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Nachgefragt

Darf man sich auf Narben tätowieren lassen? Das sagen die Experten

Narben einfach durch ein Tattoo kaschieren? Das geht! Ein Experte verrät, was man beachten muss.
Narben einfach durch ein Tattoo kaschieren? Das geht! Zwei Experten verraten, was man beachten muss. Foto: Getty Images

3. Juli 2023, 18:40 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sie hatten einen Unfall, eine Operation, oder sind vielleicht sogar als Kind ungünstig von der Schaukel gefallen – Narben entstehen durch die alltäglichen Dinge und begleiten uns doch ein Leben lang. Was von vielen als optischer Schönheitsmakel angesehen wird, kann jedoch in wahre Körperkunst umgewandelt werden. STYLEBOOK spricht mit dem Dermatologen Dr. Timm Golüke und Tätowierer Florian Riffel darüber, ob man sich auf Narben tätowieren lassen darf.

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Narben entstehen durch Verletzungen der Haut: Nach dem Abheilen heben sie sich zum Teil deutlich vom umliegenden Hautgewebe ab. Wer sich an dieser Ansicht stört, hat sich vielleicht schon einmal überlegt, sich über die unschönen Narben tätowieren zu lassen. STYLEBOOK hat bei einem Dermatologen sowie bei einem Tätowierer nachgefragt, ob das geht und was Sie dabei beachten sollten.

Darf man sich auf Narben tätowieren lassen?

Betrachtet man die Unebenheit zwischen Narbengewebe und der umliegenden Haut, stellt sich vermutlich die Frage, ob das Tätowieren der betroffenen Stelle überhaupt möglich ist. Grundsätzlich lässt sich sagen: Ja! Das Tätowieren vernarbter Haut ist tatsächlich möglich. Florian Riffel, Inhaber des Tattoo-Studios „Autark“ in Berlin meint: „Die Eignung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Heilungsphase der Narbe, dem Narbentyp, der Textur und Farbe der Narbe sowie der Größe und Platzierung des gewünschten Tattoos.“ Außerdem sollte die Narbe vollständig ausgeheilt sein. Je nach Narbe kann das eine ganze Weile dauern, laut Riffel mindestens jedoch ein Jahr.

Auch die Beschaffenheit der Narbe spielt eine große Rolle. Über eine kleine, feine Narbe lässt sich logischerweise leichter tätowieren, als über eine großflächige, unebene Narbe. „Je nach Tiefe, Stärke und Alter der Narben ist es manchmal notwendig, bestimmte Cremes zu verwenden, um das Gewebe zu lockern – die Narbe zu entspannen“, so Florian Riffel. Zuletzt sollten Sie sich auch über die Position der Narbe bewusst machen. Sitzt diese an einer Stelle, die viel bewegt wird, kann sich das Motiv mit der Zeit schneller verziehen und somit unschön aussehen.

Auch interessant: So können Sie Narben verschwinden lassen

Kann man über jede Narbe tätowieren?

Grundlegend kann man sich auf nahezu allen Narben tätowieren lassen. Dabei ist es zunächst egal, ob es sich beispielsweise um eine Brandnarbe handelt, oder um eine Narbe, die durch eine Operation entstanden ist. Dennoch sind Narben sehr individuell.

Dermatologe Dr. Timm Golüke rät dazu, die Narbe, auf die tätowiert werden soll, zuvor vom Hautarzt abchecken zu lassen. Dieser kann eine individuelle Empfehlung aussprechen, ob die Hautstelle sich für ein Tattoo eignet, oder nicht. „Wenn es zum Beispiel eine Narbe von einem Hautkrebs ist, sollte man sie nicht tätowieren, da man diese ja nachsorgen muss“, so Dr. Golüke. Auf Leberflecken und Muttermale sollte übrigens ebenfalls nicht tätowiert werden. Diese können nämlich wichtige Hinweise auf die frühzeitige Erkennung von Hautkrebs geben – und sollten deshalb stets gut sichtbar bleiben.

Lassen sich Tattoos auf Narben wieder entfernen?

Bereits Tattoos aus gesunder Haut zu entfernen kann viel Zeit, Geld und Mühen kosten. Hat man sich auf Narben tätowieren lassen, gestaltet das den Prozess keinesfalls einfacher. Das Entfernen von Tattoos auf vernarbter Haut ist dennoch durchaus möglich. Laut Dr. Golüke unterscheidet das sich grundsätzlich nicht von dem Entfernen von Tattoos auf gesunden Hautstellen: „Dunkle, einfarbige Tattoos lassen sich dabei ganz einfach entfernen, mehrfarbige schwieriger“. Achten Sie deshalb darauf, sich bereits bei der Wahl des Motivs sehr sicher zu sein, um Ihre Haut durch eine etwaige Tattoo-Entfernung nicht weiter zu belasten.

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Verhält sich der Heilungsprozess anders als bei gesunden Hautstellen?

Tätowierer Florian Riffel weiß, dass sich der Heilungsprozess von Tattoos auf Narben durchaus von Tattoos auf gesunder Haut unterscheiden kann. Das liegt daran, dass Narbengewebe anders ist als normales Hautgewebe. „Das kann Auswirkungen auf die Farbaufnahme des Tattoos haben, wodurch das Tattoo blasser oder weniger intensiv aussehen kann“. Das Tattoo kann außerdem weniger glatt und gleichmäßig aussehen, der Heilungsprozess dauert länger als gewöhnlich. 

Quellen

Themen Tattoo
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