2. März 2022, 6:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Madonna und der Jungbrunnen – aktuelle Bilder bei Instagram zeigen den Superstar so glatt, so prall und so jugendlich wie seit Jahren nicht mehr. Von Fans und Presse hagelt es Kritik für das „neue Gesicht“, das ihrem früherem Ich nur noch bedingt ähnelt. Dabei macht Madonna am Ende nur, was sie am allerbesten kann: Sie selbst sein.
Wer sich durch das Instagram-Profil von Madonna scrollt, könnte glatt vergessen, dass diese Frau seit über 40 Jahren erfolgreich Musik macht und bereits 63 Jahre alt ist: Die Haut der Popikone hat die Strahlkraft eines Flutlichts. Kein Fältchen, keine Pore ist zu sehen. Generell wirkt das Gesicht der US-Sängerin nicht nur straff wie das eines Teenagers, auch ihre Gesichtszüge haben sich deutlich verändert. Die Konturen sind runder als früher, die Lippen praller, die Augen katzenförmiger.
Übersicht
Madonna auf Instagram – ihre Fans erkennen sie nicht wieder
In den Kommentarspalten hagelt es dafür – neben üblicher Fanliebe – viel Kritik: „Du siehst gar nicht mehr aus wie du“, schreiben Follower empört. Sie finden die Veränderung erschreckend und irritierend, teilweise geben sie an, ihr Idol gar nicht mehr wiederzuerkennen.
Auch die Bitte, die Sängerin möge mit den offensichtlichen Beauty-Eingriffen aufhören, kommt immer wieder unter ihren Bildern auf. Von Lip- und Cheekfillern über Face- und Augenlifting bis zur kompletten Gesichtsneumodellierung ist da die Rede. Und es bleibt auch nicht bei Spekulationen, das „neue“ Gesicht sorgt für jede Menge Häme: Hätte sie doch lieber mal in Würde altern sollen! Warum steht sie denn nicht zu sich und ihrem Alter? Wie peinlich, dass sie sich betont jugendlich geben muss. Ihr Gesicht sei mittlerweile ein Beispiel für das so genannte Pillow-Face – aus der natürlichen Form geraten und durch zu viel Hyaluronsäure und Botox aufgepolstert wie ein Kissen.
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Madonna äußert sich nicht über mögliche Eingriffe – und das muss sie auch nicht!
Während Cher (75) oder Jane Fonda (84) ganz offen über ihre Schönheitsoperationen sprechen, schweigt sich Madonna seit Jahren konsequent über potenzielle Eingriffe aus. „Ich bin keinesfalls gegen Schönheitsoperationen. Aber ich bin absolut dagegen, darüber diskutieren zu müssen“, zitierte die britische „Sun“ den Popstar. Worüber sie dagegen gerne spricht, ist ihr Wunsch, in einem Alter, in dem andere in Rente gehen, noch Bühnen-Shows abzuliefern. Aufhören? Für Madonna keine Option.
„Ich mache weiter, bis die Räder abfallen“, erklärte sie 2021 im „V Magazine“. Das Schlimmste für Madonna? Wenn Menschen sie fragten, wann sie sich endlich auf ihrem Ruhm ausruhen wolle. Ob es nicht so langsam reiche mit der Karriere. Als hätte man als Künstler ein Verfallsdatum, echauffiert sich Madonna über solche Aussagen, die sie als Altersdiskriminierung wertet. Und zeigt damit deutlich auf, warum sie vielleicht eben nicht „natürlich altern“ wolle. Weil sie ihren Körper als Werkzeug sieht, ihre Kunst so lange wie möglich auszuführen. Und sie dabei nicht das Gefühl hat, „fertig“ zu sein, sich zurückzulehnen und zu entspannen. Weil sie davon getrieben ist, sich ständig neu zu erfinden und sich nicht von der Gesellschaft sagen lassen möchte, wann es offiziell „vorbei“ ist mit ihr, weil sie ein bestimmtes Alter erreicht hat.
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„Würdevolles Altern“ ist Unsinn
Wer also glaubt, Madonna sei schwach und lächerlich, weil sie nicht zu ihrem wahren Alter steht, der hat die Künstlerin nicht verstanden. Vielmehr kann ihr jugendlich getrimmtes Gesicht als Kampfansage an Altersdiskriminierung und Misogynie gesehen werden. In einer Gesellschaft, in der Falten immer noch als Makel gelten und „würdevolles Altern“ als Argument benutzt wird, um älteren Frauen Beauty-Eingriffe abzusprechen, die bei jüngeren mittlerweile als hip und cool gelten, zeigt Madonna mit ihrem gelifteten Gesicht allen Kritikern betont auffällig den Mittelfinger. So lange, bis Frauen weder wegen ihres Alters diskriminiert werden, noch dafür, wie sie mit diesem Altern umzugehen haben. Ganz nach Madonnas Lieblingsmotto, dem von ihr oft zitierten Satz von Schriftsteller James Baldwin: „Artists are here to disturb the peace“. Künstler sind dazu da, den Frieden zu stören.
Quellen:
V Magazine
The Sun
Mirror.co.uk
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