23. Juni 2023, 6:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer sich ein Tattoo stechen lassen will, sollte nicht nur das Motiv sorgfältig auswählen. Auch bei der Suche nach Tätowierern sollte man gewissenhaft vorgehen. Woran Sie dabei gute Studios erkennen, verrät Ihnen STYLEBOOK.
Bei der Entscheidung für ein bestimmtes Tattoo-Studio sollte nicht nur der Stil eines Tätowierers den Ausschlag geben. Vielmehr ist beim Tätowieren die Hygiene vor Ort sehr wichtig, damit man sich über die Nadel keine Entzündungen oder Krankheiten holt. Denn mangelnde Hygiene im Tattoo-Studio könne zu schweren Infektionen wie HIV oder Hepatitis führen, warnen die Verbraucherzentralen. Am besten informieren sich Interessierte vorab über das Studio und auch über die dort verwendeten Farben.
Übersicht
Hygiene-Checkliste im Tattoo-Studio durchgehen
Tätowierer sollten stets in einem hygienischen und sauberen Umfeld arbeiten. Neben leicht abwischbaren Oberflächen und Böden gehört dazu etwa auch, dass sich auf der Liege oder dem Stuhl Einwegtücher befinden, erklärt die Internetseite safer-tattoo. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz hat zudem eine Checkliste für die Auswahl des Tattoo-Studios zusammengestellt.
Unter anderem diese Fragen sollten die Tattoo-Fans positiv beantworten können: Ist die Tätowiermaschine hygienisch in Plastik verpackt oder ist sie abwischbar? Stehen kleine Einmalbehälter für die Tattoo-Farben sowie Desinfektionsmittel bereit? Arbeitet der Tätowierer mit Einmalhandschuhen, sterilen Nadeln, vielleicht sogar mit Mundschutz?
Auf Farben im Tattoo-Studio achten
Lange gab es keine einheitlichen Regelungen für Tattoo-Studios. Dann kam 2020 die DIN-Norm „Tätowieren – Sichere und hygienische Praxis (DIN EN 17169)“. In der EU gibt es mittlerweile gesetzliche Anforderungen an Tattoo-Farben.
Laut der Verordnung (EU) 2020/2081 dürfen die Farben etwa keine Stoffe mehr enthalten, die als krebserzeugend oder erbgutschädigend eingestuft werden. Über 4000 Schadstoffe wurden verboten oder beschränkt. Experten befürchten laut den Verbraucherzentralen, dass manche Studios nun unerforschte Ersatzprodukte verwenden könnten.
Auch interessant: Diese Farben sind beim Tätowieren verboten
Beratung ist wichtig
Einige Farben stehen zusätzlich im Verdacht, Allergien auszulösen. Da die Farbpigmente dauerhaft unter der Haut bleiben, sollten Interessenten sich vorab genau nach den verwendeten Materialien im Tattoo-Studio erkundigen. Lassen Sie sich vom Studio bestätigen, dass die Farben den aktuellen Regelungen entsprechen.
Außerdem erkennt man ein gutes Studio auch daran, dass der Tätowierer nach bestehenden Allergien fragt. Generell ist es ein gutes Zeichen, wenn Tätowierer ihre Neukunden ausführlich informieren, sodass sie sich im Studio gut aufgehoben fühlen. Kunden sollten zudem darauf achten, dass die Tattoo-Farben Etiketten haben – mit Herstellerangaben, Haltbarkeitsdatum, Chargennummer sowie Angaben zu den Inhaltsstoffen. Ein Foto vom Etikett kann später bei auftretenden Allergien helfen, Inhaltsstoffe nachzuvollziehen.
Zeit bei der Motivwahl lassen
Nicht zuletzt sollte natürlich auch der Stil des Tätowierers zum eigenen Geschmack passen, schließlich trägt man das Motiv meist ein Leben lang. Denn wichtig zu wissen: Tattoos lassen sich oft nicht ganz spurlos und nicht ohne Risiko entfernen, warnen die Verbraucherschützer. In der Regel übernehmen Krankenkassen nicht die Kosten für eine Entfernung oder für Folgeschäden. Die Entscheidung, ins Tattoo-Studio zu gehen, sollte daher nicht aus einer Urlaubslaune oder spontanen Idee heraus gefällt werden. In seriösen Tattoo-Studios sind übrigens für die verschiedenen Stile unterschiedliche Tätowierer zuständig. Achten Sie also bei der Wahl des Studios auch darauf, dass dessen Tattoo-Stil zu Ihrem eigenen Geschmack passt.
Für ein optimales Ergebnis Diese 9 Tattoo-Fehler sollten Sie vermeiden
Darauf sollten Sie achten Woran erkenne ich ein gutes und hygienisches Tattoostudio im Ausland?
Körperkunst-Check Tattoo-Ratgeber! Was Sie über Motive und Pflege wissen sollten
Das Angebot des Studios beachten
Ein guter Tätowierer konzentriert sich meist nur auf die eigene Handwerkskunst. Bietet Ihr bevorzugtes Tattoo-Studio neben Tätowierungen zusätzlich Piercings oder kosmetische Behandlungen an, sollten Sie darauf achten, dass jede Dienstleistung von einem jeweiligen Experten durchgeführt wird. Um selbsternannte Alleskönner sollten Sie lieber einen Bogen machen.
Quelle
- mit Material von der DPA
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz