7. Oktober 2018, 10:30 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Plastik ist aus unserem Alltag kaum wegzudenken: Lebensmittel, Snacks, Onlinebestellungen und sogar Obst und Gemüse – alles ist in Plastik verpackt. Und auch unsere Klamotten und viele Kosmetikprodukte enthalten mehr Plastik, als man meinen mag. Dabei wissen wir alle um die dramatischen Folgen, Bilder von vermüllten Stränden überschwemmen die sozialen Medien. Die Vermeidung beginnt im Kleinen – STYLEBOOK hat elf leicht umsetzbare Tipps.
1. Auf „To go“-Kaffee verzichten
Ob Kaffee, Mittagessen oder frischgepresster Saft – es gibt kaum etwas, was es nicht auch „to go“ gibt. Meist werden diese Produkte in eine Einwegverpackung inklusive Deckel aus Plastik gefüllt, die man nach dem Verzehr einfach und bequem im nächsten Mülleimer entsorgt. Der Umwelt tut man damit aber keinen Gefallen! Wer sich etwas Zeit nimmt und den Kaffee oder das Mittagessen im Restaurant zu sich nimmt, vermeidet unnötigen Abfall. Alternativ gilt: eigenen Becher mitbringen und befüllen lassen.
2. Auf Beutel, Lunchbox und Tassen setzen
Plastiktüten erhält man in Deutschland inzwischen nur noch gegen Aufpreis. Wer also immer einen Rucksack oder einen Stoffbeutel bei sich hat, der schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Dieses Konzept lässt sich auch auf andere Situationen im Alltag übertragen: Für den „Coffee to go“ kann man wiederverwertbare Kaffeebecher kaufen, im Restaurant darum bitten, die eigens mitgebrachte Lunchbox zu füllen. Auch Besteck gibt es haltbare Varianten für unterwegs – auf Wunsch in kreativen und edlen Designs.
3. Kosmetik bewusst kaufen
Kunststoff ist oftmals auch in Produkten enthalten, in denen viele ihn gar nicht vermuten. Zahlreiche Kosmetikprodukte wie Peelings, Cremes, Duschgel, Make-up und andere Hygieneartikel enthalten Mikroplastik, das in unser Wasser gelangt. Der „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ listet alle Kosmetikprodukte, die Mikrokunststoffe enthalten, auf und hält sie in einem Einkaufsratgeber fest. Auch die App CodeCheck hilft Verbrauchern dabei, die Inhalte der Produkte zu erkennen und so bewusster einzukaufen.
4. Kleidung aus Naturmaterialien
Kleidung enthält häufig Kunstfasern wie Polyester, Polyacryl, Polyamid, Lycra, Elastan oder Fleece. Bei jeder Wäsche lösen sich Fasern ab und gelangen über das Abwasser in unsere Umwelt. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, sollte man bei der nächsten Shoppingtour eher zu Klamotten aus Naturfasern greifen. Kleidung aus Baumwolle, Seide, Wolle, Hanf oder auch Leinen sind gute Alternativen. Gleichzeitig wird ambitioniert an Alternativprodukten geforscht: So wurde zum Beispiel Lyocell entwickelt, das aus asiatischem Eukalyptusholz besteht und biologisch abbaubar ist. Veganes Leder wird aus Ananas gewonnen. Allerdings sind diese Materialen noch nicht im Mainstream angekommen und nur in wenigen Läden erhältlich.
5. Im Geschäft kaufen statt online bestellen
Bei Bestellungen im Internet werden die Produkte oft doppelt- und dreifach verpackt. Um das zu vermeiden, lohnt es sich, wieder einmal „echt“ shoppen zu gehen. Dabei vermeidet man nicht nur Verpackungsmüll, sondern kauft auch Produkte, die einem wirklich passen und gefallen. Das postalische Zurückschicken der weniger schönen Teile entfällt, auch das schont die Umwelt. Wem es nicht möglich ist, in einem Geschäft einzukaufen, der sollte auf Onlineverkäufer zurückgreifen, die auf umweltfreundliche und plastikarme Verpackungen setzen.
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6. Auf die Verpackung achten
Produkte im Supermarkt sind oft dreifach in Plastik verpackt, darunter auch frisches Obst wie Bananen, die eigentlich von Natur aus schon eine schützende Schale besitzen. Auf solche unnötig verpackten Lebensmittel sollte man möglichst verzichten und stattdessen auf unverpackte Produkte zurückgreifen. Daneben sollte man statt der portionierten Gummibärchen zur Großpackung greifen, und auch der Joghurt aus dem Pfandglas schmeckt mindestens genauso gut wie der aus dem Plastikbecher.
Daneben gibt es inzwischen spezielle Supermärkte, die auf Verpackungen weitestgehend verzichten. Auch auf (Wochen-)Märkten bekommt man besonders frische Ware auf Wunsch gerne ohne Verpackung.
7. Wasser aus dem Hahn trinken
Verzichten Sie beim Wasser doch einfach auf Plastikflaschen – trotz Mehrweg landen davon unzählige im Müll. Einfach Hahnwasser trinken oder auf Glasflaschen umswitchen, schon ist der Umwelt nachhaltig gedient!
8. Plastik so lange wie möglich nutzen und reparieren
In jedem Haushalt versteckt sich eine Menge (alten) Plastiks: Tüten, Aufbewahrungsboxen etc. einfach so oft wie möglich wiederverwenden. Besonders bei aussortierten Elektrogeräten kann sich eine Reparatur oft lohnen. So nutzt man die Produkte nicht nur effizient, sondern setzt auch ein Zeichen gegen die sogenannte „geplante Obsoleszenz“.
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9. Den Haushalt nach und nach umstellen
Ist der Rasierer oder der Kochlöffel nicht mehr zu reparieren, kann man ihn umweltfreundlich nachkaufen: Viele Produkte gibt es inzwischen statt aus Kunststoff aus Metall oder zertifiziertem Holz. Auch Alltagsgegenstände wie Frischhaltefolie, Einwegrasierer und Tampons kann man gegen umweltfreundlichere Alternativen eintauschen, darunter Bienenwachstücher, Rasierer aus Metall oder wiederverwendbare Menstruationstassen.
10. Das Auto stehen lassen
Was viele nicht wissen: Auch durchs Autofahren gelangt ein nicht unerheblicher Teil an Mikroplastik in die Umwelt. Durch den Abrieb der Autoreifen, der sich ganz unbemerkt bei jeder Fahrt löst, landen kleine Plastikpartikel in der Natur. Als Autofahrer wird einem der Abrieb meist erst bewusst, wenn das Profil abgefahren ist und neue Reifen gekauft werden müssen. Um diesen Faktor zu minimieren, einfach mal das Auto stehen lassen und auf Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umsatteln.
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11. Abfall recyceln
Zeitungen in die Altpapiertonne, Weinflaschen in den Altglascontainer und Gemüsereste in den Biomüll: Wenn der Abfall korrekt getrennt wird, kann vieles recycelt werden. Der „Naturschutzbund Deutschland“ erklärt, wie man seinen Müll richtig trennt, um den eigenen ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten.