- und Schauspielkarriere stand die Diagnose zwar nicht im Weg. Doch tatsächlich hat Nasemann einiges einstecken müssen und wurde schon schwer beleidigt worden, wie sie auf Instagram verriet.
Auch wenn man es bei vielen Fotos, die das Model bekleidet zeigen, nicht direkt sieht: Bei Marie Nasemann ist die Wirbelsäule um 56 Grad verkrümmt. Lange habe sie versucht, Fotos, auf denen man diese schwere Skoliose deutlich sieht, unter Verschluss zu halten. Doch nun zeigt sich die 33-Jährige und spricht auf Instagram über das Leid, das sie aufgrund ihrer Erkrankung erfahren hat. Oder besser: aufgrund ignoranter Menschen in ihrem beruflichen Umfeld.
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Wegen Skoliose im Job beleidigt und gedemütigt
In einer Story zeigte Marie Nasemann kürzlich ein Röntgenbild ihrer Wirbelsäule, die deutlich von einer Skoliose gekennzeichnet ist. Um diese zu behandeln, habe sie als Teenager vom Arzt ein Korsett bekommen, das sie 23 Stunden lang am Tag tragen sollte – jedoch nur in der Schule für wenige Stunden täglich trug. Davon berichtet Nasemann auch in ihrem Buch „Fairknallt“.
Für ihre Wirbelsäulenverkrümmung sei sie schon schlimm beleidigt worden, wie Nasemann weiter auf Instagram berichtet. „Bei einem Modeljob in Athen hat mich ein Stylist vor dem ganzen Team mal Quasimodo genannt“, berichtet sie. Ebenso im Rahmen von Filmdreharbeiten sei sie dazu aufgefordert worden, sich „gerade hinzustellen“. Sie habe versucht, sich nichts anmerken zu lassen, doch dann heimlich auf der Toilette geweint.
Auch bei den Aufnahmen zu „Germany‘s Next Topmodel“ (GNTM), wo Marie Nasemann öffentliche Bekanntheit erlangte, habe es einen Vorfall gegeben. Die Produktion habe ihre gesundheitliche Kondition als Mittel genutzt, um die Kandidatin mürbe zu machen – „zum Heulen zu bringen“, wie sie sagt. Nach einem Casting sei ihr erzählt worden, dass sie aufgrund ihrer Haltungsprobleme abgelehnt worden sei, auch wenn das, laut Nasemann, nicht gestimmt habe.
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»Skoliose-OP ist zu heftig
Neben dem seelischen bereitet die Erkrankung ihr auch körperliches Leid. Die zweifache Mutter, die auch mal ein Kind auf dem Arm trägt, habe häufig Schmerzen. Nicht zuletzt deshalb habe sie schon darüber nachgedacht, ihre Wirbelsäulenverkrümmung operativ zu beheben. Letztendlich entschied sie sich dagegen – der Eingriff sei einfach „zu heftig“.
Und damit könnte sie recht haben. Bei einer Skoliose-OP werden die Wirbelkörper und -bögen mit Schrauben versteift, was verschiedene ungewünschte Folgen haben kann. Darunter ein eingeschränkter Bewegungsradius und die Möglichkeit von Nervenquetschungen. Eine Operation kommt deshalb für gewöhnlich erst dann infrage, wenn aufgrund der Skoliose die Funktion der Lunge eingeschränkt ist. Mehr zum Krankheitsbild Skoliose lesen Sie bei den Kollegen von FITBOOK.
Nasemanns sammelt Tipps für Selbstliebe
Ihre Skoliose sei das einzige, was sie an ihrem Körper nicht möge, resümiert Marie Nasemann schließlich. Was ihr helfen könnte, sich mit ihrem „Makel“ doch irgendwann anzufreunden: Fast jeder Mensch leidet an einer leichten Form der Wirbelsäulenverkrümmung, auch wenn man es nicht bei jedem sieht.
Insgesamt ist das Model aber auf einem guten Weg zu einem besseren Körpergefühl, den sie auch auf Instagram teilt. „Selbstliebe und Körperakzeptanz nach drei Schwangerschaften, zwei Geburten und Stillzeiten ist gar nicht so einfach“, berichtet sie da (, Nasemann erlitt 2019 eine Fehlgeburt). Von ihrer Community habe sie dabei tolle Tipps erhalten.
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Quellen
– Instagram, marienasemann
– fachliche Beratung von Dr. med. Willibald Walter, Wirbelsäulenspezialist bei Marianowicz Zentrum