8. Februar 2024, 11:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Karneval ist die Zeit des ausgelassenen Feierns; alle wollen Spaß haben und gemeinsam eine gute Zeit verleben. Für viele ist diese jedoch getrübt, wenn andere unsensibel in der Auswahl ihrer Faschingskostüme waren. Damit Sie nicht die Person sind, die anderen den Spaß verdirbt, haben wir hier die 7 No-Gos bei der Kostümauswahl für Sie und einige Tipps, wie Sie es besser machen können.
Einmal Prinzessin sein – für viele ein Kindheitstraum. Gut, ein sehr klischeebehafteter, angeblich „typischer“ Mädchentraum, aber an Karneval kann dieser Traum Wahrheit werden. Während ein üppiges Ballkleid mit Krönchen ein wunderbares Faschingskostüm ist, sind es andere nicht. Worauf Sie bei der Wahl Ihres Fasnachtslooks achten sollten, wenn Sie rücksichtsvoll sind, lesen Sie hier.
7 No-Gos bei Faschingskostümen
1. Hautfarben und Haarstrukturen
Inzwischen haben es die meisten Menschen mitbekommen: Sich als weiße Person beispielsweise als schwarze Person zu verkleiden, ist schlichtweg rassistisch. Verzichten Sie also auf Blackfacing, Redfacing oder Yellowfacing. Meist ist es noch nicht mal nötig, die Hautfarbe zu ändern. Wenn Sie sich beispielsweise als eine schwarze Filmfigur verkleiden möchten, hat diese Figur sicherlich andere Merkmale, die Ihre Verkleidung glaubwürdig machen, abgesehen von der Hautfarbe. Dasselbe gilt für Frisuren. Eine Perücke, die einen Afro imitiert, ist einfach nicht mehr zeitgemäß.
2. Krankheiten und Behinderungen
Würden Sie sich an einem normalen Tag in einen Rollstuhl setzen? Wohl kaum. Sparen Sie sich das also auch zum Karneval. Krankheiten oder Behinderungen sind kein Faschingskostüm. Die Hexen-Verkleidung funktioniert auch wunderbar nur mit Hut, Zauberstab und Besen – ganz ohne Buckel oder krumme Nase. Diese Regelung gilt übrigens auch für psychische Erkrankungen. Zwangsjacken sind also auch kein angemessenes Kostüm.
3. Mehrgewichtigkeit
Schon in Hollywood gab es regelmäßig Aufschreie, als eine eigentlich normalgewichtige Schauspielerin in einen sogenannten Fat Suit gesteckt wird, um die Rolle einer mehrgewichtigen Person zu spielen. Genauso unangebracht ist das als Faschingskostüm.
4. Crossdressing
Meist richtet sich dieser Tipp an Männer, die darum gebeten werden, auf die weibliche Verkleidung zu verzichten, wenn diese eine Stereotype widerspiegelt. Dazu gehören unter anderem Faschingskostüm „Blondine“, bei der auch Sie sicherlich eine Pamela Anderson zu Baywatch-Zeiten im Kopf haben. Aber auch andersherum kann Crossdressing unsensibel sein.
5. Religion und Kultur
Alles, was Symbolik, rituelle oder traditionelle Anleihen einer Kultur oder Religion nutzt und diese ins Lächerliche zieht, gilt als kulturelle oder religiöse Aneignung. Sich mit Federkopfschmuck zu krönen, ist kulturelle Aneignung und damit unangebracht. Auch sich als Jesus oder Buddha zu verkleiden, kann vielen Menschen aufstoßen.
6. Sexualisierte Faschingskostüme
Wenn Sie sich in ein sexy Faschingskostüm werfen möchten, ist dagegen absolut nichts einzuwenden! Achten Sie vielleicht nur darauf, damit nicht noch Stereotype zu befeuern. Statt als „sexy Krankenschwester“ oder „sexy Friseurin“, wie wäre es dieses Jahr mit „sexy Ärztin“ oder „sexy Frau mit Start-up-Business“? Sie verstehen den Gedanken dahinter.
7. Faschingskostüme, mit denen Gewalt verharmlost wird
Dazu gehören Verkleidungen als (Serien)Mörder oder deren Opfer. Auch wenn Serien, Filme und Podcasts rund um True Crime sich an großer Beliebtheit erfreuen, ist es schlichtweg geschmacklos sich als jemand zu verkleiden, der Menschen das Leben genommen hat oder als solche, denen das Leben genommen wurde.
Das könnte Sie auch interessieren: Darum sollten Sie Ihren blauen Lidschatten wieder auspacken
Kulturelle Aneignung, Fat Suits, … Auf diese sieben Halloween-Kostüme sollten Sie lieber verzichten
Aufwändige Flecht-Frisur Lilly Becker, Kim Kardashain: Was steckt hinter dem Trend Fulani-Zöpfe?
Initiative „Dein Körper ist genug“ Diese Fotos setzen ein Zeichen gegen ständige Selbstzweifel
Als was Sie sich dann verkleiden könnten
Bei vielen wird die Frage aufkommen: „Was darf man denn überhaupt noch?“ Falls Sie dazu gehören oder einen solchen Jemand kennen: Sie DÜRFEN alles. Ob Sie es sollten, ist die andere Frage. Im Großen und Ganzen geht es beim Karneval doch darum, gemeinsam zu feiern und eine gute Zeit zu haben. Mit geschmacklosen Faschingskostümen kann die dem Fasching eigene Heiterkeit jedoch schnell getrübt werden.
Daher: Greifen Sie doch einfach zu anderen Faschingskostümen. Von Obst, Gemüse oder Lebensmitteln allgemein über Fantasiefiguren, Fabelwesen, Pflanzen, Gegenstände, Berufe oder Tiere ist alles möglich. Wenn Sie es sich leicht machen wollen, greifen Sie zu Onesies, wie sie die Damen im Artikelfoto tragen. Einfach, unkompliziert, cool und niemand fühlt sich auf den Schlips getreten. Und dann heißt es: Alaaf und Helau!