25. Oktober 2021, 13:05 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Lange Zeit galt eine Verpflichtung für die gigantische Show des Lingerie-Lables „Victoria’s Secret“ als der ultimative Höhepunkt einer Modelkarriere. Einmal ein Engel sein – Stars der Branche wie Miranda Kerr, Alessia Ambrosio, Letizia Casta oder Heidi Klum schwebten glitzernd über den Laufsteg. Dass es hinter den Kulissen allerdings oft wenig himmlisch zuging, erzählt jetzt einmal mehr ein Ex-„Victoria’s Secret“-Engel im Rahmen eines Podcasts.
Von 2010 bis 2013 gehörte das US-Model Erin Heatherton zur Engels-Clique – eine Erfahrung, über die sie im Podcast „Fallen Angel“ spricht, der sich in mehreren Episoden mit der Geschichte und dem kulturellen Impact der Marke kritisch auseinandersetzt. Der Druck auf sie als Model sei dabei enorm gewesen, so die heute 32-Jährige.
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Der Kampf um den vermeintlichen perfekten Body habe ihr Leben bestimmt: „Es kam der Punkt, an dem nichts mehr, was ich tat, zu einem sichtbaren Ergebnis führte“, zitiert „People.com“ Erin Heatherton aus dem Podcast. Sie sei einfach immer ein wenig kräftiger gewesen: „Rückblickend war das einfach nur die Biologie und wie mein Körper eben arbeitete. Du hast eben mit 18 nicht die gleichen Maße wie mit 25.“
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Erin Heatherton nahm Pillen und spritze sich Hormone
Neben diversen Diäten und Sport habe sie auch einen Ernährungsberater gehabt, erzählt das Model. Der habe sie dazu gebracht, es mit Diätpillen zu versuchen – verschreibungspflichtigen Appetitzüglern, die Heatherton mit der Injektion des Schwangerschaftshormons HCG kombinierte. Sie habe es sich schlicht nicht leisten können, ihren Job zu verlieren. „Heute schaue ich darauf zurück wie auf eine Art emotionales Ritzen. Ich war innerlich so gegen alles, was ich tat, aber ich tat es dennoch, wenn auch mit einem enormen Widerwillen. Nur, um irgendwie Schmerz zu spüren und zu empfinden, wie falsch es eigentlich war“, zitiert „People.com“ weiter.
Sie habe nicht das Gefühl gehabt, dass sich jemand wirklich um sie gekümmert habe, am Ende sei es eben nur ums Geschäft gegangen. Tatsächlich ist Erin Heatherton nicht der erste Ex-Engel, der mit Vorwürfen gegen die Brand an die Öffentlichkeit geht, in der Vergangenheit berichteten auch andere Models über Missstände und enormen Druck hinter den Kulissen.
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Tatsächlich hat das Label bereits vor einiger Zeit auf den Zeitgeist reagiert, seine Engel-Show abgesetzt und wirbt heute mit Diversität und einem gesunden Körperbild. Es gebe ein „neues Führungsteam, das sich ganz der Veränderung widme und den Fokus auf eine inklusive Umgebung (…), die alle Frauen wertschätze und feiere setze“, heißt es in einem Statement, das „People.com“ veröffentlichte.
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