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Nachgefragt beim Paartherapeuten

Das machen getrennte Betten mit einer Beziehung

Mann und Frau im Bett
Vor allem das Schnarchen des Partners hält Frauen oft von einem erholsamen Nachtschlaf ab Foto: Getty Images
Elisabeth Jena

14. April 2019, 8:32 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

In den meisten Beziehungen wird viel und gern miteinander geteilt, beim gemeinsamen Bett sind sich da allerdings nicht alle immer einig. Er schnarcht, sie wälzt sich von einer Seite auf die andere, und ohnehin ist einfach viel zu wenig Platz. Viele Paare richten sich deshalb getrennte Schlafzimmer ein. Aber was macht das mit der Beziehung? STYLEBOOK hat beim Paartherapeuten Eric Hegmann aus Hamburg nachgefragt.

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Es gibt Verfechter und strikte Gegner, wenn das Thema „getrennte Schlafzimmer“ aufkommt. Für die einen ist es gleichbedeutend mit einem Beziehungsende – nichts geht mehr, keine nächtliche Intimität, kein Sex. Andere befürworten das Konzept und heben die Vorteile hervor: Verschiedene Einschlafgewohnheiten kollidieren nicht mehr, jeder kann sein Schlafverhalten ohne Probleme ausleben.

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Warum getrennte Betten?

Die Idee der ,gemeinsamen Kuschelkoje‘ sei laut Hegmann der modernen Auffassung einer funktionierenden Beziehung geschuldet: „Es war früher eher üblich – sofern man es sich leisten konnte – dass die Partner getrennte Schlafzimmer hatten, weil deren Ehe aus Vernunfts- und wirtschaftlichen Gründen geschlossen wurde und nicht vorrangig aus Liebe“, so der Beziehungs-Experte. Heute entscheiden sich Paare aus unterschiedlichen Gründen für getrennte Betten. Dabei seien es vor allem die Frauen, die sich getrennte Zimmer wünschen, weil sie das Schnarchen des Partners störe, so der Paartherapeut. Auch unterschiedliche Arbeitszeiten oder die Kinderbetreuung können den Wunsch nach einem eigenen Schlafzimmer laut werden lassen.

Frau und Mann in Bett
Die ,Kuschelkoje‘ als Konstrukt der Moderne: Früher waren getrennte Schlafzimmer ganz normal, heute verbinden viele damit fehlende Zuneigung Foto: Getty Images

Chancen und Risiken getrennter Betten

Alles hat seine Vor- und Nachteile, das gilt auch für getrennte Betten. Laut Hegmann sei die räumliche Trennung sinnvoll, wenn einer der Beteiligten wirklich unter der Schlafsituation leide, denn durch Verharren könnten Unzufriedenheit und Frust nur stärker wachsen. „Wenn die Partner sonst keine Rückzugsmöglichkeiten haben, entsteht durch getrennte Schlafzimmer wichtiger Freiraum, der die Beziehung stärken kann“, erklärt der Liebescoach. Auch in Sachen Sex könne sich das Konzept positiv auf die Beziehung auswirken, vor allem dann, wenn die Partner es gut finden, ihr Sexleben stärker zu planen. Andererseits könne aber auch passieren, dass getrennte Betten zu Lasten der Paar-Dynamik gehen, vor allem dann, wenn einer der Partner ein stärkeres Verlangen nach Zärtlichkeit habe als der andere: „Intimität wird dadurch oft weniger spontan ausgelebt als geplant. Das muss nicht immer ein Nachteil sein, aber viele Paare nehmen es so wahr“, sagt Hegmann. Er rät deshalb: „Lieber Finger weg, wenn einer der Partner unter der Distanz stark leidet oder wenn generell Spontanität für die gewünschte Sexualität sehr wichtig ist“.

Mann und Frau kuscheln im Bett
Wenn man sich für getrennte Betten entscheidet, sollte man vorab klären, wie viel Nähe jeder braucht, um glücklich zu sein Foto: Getty Images

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Retter in der Not?

Ist das Konzept der getrennten Betten sinnvoll, um angeknackste Beziehungen zu retten?  Trotzdem sei es möglich, dass getrennte Räumlichkeiten einen positiven Einfluss auf eine angeknackste Partnerschaft haben können, nämlich dann, „wenn dadurch zum Beispiel aus einem durch Schlafstörung gestressten Partner wieder eine Person wird, die Freude an der Nähe des anderen erleben kann“.

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