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Fashion-Wissen

Warum sind Brautkleider traditionell weiß?

Müssen Brautkleider immer weiß sein?
Warum sind die meisten Brautkleider eigentlich weiß? STYLEBOOK klärt auf Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

18. Februar 2023, 6:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Das Brautkleid ist weiß, weil es Reinheit und Unschuld repräsentieren soll? Das ist nur der halbe Grund. Tatsächlich haben wir es einigen royalen Trendsetterinnen zu verdanken, dass die meisten Frauen heute in Weiß zum Altar schreiten.

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Ein Brautkleid sollte weiß oder zumindest cremefarben sein! Dem Satz würden wohl die meisten – wenn auch längst nicht mehr alle – zustimmen. Aber woher kommt eigentlich die Vorliebe zu weißen Brautkleidern? STYLEBOOK schaut sich diesen Brauch einmal genauer an.

Früher trugen Frauen rote, grüne oder blaue Kleider

Hätten Sie gewusst, dass diese ungeschriebene Regel noch gar nicht mal so alt ist? So gaben im Mittelalter und in der Renaissance Frauen von hohem Rang ihren Zukünftigen noch in prächtigen, strahlend roten, grünen oder blauen Kleidern, die zusätzlich mit edlen goldenen Stickereien versehen waren, das Ja-Wort. Der Grund: Das Einfärben von Stoffen war damals eine extrem kostspielige Angelegenheit. Mit bunten Roben konnte man daher zeigen, aus welch wohlhabenden Hause man kam. Niemand wäre da auf die Idee gekommen, ein Brautkleid in schnödem Weiß zu tragen. Die einfache Bevölkerung dagegen konnte sich bis Anfang des 20. Jahrhunderts hinein ohnehin keine Kleider leisten, die nur zu einem einzigen Anlass getragen wurden. So trug die Frau einfach ihr schönstes (Fest-)Kleid an ihrem Hochzeitstag. Und das war meist schwarz.

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Im weißen Brautkleid vor dem Altar – die Royals als Trendsetter

Doch so, wie Rosa einst als Jungenfarbe galt und Hellblau als Mädchenfarbe, ändern und verfestigen sich neue Farbtraditionen so stark, dass nur noch die wenigsten wissen, dass weiße Brautkleider eine relativ neue Modeerscheinung sind. Vor allem der Adel war es, der zunächst hin und wieder mit einem hellen Brautkleid aus der Reihe tanzte. So heiratete Prinzessin Elizabeth Stuart von England und Schottland 1613 den pfälzischen Kurfürsten Friedrich V in einem cremefarbenen Kleid. Ihre Enkelin Maria tat es ihr 1641 gleich. Da königliche Hochzeiten damals natürlich noch kein Medienereignis waren, bekam das Volk davon nicht so viel mit. Das änderte sich schlagartig, als die britische Königin Victoria 1840 Prinz Albert im weißen Kleid heiratete und die Presse schon zugegen war. Queen Victoria war es übrigens auch, die Schwarz als Trauerfarbe etablierte.

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Spätestens als ein Jahr später, als Kaiserin Sissi in ihrem pompösen Rüschen-Traum in Weiß ihren Franz ehelichte, war es um alle geschehen. Weiß war die neue Farbe für den Tag der Liebe. Von da an wollte jede Frau nur noch im strahlend weißen Kleid vor den Altar schreiten. Und da Weiß schon damals für Unschuld, Reinheit und Jungfräulichkeit stand, setzte sich der neue Trend in Windeseile durch. Auch wenn bis ins 20. Jahrhundert hinein die ländliche Bevölkerung weiterhin zur Tracht greifen musste und von weißen Brautkleidern nur träumen konnte.

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Auch Rot hat eine lange Tradition

Mittlerweile haben sich die Vorstellungen und Erwartungen bezüglich Jungfräulichkeit und Ehe stark geändert, doch bleibt Weiß weiterhin vorherrschend, wenn es um das Brautkleid geht. Wer es individueller mag, hat zum Glück auch tolle Möglichkeiten, sich für ein Brautkleid in einer anderen Farbe zu entscheiden, wie zum Beispiel für Rot. Bereits in der Antike trugen römische Bräute rote Schleier, weil man glaubte, dass diese Reichtum und Segen über das Paar bringen. Und indische Bräute sind nach wie vor in roten Saris eingehüllt, da Rot als glücksbringende Farbe in Indien gilt. Letztlich bleibt aber natürlich jedem selbst überlassen, in welcher Farbe man „Ja“ sagen möchte.

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