11. Januar 2019, 12:19 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Selbst Promi-Ladys wie Herzogin Meghan bleiben nicht von unangenehmen Beauty-Problemen verschont: Bei ihrem ersten Auftritt nach der Kanada-Auszeit zeichneten sich deutlich dunkle Schweißflecken unter den Armen von Prinz Harrys Frau ab. Das ist zwar ganz natürlich, trotzdem für die Betroffenen oftmals auch unangenehm. Aber wie kriegt man Beauty-Probleme wie Schweißflecken, Mundgeruch oder Schuppen schnell und effektiv in den Griff? STYLEBOOK kennt die besten Tipps!
1. Schweißflecken
Das Problem: Schwitzen ist eine völlig normale Körperfunktion. Über diesen Mechanismus reguliert der Körper seinen Wasserhaushalt und seine Temperatur. Was viele nicht wissen: Frischer Schweiß ist geruchsfrei. Erst, wenn die auf der Haut sitzenden Bakterien den Schweiß zersetzen, müffelt’s. Wie und wie stark man riecht, ist allerdings individuell.
Die Lösung: Antitranspirante mit Aluminium-Verbindungen können Abhilfe schaffen. Diese sind zwar in Verruf geraten, eindeutige Studien, dass sie tatsächlich Brustkrebs auslösen, gibt es bisher jedoch nicht. Dr. Reinhard Mrotzek, Dermatologe aus Datteln, zu STYLEBOOK: „Antitranspirante sie sind derzeit die einzige konventionelle Methode gegen starkes Schwitzen, die wirklich funktioniert.“ Deos übertünchen nur den Geruch mit Duftstoffen. Das Ergebnis riecht leider nach kurzer Zeit genauso übel, als würden Sie darauf verzichten. Wichtig: Antitranspirante, die mit Aluminium wirken, trägt man am besten abends auf. Nachts sind die Schweißdrüsen weniger aktiv. So können die schweißhemmenden Wirkstoffe besser in die Schweißkanäle eindringen und am kommenden Tag wirken. Unbedingt vorher die Haut waschen. Und niemals auf frisch rasierte Achseln auftragen. Bei besonders starken Schwitzern helfen lediglich medizinische Therapien mit Tabletten, Botox-Injektionen oder schmerzhaften Eingriffen.
2. Schuppen
Das Problem: Wenn Schuppen leise auf die Schultern rieseln und sich auf dunkler Kleidung sichtbar machen, dann ist das ziemlich peinlich. Dabei unterscheidet man „trockene“ und „fettige“ Schuppen.
Die Lösung: Menschen mit besonders trockener Kopfhaut sollten darauf achten, ihre Haare nicht täglich und wenn, dann mit milden Shampoos, zu waschen. Dabei auf keinen Fall ein Anti-Schuppen-Shampoo benutzen, das verschlimmert das Problem nur. Besser sind Shampoos, die die Kopfhaut durchfeuchten und beruhigen. Auch regelmäßige Öl-Kuren und Kopfhaut-Massagen lindern die Beschwerden.
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Gegen Fett-Schuppen gibt es hingegen spezielle Anti-Schuppen-Shampoos. Sie enthalten meist einen fungiziden Zusatzstoff, da häufig Hefepilze Begleiterscheinungen sind. In der Regel verbessert sich nach der Anwendung das Problem nach ein bis zwei Wochen.
3. Lippenherpes
Das Problem: Sogenannte „Fieberbläschen“ rund um den Mund jucken, brennen und sehen unappetitlich aus.
Die Lösung: Die Betroffenen spüren schnell, wenn es auf den Lippen kribbelt – meist dann, wenn das Immunsystem schwächelt, in Stress-Situationen oder bei einer Erkältung. Wer jetzt rasch handelt und Herpes-Cremes mit den Wirkstoffen Aciclovir oder Penciclovir aufträgt (gibt’s freiverkäuflich in der Apotheke), kann manchmal drohende Bläschen verhindern. Kaschierende Heilpflaster aus der Apotheke lassen sich gut überschminken und machen akute Pusteln so unsichtbar. Ist keine Arznei zur Hand, schafft Honig kurzfristige Linderung: Er wirkt antibakteriell, wundheilend und schmeckt besser als jede Salbe. Küssen ist aufgrund der Ansteckungsgefahr trotzdem verboten.
