7. Juli 2022, 16:40 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Asexuell, pansexuell, bisexuell, sapiosexuell, demisexuell – bei all diesen Adjektiven kann man schon mal den Überblick verlieren. Die Abgrenzung ist oftmals gar nicht so einfach. Dabei ist „demisexuell“ ein Begriff, der im vergangenen Jahr immer wieder in den Medien auftauchte. Was dahintersteckt…
Demisexuell heißt so viel wie halb-sexuell. Menschen, die demisexuell sind, verspüren der Begrifflichkeit nach erst dann sexuelle Anziehung, wenn sie mit der betreffenden Person bereits eine tiefe emotionale Bindung aufgebaut haben. Diese emotionale Beziehung ist jedoch keine Garantie dafür, dass sich auch das Gefühl sexueller Anziehung einstellt. Der Fokus liegt vor allem auf dem Kennenlern-Aspekt. Der Mensch will sich geborgen und wohl mit seinem Gegenüber fühlen, Sex ist eine Erweiterung oder ein netter Zusatz. Aber: Wie in jeder Sparte der sexuellen Neigungen gilt natürlich nicht für jeden demisexuellen Menschen das Gleiche und jeder Einzelne lebt seine Demisexualität auf seine ganz eigene, individuelle Art aus. Der Begriff kann entsprechend nur als Erklärungsansatz verstanden werden.
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Was unterscheidet Demi- von Asexualität?
Demisexualität wird als Unterkategorie der Asexualität verstanden, weil demisexuelle Menschen oft längere Phasen haben, in denen Sex für sie überhaupt kein Thema ist. Menschen mit dieser sexuellen Orientierung bezeichnen sich selbst auch als „gray ace.“ Gemeint ist die Grauzone zwischen Asexualität und (Allo-)Sexualität.
Demisexualität geht also in Richtung Asexualität, muss aber gleichzeitig von ihr abgegrenzt werden. Der Grund: Anders als asexuelle Menschen, die keinerlei sexuelles Verlangen haben, verspüren demisexuelle Menschen durchaus körperliche Anziehung zu anderen Menschen. Nur eben später als hetero-, homo- und Co. -sexuell empfindende Menschen, die zusammenfassend auch als Allosexuelle bezeichnet werden.
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Wie sieht Demisexualität im Alltag aus?
Auf der Dating-App nach links und rechts wischen, auf der Suche nach dem nächsten One-Night-Stand, wildes Geknutsche mit einem völlig Fremden im Club oder auch Schwärmereien für einen, von allen anderen als „heiß” deklarierten Promi – all diese allosexuellen Verhaltensweisen kommen für einen demisexuellen Menschen in der Regel überhaupt nicht infrage, lösen bei ihm keine größeren Empfindungen aus. Dennoch machen auch demisexuelle Menschen mitunter bei diesen Standards mit, etwa, um dazuzugehören oder aus Angst, als „nicht normal“ oder „prüde“ abgekanzelt zu werden – sie empfinden dabei jedoch nicht sexuell.
Wie allosexuelle können auch demisexuelle Menschen alle möglichen sexuellen Neigungen haben. Sie können also zum Beispiel hetero-, homo- oder bisexuell sein, in monogamen Beziehungen leben oder auch polyamouröse Verhältnisse pflegen.