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Experten-Interview

Diese Tipps helfen wirklich bei Liebeskummer

Diese Tipps helfen wirklich gegen Liebeskummer
Liebeskummer kann richtig schmerzhaft sein – wohl kaum einer, der das Gefühl nicht selbst schon einmal durchlebt hat
Elisabeth Jena

14. Januar 2023, 6:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Typ von Tinder, der einfach nicht auf einen steht oder der Partner, der einen sitzen lässt: Jede(r) hatte schon einmal Liebeskummer. Während die meisten sich in dieser Zeit am liebsten mit Eis auf dem Sofa verkriechen, schleppen sich andere von einer Party auf die nächste. Doch was passiert eigentlich im Kopf, wenn das Herz leidet und wie kommt man da am besten wieder raus?

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STYLEBOOK hat bei Daniela van Santen nachgefragt, die als Beziehungs-Coach in Hamburg arbeitet und sie hat wirklich hilfreiche Tipps gegen Liebeskummer. „Verliebtsein muss man sich als einen komplexen Vorgang im Körper vorstellen, bei dem man mit Glückshormonen wie Dopamin und Serotonin geradezu überschwemmt wird“, erklärt die Expertin. Liebeskummer trete dann ein, wenn man Zurückweisung oder Ablehnung erfahre. „Trennungen oder Fremdgehen, aber auch unerfüllte Liebe können Ursachen dafür sein. Durch diese negativen Erfahrungen gehen die Glückshormone drastisch zurück. Das Ergebnis ist vergleichbar mit dem Entzug bei einer Kokainsucht. Ein übergroßes Verlangen nach dem Menschen/der Droge entsteht“, so van Santen.

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Wovon hängt die Stärke des Schmerzes ab?

„Die Stärke des Liebeskummers hängt – nach meiner Erfahrung in meiner Praxis und entgegen weit verbreiteter Ansichten – keineswegs von der Länge der Beziehung ab“, sagt sie. Oft könnten Partner, die aus einer langen Beziehung kommen, sogar viel schneller loslassen, weil das Ende der Beziehung vorhersehbar, vielleicht sogar beiderseits wünschenswert, gewesen sei. Laut van Santen werde der Schmerz durch andere Faktoren beeinflusst. „Die Stärke des Liebeskummers hängt vor allem von der Intensität der Beziehung ab. Davon, wie man behandelt wurde oder wie überraschend das Beziehungsende gekommen ist“. Auch der Grad der Idealisierung des Partners spiele eine Rolle bei der Intensität des Schmerzes. „Wenn man das Gegenüber als seinen ,Seelenverwandten‘ ansieht und dann von dieser Person enttäuscht wird, kann der Kummer darüber entsetzlich sein“, so die Expertin.

Wer leidet stärker – Frauen oder Männer?

Dass Frauen mehr leiden als Männer sei ihres Erachtens ein Irrtum, der entstehe, weil Frauen ihren Kummer nach außen tragen würden und jeder – ob Arbeitskollegin, Bekannte oder gute Freundin – über die aktuelle Gefühlslage Bescheid wisse, erklärt van Santen. Tatsächlich sei dies aber ein Vorteil, denn so könnten Frauen schneller verarbeiten und loslassen als Männer. „ Männer leiden im Endeffekt sogar mehr, weil sie im Gegensatz zu Frauen einen großen Fehler machen: Sie sprechen nicht über ihre Gefühle, sondern versuchen zu verdrängen, weil eine Trennung für sie mit Schwäche und Versagen zu tun hat“, so die Expertin.

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Diese Tipps helfen bei Liebeskummer wirklich

Die Beziehungscoachin hat zwei simple Tipps gegen Liebeskummer: „Sprechen Sie und lassen Sie ihre traurigen und wütenden Gefühle zu! Nur so kann man das Ganze langsam akzeptieren. Versuchen Sie sich dazu zu motivieren, Sport zu machen, denn Sport wirkt wie ein körpereigenes Antidepressivum“, rät van Santen. Am allerwichtigsten sei laut Expertin aber ein konsequenter Kontaktabbruch in der Anfangsphase. „Besser nicht schreiben, nicht treffen, Rücksicht auf die Gefühle des Anderen nehmen beim Löschen von Inhalten auf Instagram und Facebook.“ Tatsächlich solle man nach einer Trennung besonders vom Alkohol die Finger lassen. „Alkohol verstärkt die negativen Gefühle und macht alles schlimmer. Außerdem führt er oft dazu, dass man doch zum Handy greift und via Whatsapp oder Email seine Gefühle offenbart. Etwas, was man ebenfalls unterlassen sollte! Ein Bombardement mit SMS und Mails ist meist würdelos, führt zu nichts, außer dass man sich dafür wenig später auch noch schämt“, so die Expertin.

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Wenn keine Tipps bei Liebeskummer helfen: Wann wird’s gefährlich?

Grundsätzlich lasse sich Liebeskummer in drei Phasen aufteilen, in eine „Nicht-Wahrhaben-Wollen-Phase“, eine ‚Trauerphase‘ und eine „Phase des Loslassens“. Auch wenn die Trauerphase in der Regel am längsten andauere, würden alle Phasen von Person zu Person unterschiedlich lange und unterschiedlich extrem ausfallen, denn es gebe leichte und starke Formen von Liebeskummer. „Wenn man nach 6-8 Wochen merkt, dass es einem stetig etwas besser geht, braucht man keine Hilfe. Wird es danach nicht besser, sollte man sich ernsthaft überlegen, Hilfe zu suchen, denn im schlimmsten Fall kann Liebeskummer sogar Jahre dauern und ernsthaft krank machen“, warnt van Santen. Es sei nämlich durchaus möglich, dass Liebeskummer zu Depressionen oder auch zu psychosomatischen Erkrankungen führt.

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