25. Juli 2018, 17:31 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Weil der Juni ungewöhnlich warm war, prophezeien Biologen für die kommenden Wochen ein hohes Wespen-Aufkommen. Für die Gartenparty oder das gemütliche Frühstück in der Sonne ein Stimmungskiller. Wir verraten wirksame Tipps, wie Sie die kleinen Quälgeister ganz ohne Chemie verscheuchen können.
Weil die sogenannte Schafskälte im Juni ausgeblieben ist, werden dieses Jahr besonders viele Wespen erwartet. „Es ist ein super Wespenjahr“, sagt die Biologin Melanie von Orlow von der Bundesarbeitsgruppe Hymenoptera (Hautflügler) beim Naturschutzbund (Nabu) im Interview mit der Deutschen Presseagentur. So nervig die Viecher samt ihren schmerzhaften Stichen sind, so wichtig sind sie auch für unser Ökosystem. „Sie haben ihre Aufgaben in der Natur, zum Beispiel als natürliche Schädlingsbekämpfer“, erklärt Orlow weiter. Totschlagen oder gar mit umweltschädlichen Chemikalien auf sie losgehen, sind also keine Option. Zum Glück gibt es tolle Hausmittelchen, die einem Wespenschwärme auf natürliche Weise vom Leib halten.
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Der Butterbrottüten-Trick
Wespen sind territoriale Tierchen meiden deshalb fremde Nester. Diese Eigenschaft kann man sich zunutze machen, indem man sie mit einem Fake-Nest hinters Licht führt. Dafür einfach eine Tüte aus braunem Butterbrotpapier zu einer unförmigen Kugel zusammenknüllen und an einer Schnur – am besten in Kopfhöhe – befestigen. Es gibt nur ein Manko: Wespen sind ziemlich schlau. Kommt nur eine einzige von ihnen dahinter, dass man sie ausgetrickst hat, weiß es bald der ganze Schwarm und die Attrappe wird nutzlos.
Der Kaffee-Trick
Die meisten Menschen lieben den Duft von geröstetem Kaffee, Wespen finden ihn dagegen ekelhaft. Also: Kaffepulver in eine feuerfeste Schale geben und mit einem angezündetem Streichholz zum Glühen bringen. Der dabei enstehende Kaffeerauch hält Wespen für mindestens zwei Stunden fern. Aus irgendeinem Grund scheinen sie – so ist in vielen Erfahrungsberichten zu lesen – irgendwann gegen den „Stinke-Trick“ immun zu werden. Es sind halt ganz schön gewiefte Biester.
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Der Nelken-Trick
Mit getrockneten Nelkenblüten gespickte Zitronenscheiben, akkurat auf einen Teller angerichtet und in die Mitte der Tafel platziert, gehören seit jeher zu Omas liebsten Anti-Wespen-Mittelchen. Die daraus enströmende Duft-Kombi ist für die schwarz-gelben Plagegeister nämlich absolut grauenhaft. Und das nachhaltig. Nebenbei sieht das fruchtige Abwehrsystem richtig hübsch aus und könnte glatt als eigenes Deko-Element durchgehen
Der Schinken-Trick
Nur wenige wissen, dass Wespen sich „dressieren“ lassen. Sie erweisen sich sogar als äußerst lernwillig. Das funktioniert besonders gut mit einem Schinken-Buffet. Ein mit kleinen Scheiben drapierter und in sicherer Entfernung aufgestellter Wurst- oder Schinkenteller, ist für die Tiere viel attraktiver als die süßen Kuchen auf dem Terrassentisch. Wichtig ist, dass sie ihre Fleischration regelmäßig und immer an derselben Stelle angeboten bekommen. Haben sie einmal verstanden, dass es dort immer etwas für sie zu holen gibt, bleiben sie anderen Orten fern.
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Der Duftöl-Trick
Nelken, Lavendel, Zitronella, Basilikum, Minze oder Zedernholz sind alles Gerüche, die Wespen nicht mögen. Als ätherisches Öl in ein Duftlämpchen geträufelt, halten sie unliebsame Gäste wirksam fern und erfüllen die Luft gleichzeitig mit angenehmen Aromen.
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Auf gar keinen Fall
Anpusten, schlagen, zerquetschen oder mit ruckartigen Bewegungen verscheuchen. All das macht Wespen nur noch aggressiver. So ein Wespenvolk hält fest zusammen. Fühlt sich ein Familienmitglied bedroht oder ist gerade dabei, qualvoll zu sterben, setzt es ein Pheromon frei, welches die anderen von weit her wahrnehmen können und allesamt zum Großangriff aufruft. Sollte es dazu kommen, wird es richtig anstrengend. Besagte Tricks allerdings, sorgen ohne großen Aufwand dafür, dass Mensch und Wespe friedlich miteinander koexistieren können.