23. Juli 2019, 13:38 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Waschnüsse und Waschkastanien galten lange als umweltschonende Alternative zu chemischen Waschmitteln. Doch laut „Stiftung Warentest“ sind die ökologischen Waschnüsse alles andere als sinnvoll: Nicht nur die Waschleistung ist mangelhaft, sie sollen auch deutlich weniger nachhaltig sein, als dem Verbraucher suggeriert wird. STYLEBOOK klärt auf.
Was sind Waschnüsse?
Waschnüsse sind die Früchte des indischen Seifenbaums, etwa walnuss-groß und ähneln in ihrer Form vertrockneten Feigen. Ihre Schale ist reich an Saponinen, die in Verbindung mit Wasser seifenähnliche Substanzen freisetzen, ähnlich wirken auch unsere heimischen Rosskastanien. Zu kaufen gibt es Waschnüsse als Schalen oder Pulver, zum Waschen werden sie in ein kleines Baumwollsäckchen gefüllt und mit in die Trommel gelegt. Da deutlich weniger Waschsubstanz freigesetzt wird als bei chemischen Waschmitteln, gelten die Nüsse als besonders umweltschonend.
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Nachteile von Waschnüssen
Im Test der „Stiftung Warentest“ konnte die Waschleistung in keiner Weise mit herkömmlichen Flüssigwaschmitteln mithalten, selbst nach 20 Wäschen waren Flecken im Test nicht ausgewaschen. Schlimmer noch: Bereits nach sechs Wäschen fing weiße Wäsche an, sich gräulich zu verfärben. Die Farbveränderung war nach 20 Wäschen sogar so stark, dass die Tester bei ursprünglich weißer Wäsche von einem „satten Grau“ sprachen. Der Grund für die geringe Waschleistung: Nüssen wie auch Kastanien gelingt es nicht, die im Waschwasser gelösten Schmutzpartikel in der Schwebe zu halten. Dadurch wird Schmutz nicht mit dem Wasser aus der Maschine gespült, sondern bleibt im Spülwasser und setzt sich so wieder in den Textilien fest.
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Alles andere als nachhaltig
Zur miserablen Waschleistung kommt die mangelnde Nachhaltigkeit: Nicht nur, dass die Wäsche mit Waschnüssen nicht richtig sauber wird und im schlimmsten Fall einen zweiten Waschgang nach sich zieht, was wiederum den Strom- und Wasserverbrauch erhöht. Das Naturwaschmittel enthält daneben keinen Wasserenthärter, was in der Folge zum Verkalken der Waschmaschine führen kann. Dass die Wäsche bei häufigen Waschen unansehnlich wird und dadurch schneller ersetzt wird, ist ebenfalls schlecht für die Umweltbilanz, so das ernüchternde Ergebnis der vermeintlichen Öko-Produkte.