10. November 2024, 15:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Schön lackierte Nägel runden ein gutes Styling ab. Doch mit herkömmlichen Lacken tun wir uns selbst selten einen Gefallen. Grund sind die gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe der Nagellacke. Welche Sie vermeiden sollten, erklärt STYLEBOOK.
Wie viele Nagellacke haben Sie zu Hause? Manche schwören auf ihre Lieblinge, andere pinseln gerne die neuesten Trendfarben auf die Nägel. Egal zu welcher Gruppe Sie gehören, haben Sie schon einmal die Inhaltsstoffe Ihrer Nagellacke überprüft? Wenn nicht, sollten Sie das jetzt tun. Denn einige Nagellacke könnten nachhaltig schädlich für Ihre Gesundheit sein!
Gefährliche Inhaltsstoffe sind in den USA in Kosmetika erlaubt
Zu den gefährlichen Inhaltsstoffen in Nagellack gehört Tolul. Tolul – oder englisch „Toluene“ – ist ein Lösungsmittel und wird häufig auch als Methylbenzol oder Phenylmetan deklariert. Während es Hautentzündungen verursachen kann, ist besonders der Dunst gefährlich. Er kann zu Übelkeit, Atembeschwerden oder sogar Nerven- und Hirnschäden führen. Sollten Sie schwanger sein, sollten Sie doppelt aufmerksam sein, denn der Inhaltsstoff des Nagellacks kann auch schädlich für Ihr Ungeborenes sein. In der EU ist dieser Stoff in Kosmetik bereits verboten, in den USA allerdings noch zulässig. Vorsicht also beim Shoppen auf US-Plattformen oder Urlaub in den Staaten.
Auch Dibutylphthalat ist in der Europäischen Union in Kosmetika verboten. Bei Nagellacken aus dem EU-Ausland sollten Sie jedoch vorsichtig sein, da der Weichmacher sich hormonell auswirken kann. Tierstudien haben gezeigt, dass daraus Hormonschwankungen, Fruchtbarkeitsstörungen oder Leberschäden entstehen können. Das ist keine Nagelfarbe wert.
Schädliche Stoffe in Nagellack können Fehlgeburten verursachen
Ein weiterer Stoff, auf den wir lieber verzichten sollten, ist Xylol. Ihm verdankt herkömmlicher Nagellack auch seinen stechenden Geruch. Er wird zur Verdünnung eingesetzt, kann allerdings auch Allergien auslösen. Darüber hinaus können Reizungen der Haut und der Augen sowie Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel auftreten.
Neben Xylol ist auch Formaldehyd ein schädlicher Inhaltsstoff, der auch in der EU in Nagellacken erlaubt ist. Dabei kann es zu Müdigkeit, Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen, Haarausfall, Asthma oder sogar Fehlgeburten verursachen. Formaldehyd wird in Nagellacken eingesetzt, um sie zu konservieren und die Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Sie werden dann eingeatmet und können neben den beschriebenen Symptomen auch Allergien auslösen.
Noch dazu wirkt der Stoff erbgutverändernd und kann im Übermaß akut lebensgefährlich sein, da ein Lungenödem oder eine Lungenentzündung hervorgerufen werden kann. Unser Körper produziert selbst auch Formaldehyd, allerdings in geringer Konzentration. Setzen wir uns jedoch formaldehydhaltigen Produkten aus, kann das Maximum, das der Körper davon verträgt, jedoch schnell erreicht oder überschritten sein.
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Auch Campher, Styrol und Aceton sollten lieber gemieden werden
Ein weiterer Stoff in Nagellacken, der schädlich sein kann, ist zum Beispiel Campher. Er macht den Lack elastisch, kann aber auch Allergien auslösen sowie eine ganze Reihe an Symptomen, wie Übelkeit oder Schwindel verursachen. Außerdem sollte auf Styrol verzichtet werden. Es wird als Lösungsmittel eingesetzt und kann so durch die Atemwege in unseren Körper gelangen. Es kann Augen und Schleimhäute reizen, zu Lähmungen des Nervensystems führen oder den Geruchssinn beeinträchtigen. Weiterhin werden schon geringe Mengen davon als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Übrigens: Auch das Lösungsmittel in den meisten herkömmlichen Nagellackentfernern, Aceton, kann zu Reizungen oder Symptomen wie Übelkeit oder Schwindel führen.
Wollen Sie auf diese schädlichen Stoffe in Nagellacken verzichten, sehen Sie sich im Naturkosmetik-Bereich um. Doch auch hier gilt: Checken Sie vorab die Inhaltsstoffe. „Ökotest“ hat in einer vor wenigen Jahren durchgeführten Untersuchung, auch in Naturkosmetiklacken schädliche Stoffe nachgewiesen.