4. Damenbart
Das Problem: Viele Frauen leiden unter dem Phänomen Hirsutismus, sprich „Damenbart“. Ursache dafür ist meist eine verstärkte Produktion des männlichen Hormons Testosteron.
Die Lösung: Warmwachs ist eine schnelle, effektive Option: Eine heiße Wachsschicht oder Zuckerpaste wird auf die Härchen über der Oberlippe aufgetragen, bis sie fest geworden ist und dann mit einem schnellen Ruck abgezogen. Das glatte Ergebnis hält ungefähr einen Monat. Allerdings kann unsauberes Arbeiten zu starken Entzündungen führen. Einige Dermatologen empfehlen daher Laser-Behandlungen. Bei der Behandlung werden mit bestimmten Lasergeräten die Keimzellen der Haarwurzeln zerstört. Bis zu zehn Sitzungen können nötig sein, um den Damenbart endgültig zu beseitigen.
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5. Couperose
Das Problem: Meist sind es Menschen mit dünner und empfindlicher Haut, die an Couperose leiden. Dabei handelt es sich um eine Gefäßerweiterungen im Gesicht, die sich mit hervortretenden roten Äderchen auf den Wangen und rund um die Nase bemerkbar machen.
Die Lösung: Manche Dermatologen behandeln Patienten mit Azelainsäure-haltigen Salben, die es rezeptfrei in der Apotheke gibt. Auch Laser-Behandlungen können helfen. Bei dem unkomplizierten Eingriff werden die kleinen Äderchen in der Gesichtsmitte verödet – und so unsichtbar gemacht. Wer so weit nicht gehen möchte, kann es zunächst mit Make-up probieren: Es gibt spezielles Puder für Couperose-Haut, das die Rötungen mit Grün-Pigmenten optisch verschwinden lässt. Auch Selbstbräuner kaschieren rote Äderchen, da sie auf leicht getöntem Teint weniger auffallen. Vorsicht: Sonnenbaden fördert die Gefäßerweiterung und sollte daher nur mit hohem UV-Schutz genossen werden.
6. Akne
Das Problem: Wer aber nach Abschluss des 25. Lebensjahrs regelmäßig und großflächig mit entzündeten Pusteln zu kämpfen hat, leidet an „Acne Tarda“, der sogenannten Spätakne. Mögliche Ursachen sind eine stressbedingte Überproduktion von Talg, hormonelle Veränderungen durch das Absetzen der Pille oder eine Schwangerschaft, aber auch eine genetische Veranlagung zu öliger Haut – und der Lebensstil. „Ungesunde Ernährung, vor allem Fast Food und Milchprodukte, Rauchen und Alkohol können Spätakne auslösen“, erklärt Dr. Heronimus, Dermatologe im Vivantes Klinikum in Berlin.
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Die Lösung: „Verwenden Sie milde, hautneutrale und seifenfreie Produkte, die die Haut nicht reizen“, so der Dermatologe zu STYLEBOOK. Bloß keine Unreinheiten selbst ausdrücken! Dadurch können weitere Bakterien in die Haut gelangen und die Akne verstärken. Da die Behandlung je nach Schweregrad und Hautbeschaffenheit sehr unterschiedlich ist, sollten Betroffene in jedem Fall einen Dermatologen aufsuchen. Auch der Besuch einer Fachkosmetikerin ist empfohlen.
7. Mundgeruch
Das Problem: Schlechter Atem hat oft Zahnfleischentzündungen zur Ursache, die vom Arzt behandelt werden müssen. Aber auch, was sich nach dem Essen in den Zahnzwischenräumen sammelt, sondert Gerüche ab – Zahnseide ist also ein tägliches Muss! In selteneren Fällen rührt der Mundgeruch aus der Magengegend.
Die Lösung: Zusätzlich zum morgen- und abendlichen Zähneputzen rät Dr. Andreas Schwitalla, Oralchirurg aus Berlin, zu antibakteriellen Mundspülungen. Speziell die Zunge bietet mit ihrer rauen Oberfläche den perfekten Nährboden für Bakterien. Dr. Andreas Schwitalla zu STYLEBOOK: „Deshalb einmal am Tag vorsichtig die Zunge abreiben.“ Dafür eignen sich spezielle Bürsten, die auf der Rückseite mit Gummi bezogen sind. Immer ein guter Tipp: Kaugummi – und das nicht nur aufgrund der enthaltenen Aroma-Stoffe. Die Kau-Bewegung verstärkt den Speichelfluss um 300 Prozent, wodurch die Bakterien einfacher aus dem Mund gespült werden. Das Lutschen von zuckerfreien Bonbons hat übrigens denselben Effekt. Gegen Duft-Spuren einer Knoblauch-Pizza etwa helfen pflanzliche Dragees aus der Apotheke: Der Inhaltsstoff Chlorophyll soll jegliche Geruchsbildung schon im Magen neutralisieren. Weil aber auch Erkrankungen, Unverträglichkeiten oder schwerwiegende Verdauungsproblemen Gase verursachen können, die zu schlechtem Atem führen, empfiehlt sich ein Termin beim Arzt.
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8. Blähbauch
Das Problem: Ein Meteorismus, besser bekannt als Blähbauch, ist nicht nur nervig, ganz davon abgesehen fühlt sich die extreme Gasansammlung im Verdauungstrakt schmerzlich an. Die angestaute Luft würde schließlich gerne entweichen, drückt und macht sich mit gluckernden Darmgeräuschen bemerkbar.
Die Lösung: Häufig ist die Ernährung schuld. Kohlgemüse und Lauch, ballaststoffreiche Rohkost oder Vollkornprodukte, aber auch kohlensäurehaltiges Wasser, Kaffee oder Bier regen die Gasproduktion an. Natürliche Linderung verschaffen Kräutertees mit Kümmel, Anis, Rosmarin oder Fenchel. Wenn’s ganz schnell gehen soll, helfen arzneiliche Präparate mit dem Wirkstoff Simeticon. Aber Achtung: Anhaltende Blähungen und Spannungsgefühle können auf Lebensmittelunverträglichkeiten oder Krankheiten, etwa bakterielle Darmentzündungen, hinweisen. Gehen Sie in diesem Fall besser zum Facharzt.
9. Fußpilz
Das Problem: Fußpilz ist extrem unangenehm – und leider sogar ansteckend.
Die Lösung: Laufen Sie niemals mit nackten Füßen durch öffentliche Bäder oder Saunen und lassen die Badeschlappen auch zum Duschen im Fitness-Studio an. Danach die Zehen gut abtrocknen, bevor Sie wieder in Ihre Schuhe schlüpfen: In feucht-warmen Räumen wachsen Pilze am besten. Wenn Sie mal einen erwischt haben, helfen für gewöhnlich Antimykotika (gezielte Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen) in Form von Salben oder Sprays. In besonders schweren Fällen aber, etwa wenn der Pilz sich stark ausgebreitet hat, könnte ein Antibiotikum nötig sein. Gehen Sie in jedem Fall zum Hautarzt.
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10. Stinke- und Schweißfüße
Das Problem: „Bitte Schuhe ausziehen!“ Aus dem Mund des Gastgebers eine legitime Forderung. Für Menschen mit Käsefüßen ist eine solche Situation mehr als unangenehm – und für die anderen Gäste leider auch. Dabei muss, wer stark schwitzt, nicht gleich miefen, erklärt Dr. Adam Pomer, Dermatologe aus Frankfurt am Main. Erst wenn Bakterien auf der Haut sitzen, wird’s fies. „Sie zersetzen den Schweiß, wodurch die berüchtigte Geruchsquelle entsteht: Buttersäure.“
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Die Lösung: Ordentliche Hygiene legt den Bakterien schnell das Handwerk, also vor allem in den warmen Monaten täglich die Füße waschen. Tragen Sie Baumwoll- statt Synthetiksocken und Schuhe aus atmungsaktivem Material wie Leder – Modelle aus Plastik lassen den Schweiß nicht verdunsten und sind der perfekte Brutkasten für Keime. Legen Sie zusätzlich noch antibakterielle, feuchtigkeitsabsorbierende Sohlen ein , dann bleiben Sie garantiert fuß-frisch!