31. Mai 2024, 20:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Den Begriff „Halal Beauty“ hört man mittlerweile immer öfter. Dabei handelt es sich um Kosmetika, die auch Menschen muslimischen Glaubens bedenkenlos benutzen können. STYLEBOOK erklärt, was sich genau hinter dem Begriff verbirgt und warum der Umstieg auf Halal-Kosmetik generell eine Überlegung wert ist.
Übersicht
Was bedeutet halal?
Menschen muslimischen Glaubens, die sich gerne schminken, hatten es in der Vergangenheit oft gar nicht so einfach, die richtigen Beauty-Produkte zu finden. Denn ob Lippenstift, Kajal oder Gesichtscreme: viele Kosmetika enthalten Alkohol und bestimmte tierische Stoffe, die für streng gläubige Muslimas und Muslime verboten, also „haram“ sind. „Halal“ ist dagegen, was nach islamischem Recht zulässig beziehungsweise erlaubt ist.
Wie finde ich heraus, ob meine Kosmetik halal ist?
Unternehmen, die Halal-Kosmetika herstellen, lassen diese meist mit dementsprechenden Siegeln zertifizieren. Das Problem dabei: Ein einheitliches internationales Siegel gibt es noch nicht, ebenso wenig wie es einen einheitlichen weltweiten Halal-Standard gibt. Das macht den Markt bisher noch etwas unübersichtlich für Verbraucher und Verbraucherinnen.
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Welche Stoffe sind in Halal-Kosmetik nicht erlaubt?
Prinzipiell sind neben Alkohol auch viele tierische Inhaltsstoffe verboten.
Darunter etwa:
- Keratin (tierische Protein)
- Karmin (rotes Pigment der Schildlaus)
- Kollagen (aus Rinder- und Schweineknochen)
- Glycerin (oft aus Schweinefett hergestellt)
- Lanolin (Wollfett)
- Oleinsäure (aus tierischem Fett gewonnen)
Das ist noch nicht alles. Denn auch Silikone, Paraffine, synthetische Duftstoffe und diverse andere chemische Stoffe sind verboten. Und auch bei der Herstellung von Halal-Kosmetika ist einiges zu beachten. Denn nur wenn bei der Herstellung, Lagerung und bei der Verpackung spezielle ethische (etwa menschenwürdig und umweltfreundlich) und hygienische Vorschriften eingehalten werden, ist die „Reinheit“ der Beauty-Produkte gewährleistet. Beauty-Unternehmen, die ihre Kosmetika als halal zertifizieren möchten, müssen ihren Betrieb daher von einem Scharia-Auditor und einem technischen Prüfer kontrollieren lassen.
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Halal-Kosmetik vs. vegane Kosmetikprodukte
Kurz gesagt: Alle Kosmetika, die halal sind, sind auch vegan, oft auch Fairtrade und aus biologischem Anbau. Aber nicht alle Kosmetika, die vegan sind, sind auch halal. Denn in veganer Kosmetik können durchaus Alkohol und synthetische Stoffe vorkommen, auch sagt der Verzicht tierischer Stoffe nichts über die Produktionsweise aus.
Wer also auf möglichst „cleane“, hautverträgliche Beauty-Produkte setzt, ist daher mit Halal-Kosmetik am besten beraten – ob mit religiösem Hintergrund oder ohne. Denn aufgrund der strengen Vorgaben sind Halal-Produkte von hoher Qualität und dementsprechend auch oft besonders gut für Menschen mit sensibler Haut und für Allergiker geeignet.