28. November 2023, 15:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein schöner Duft gehört zu den beliebtesten Geschenkideen an Weihnachten. Denn es ist fast immer eine sichere Bank, sofern man den Geschmack des Beschenkten einschätzen kann. Wie wäre es in diesem Jahr mit einem selbst gemachten Parfum für die Liebsten? Klingt erst einmal kompliziert, doch mit ein wenig Handgriffen haben Sie ein tolles, individuelles Geschenk.
In die Parfümerie gehen, einen schönen Duft auswählen und hoffen, dass er gefällt – das kann ja jeder. Wagen Sie sich doch in diesem Jahr an etwas Besonderes und machen Sie ein Parfum-Geschenk selber. Das ist nicht nur total persönlich, Sie können den Duft auch individuell an den Geschmack des Beschenkten anpassen. Omi mag es gerne pudrig-süß mit einem Hauch Lavendel? Kein Problem!
Parfum selber machen: die Duftfamilien
Bevor Sie nun anfangen, ein Parfum selber zu machen, sollten Sie sich vorab darüber Gedanken machen, zu welcher Duftfamilie ihr Duft angehören soll: blumig, zitrisch, holzig, orientalisch, chypre, fruchtig oder fougère. Es gibt natürlich auch Mischformen, wie z. B. ein Floriental.
Die Duftpyramide
Jedes Parfum organisiert seine Duftnoten in einer Duftpyramide, die stets gleich gegliedert ist. Die Kopfnote (oftmals blumige oder frische Noten, wie z. B. Zitrone oder Bergamotte) steht an der Spitze der Pyramide und diese Duftnoten werden als erstes wahrgenommen, wenn ein Parfum aufgetragen wird. Meist verfliegen diese Noten jedoch nach kurzer Zeit.
Darauf folgt die Herznote, die sich erst entfaltet, wenn die Kopfnoten verflogen sind. Die Herznoten (z. B. Jasmin oder Rose) haben eine längere Haltbarkeit und sind auch nach mehreren Stunden noch wahrnehmbar. Die Basisnote bildet das Fundament der Duftpyramide und wird überwiegend mit langanhaltenden und schweren Duftstoffen bestückt, da sie sehr durchdringend sind und am längsten projizieren sollen, z. B. Moschus oder Vanille.
Kopf-, Herz- und Basisnote ergeben zusammen eine einzigartige Duftkomposition, die ein Parfum ausmachen. Die Verteilung besteht aus rund 20 Prozent Basisnoten, 50 Prozent Herznoten und 30 Prozent Kopfnoten.
Das benötigen Sie, um ein Parfum selber zu machen
Neben den essenziellen Ölen in den gewünschten Duftrichtungen, benötigen Sie, um ein Parfum selber zu machen, auf jeden Fall Alkohol und ein Trägeröl. Das Trägeröl ist die Basis und nimmt die einzelnen Duftstoffe auf, während der Alkohol dafür sorgt, dass sich alle Inhaltsstoffe gleichmäßig vermischen.
Das benötigen Sie:
- Ein neutrales Trägeröl (Mandel-, Jojoba-, Avocado- oder Traubenkernöl eignen sich gut)
- Hochprozentiger Alkohol (Ethanol, kosmetischen Alkohol aus der Apotheke, Wodka oder Weingeist)
- Natürliche und ätherische Duftöle (Apotheke oder Bio-Läden)
- Ein Glasflakon mit Schraubverschluss und Zerstäuber
- Messbecher und Metalltrichter
- Pipette
Auch interessant: Die besten Winter-Parfums – ausgewählt von der Redaktion
Für Gourmand-Liebhaber 6 Honig-Parfums, die perfekt in den Herbst passen
Belebend und spritzig 6 zitrisch-frische Parfums, die perfekt in den Sommer passen
Mit Karotte, Blumenkohl … Mit Gemüse-Parfums holen wir den Garten in unsere Beauty-Bag
Das richtige Mischverhältnis beachten
Anfänger sollten nicht zu euphorisch an das erste eigene Parfum gehen und mit drei bis vier verschiedenen Duftölen beginnen. Immerhin müssen Sie auch erst ein Gefühl für die Mischverhältnisse bekommen und die eigene Nase trainieren. Hier ein Beispiel für einen einfachen blumig-süßen Duft.
- Kopfnote: Jasmin (30 Prozent)
- Herznote: Rosenöl (50 Prozent)
- Basisnote: Vanille (20 Prozent)
Starten Sie nun, in dem Sie die Öle im richtigen Mischverhältnis mit einer Pipette und dem Trichter in den Flakon träufeln lassen. Dabei ist die Reihenfolge wichtig: Zuerst die Basisnote, dann die Herznote, gefolgt von der Kopfnote. Anschließend ein paar Tropfen des neutralen Trägeröls hinzufügen und den Rest des Flakons mit dem Alkohol auffüllen (etwa drei- bis viermal so viel Alkohol wie Ölanteil).
Jetzt den Flakon gut verschließen und schütteln und an einem dunklen und kühlen Ort lagern. Alle paar Tage wiederholen und nach etwa einer Woche ist das selber gemachte Parfum fertig. Besonders Kreative können dem Duft einen Namen geben, den Flakon beschriften und verschenken!