20. August 2024, 14:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein Verhalten, welches typisch für das digitale Zeitalter ist, hat nun einen Namen. Dabei handelt es sich um einen Dating-Trend, dem Sie unbewusst vielleicht bereits folgen. Was hinter „Pebbling“ steckt und warum wir Menschen uns dabei etwas von Pinguinen abschauen können, lesen Sie bei STYLEBOOK.
Heutzutage kursieren unzählige Bilder und Videos mit lustigen Sprüchen auf diversen Social-Media-Plattformen. Genannt werden diese „Memes“. Oft sind sie Auslöser von Momenten der guten Laune an einem anstrengenden Tag. Egal zu welcher Uhrzeit und an welchem Ort, „Memes“ tun einfach gut. Wie diese einem zugeführt werden, ist unterschiedlich. Meist sind sie auf unserem Feed zu finden, der durch den Algorithmus gefüttert wird. Eine andere Weise, an das witzige Video- oder Bildmaterial zu gelangen, stellen Freunde oder sogar der eigene Schwarm dar. Und das wird jetzt als wahrer Liebesbeweis gedeutet.
Übersicht
Beim „Pebbling“ lassen wir uns von der Tierwelt inspirieren
Was haben „Memes“, Kieselsteine und Pinguine nun gemein? Die flugunfähigen Vögel sind wahre Romantiker und schenken ihrer Liebsten Steine. Damit signalisieren die Männchen, dass sie bereit für den Nestbau sind und sich paaren möchten. Ob sich das Weibchen eine Zukunft mit ihrem schwarz-weißen Verehrer vorstellen kann, zeigt sie durch die Annahme oder Absage der Kiesel. Aus den Steinen kann sich Frau Pinguin ein Nest für ihre Kleinen bauen – „Pebbling“ ist also eine wirklich nützliche Geste.
Die „pebbles“ sind demnach kleine Aufmerksamkeiten, mit denen das Männchen sein Interesse an einer Partnerschaft ausdrückt. Hinter dem Geschenk dürfte viel Pinguin-Schweiß stecken, schließlich müssen die Steinchen mühsam aus den dicken Eisschichten gepickt werden.
Anzeige: Neuen Partner finden? Die besten Casual Dating Apps im Vergleich
„Memes“ als Annäherungsversuch
Wir Menschen haben es mit kleinen Aufmerksamkeiten, die eine große Wirkung erzielen, etwas leichter. Wir müssen uns nicht etwa durch eine dicke Eisschicht arbeiten, sondern lediglich durch unseren Algorithmus, um ein passendes Geschenk für unseren Annäherungsversuch zu finden. Beim Dating-Trend „Pebbling“ geht es darum, seine Zuneigung in Form von „Memes“, Videos oder Links auszudrücken. Während man die andere Person damit versorgt, drückt man nicht nur auf subtile Art und Weise sein Interesse aus, die oft humorvollen Inhalte können außerdem die Anziehung stärken.
In einer Studie der University of Kansas wurde herausgefunden, dass Humor ein wichtiges Element in romantischen Verhältnissen ist. Er stärkt die Bindung und sorgt für Zufriedenheit sowie Sicherheit innerhalb der Beziehung. Was in einer festen Partnerschaft einwandfrei funktioniert, lässt sich auch bereits in der Kennlern-Phase etablieren. Mit den richtigen „Meme“-Zusendungen kann man bereits eine gute Grundlage für eine humorvolle, liebevolle und sichere Zwischenbeziehung aufbauen.
Auch interessant: Deswegen sollten Sie „Contra Dating“ unbedingt ausprobieren
STYLEBOOK-Interview Expertin erklärt, wie „Bodywork“ beim Dating helfen kann
Internalisierte Misogynie Was hinter dem Begriff „Pick Me Girl“ steckt und was daran gefährlich ist
Kritik um Privilegien „Pretty Privilege“ – erleichtert Schönheit das Leben?
Peu à peu zum Erfolg mit „Pebbling“
Die Geste der Pinguine lässt sich aufgrund vieler Aspekte loben. Männer, die für ihr Glück schuften müssen, sehen wir nur zu gerne. Schließlich ist – wie in allen zwischenmenschlichen Beziehungen – Arbeit erforderlich, um zunächst Interesse an der Fortführung der Verbindung auszudrücken. Egal, ob es wie in der Tierwelt Steine sind, oder beim Menschen im digitalen Zeitalter lustige Bilder, beides sind Gesten, die Vertrauen schaffen können.
Es müssen nicht immer Kavaliers-Akte und prächtige Gaben wie der teure Rosenstrauß oder der selbstgeschriebene Song sein – spätestens seit Kens Lagerfeuerszene in „Barbie“ müssten Männer verstanden haben, dass sie damit keine Frauenherzen gewinnen –, manchmal ist schon das verpixelte Bild mit Wortwitz ausreichend. Dass man sein Gegenüber einen Moment der Freude schenkt, zeigt Fürsorge. Außerdem lässt sich hier erkennen, ob man auf einer Wellenlänge ist, was den Humor angeht.