23. Januar 2019, 16:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Vor knapp zwei Jahren sorgte die bis dahin völlig unbekannte US-Fitness-Bloggerin Morgan Mikenas mit einem Foto für Wirbel, das sie mit behaarten Beinen zeigte. Zwei Jahre habe sie sich nicht rasiert, kommentierte sie damals selbst ihr Instagram-Posting. Frauen mit wucherndem Körperhaar – bis heute ein Thema, an dem sich die (ästhetischen) Geister scheiden. Was sie damals motivierte und wie es der Bloggerin seitdem ergangen ist? STYLEBOOK hat nachgefragt.
„Ich wollte in diesem Moment alle Welt spüren lassen, wie schön ich mich fühle“, erinnert sich Morgan selbst an die Zeit vor zwei Jahren. „Die Motivation hinter dem ersten Foto, das mich lächelnd mit unrasierten Beinen zeigte, war, mich selbst der Welt mitzuteilen. Nicht zuzulassen, dass mich irgendwelche inneren Ängste – was denken die Leute von mir? – zurückhalten.“ Auf die Welle, die ihr Posting nach sich zog, sei sie allerdings nicht vorbereitet gewesen: „Das war überwältigend! Letztendlich habe ich die Aufmerksamkeit als Möglichkeit genutzt, selbst daran zu wachsen. Und mich selbst immer wieder herauszufordern, ohne Verurteilungen zu leben.“
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Rasierte Beine als gesellschaftliche Norm
Seit vier Jahren ist Morgan in einer festen Beziehung, Freund Connor ist ihr größter Fan. Er war es auch, der Morgan ermutigte, keine Hand mehr an ihre Körperbehaarung zu legen: „Als ich ihm vor einigen Jahren erzählte, wie unwohl ich mich dabei fühlte, mir die Körperhaare zu entfernen, forderte er mich heraus: ,Ok, warum tust du es dann überhaupt?’“, erinnert sich die Bloggerin. In der Folge sei ihr bewusst geworden, dass sie eigentlich nur wegen gesellschaftlicher Normen zum Rasierer gegriffen habe und nicht, weil sie selbst es so wollte.
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Body Positivity als „Safe Place“
Innere Stärke, Liebe, ein Leben im Hier und Jetzt – Morgan Mikenas liebt Kunst, Spiritualität und den Einklang mit der Natur und lässt ihre fast 97.000 Follower (Stand 23.01.19) gerne daran teilhaben. Ihre Botschaft passt dabei perfekt in eine Zeit, in der „Body Positivity“ in aller Munde ist, Instagram wird überflutet von Profilen, in denen sich Menschen ganz bewusst mit ihren „Makeln“ zeigen und andere dazu ermutigen, zu sich selbst zu stehen und keinem Ideal nachzueifern. „Eigentlich wollen wir doch alle einfach nur so akzeptiert werden, wie wir sind“, bekräftigt Morgan ihr Lebensmotto im STYLEBOOK-Interview. In diesem Zusammenhang habe die Body-Positivity-Bewegung einen sicheren Ort geschaffen, an dem Menschen zusammenkommen und sich gegenseitig in ihrer Einzigartigkeit bestärken können.
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Hat sich Morgan seitdem rasiert?
Aktuell arbeitet Morgan an ihrem ersten Klavier-Soloalbum, das im April 2019 veröffentlicht werden soll – für Morgan ein echtes Herzensprojekt: „Das Klavierspielen war immer Mittel für mich, mich selbst zu heilen und Selbstvertrauen zu finden“, erzählt sie. Jetzt hoffe sie, dass ihre Botschaft von den anderen angenommen wird. Bei aller Entwicklung und Veränderung in ihrem Leben – einer Sache ist die Bloggerin treu geblieben: „Ich habe mich auch seitdem nie wieder rasiert.“