16. Mai 2024, 13:31 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Aufgrund einer Schlagzeile erlebte Sophie Turner nur kurz nach ihrem Ehe-Aus mit Joe Jonas blankes Mom-Shaming. Sie würde sich nicht genug um ihre Kinder kümmern, lieber Party machen, hieß es immer wieder. Dabei war sie bei einem ihrer Jobs. Wie es ihr erging und was wirklich die Hintergründe waren, darüber sprach sie jetzt in einem Interview.
Im September 2023 gaben Schauspielerin Sophie Turner und Sänger Joe Jonas in einem gemeinsamen Statement bekannt, ihre Ehe einvernehmlich beendet zu haben. Damals nannte unter anderem TMZ den Grund für das Ehe-Aus Turners Liebe zur Party. Treue Fans waren damals empört: „Er wusste doch, dass sie so ist“, schrieben sie unter den Beiträgen.
Sophie Turner nach der Scheidung: Joe Jonas der gute Vater, sie die vermeintlich hemmungslose Partylöwin
Die unterschiedlichen Lifestyles – er nach außen hin eher ruhig und zurückhaltend, sie Party-affin, frech und präsent – haben den Menschen ein Bild vermittelt, was letztlich zu Mom-Shaming führte. Denn: In einer Schlagzeile hieß, Jonas habe sich inmitten der Trennung ungefähr drei Monate die ganze Zeit um die Kinder gekümmert, selbst während seiner eigenen Tournee. Das warf das erste Mal ein schlechtes „Mutterlicht“ auf die Schauspielerin.
Eine andere Schlagzeile intensivierte das allerdings nur noch. Nachdem man Joe Jonas mit seinen beiden Kindern beim Lunch beobachtete – gemeinsam mit der Nanny – lösten diese Bilder in den sozialen Medien eine Welle der Empörung aus. Sophie Turner wurde (erneut) als Partygirl betitelt, die sich lieber Spaß und Partys hingibt, statt ihrer Familie (als wäre es die einzige Berufung einer Frau). Für die Außenwelt schien es ganz klar: er, der aufopfernde Vater, sie, die abwesende und egoistische Mutter. Dabei war Turner zu dieser Zeit auf einem Job – in einem anderen Land. Das machte die Angelegenheit nur noch komplizierter. Im Interview mit der britischen „Vogue“ sprach sie jetzt über ihre Sicht der Dinge, auch, wenn sie über viele Aspekte aus rechtlichen Gründen noch nicht sprechen darf.
Sophie Turner erzählt das erste Mal, wie die Zeit für sie war
Als das Bild in Umlauf kam, war Sophie gerade bei den Dreharbeiten zu „Joan“, einem ITV-Drama über Joan Hannington. Die Schlagzeile erreichte sie sofort: „Ich erinnere mich, dass ich am Set war und für weitere zwei Wochen verpflichtet war, also konnte ich nicht weg“, erklärt sie.
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Dass sie daraufhin nicht umgehend zu ihren Kindern konnte, um die Situation zu entschärfen, machte es nur noch schlimmer. Dabei sei es ohnehin eine große Herausforderung für die Schauspielerin, mit ihren Schuldgefühlen umzugehen, die man als arbeitende Mutter, die auch noch ein Leben abseits der Mutterschaft führt, spürt.
Sie sagt: „Ich quäle mich wirklich mit jedem Schritt, den ich als Mutter mache. Die Schuldgefühle einer Mutter sind so echt!“ Weiter erzählt sie, dass sie sich selbst immer wieder sagen musste, dass die Schlagzeilen nicht stimmen und dass sie eine gute Mutter ist, „keine Partylöwin“. Zurückblickend eine Zeit für die 28-jährige, die sie lieber vergessen möchte: „Das waren die schlimmsten Tage meines Lebens.“ „Es ist unfassbar, wie viele Leute sich einfach irgendeinen Scheiß ausdenken und aufgrund eines Bildes verbreiten“, erinnert sich Turner. „Es fühlte sich an, als würde ich einen Film über mein Leben sehen, den ich nicht geschrieben, nicht produziert und in dem ich nicht die Hauptrolle gespielt habe. Ich stehe immer noch unter Schock“, sagt sie weiter.
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Die Reaktion auf Sophie Turner – ein Spiegelbild der Gesellschaft
Dass ausgerechnet eine Mutter diese Anschuldigungen erfährt, ist leider nicht überraschend. Oder hätte jemand Joe Jonas als schlechten Vater betitel, weil Turner allein mit den Kindern und einer Nanny gesichtet wurde? Wohl kaum. Er wäre einfach der arbeitende Vater. Oder er würde einfach mit seinem Freund um die Häuser ziehen. Ein schlechter Vater wäre es für die Außenwelt dabei aber nie.
Das ist die Abbildung einer immer noch sexistischen Kultur und den unrealistischen Erwartungen an eine Frau. Vor allem an eine Mutter. Von ihr wird erwartet, ununterbrochen für die Kinder zur Verfügung zu stehen. Sich als öffentliche Figur immer wieder mit ihnen ablichten zu lassen – kann man sonst überhaupt eine gute Mutter sein?
Dass jede Mutter – auch Sophie Turner – eine liebevolle und aufopfernde (das ist ohnehin kein Muss) Mutter sein kann, mit weiteren Facetten, beispielsweise eine Vorliebe zum Partymachen oder einer Leidenschaft zum Job, scheint leider immer noch als Schwäche betrachtet und gleich in die Kategorie „schlechte Mutter“ platziert zu werden. Aber müssten wir nicht schon viel weiter sein?